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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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zu trösten, Sie verstehen schon, und ausgerechnet in dem Moment kam Rose wegen irgendeiner Kleinigkeit reingeplatzt. Das ist einer der Nachteile, wenn man an der Schule der Tochter Direktor ist. Normalerweise hat Rose die Gepflogenheiten immer respektiert, aber in dem Fall... Nun, sie hat die Situation falsch verstanden und ist davongelaufen.«
      »Verstehe«, sagte Annie. »Hat sie es Ihrer Frau erzählt?«
      »Nein. Gott sei Dank nicht. Ich konnte mit ihr reden. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mir geglaubt hat, aber sie hat sich einverstanden erklärt, nichts zu sagen.«
      »Und das ist der Grund für ihre feindliche Haltung gegenüber Lauren Anderson?«
      »Das nehme ich an. Vielleicht war sie zwischenzeitlich mal in Luke Armitage verliebt, aber glauben Sie mir, ich hätte gewusst, wenn mehr dran gewesen wäre.«
      »Und das ist ganz bestimmt alles?«
      »Mehr gibt es nicht, nein.«
      »Aber Sie haben sich zu Lauren hingezogen gefühlt, nicht wahr? Wie haben Sie sich noch mal ausgedrückt? Eine präraffaelitische Schönheit?«
      »Ja. Wie gesagt, ich bin auch nur ein Mensch. Und sie ist wirklich wunderschön. Man kann seine eigenen Gedanken nicht immer im Griff haben. Das hat noch keiner erfunden. Ich hab mir nichts zuschulden kommen lassen, aber weil ich davon geträumt habe, habe ich ein schlechtes Gewissen, als ob ich etwas Verbotenes getan hätte.« Barlow lachte verbittert. »Komisch, oder?«
      »Ja«, sagte Annie. »Sehr komisch.« Aber in Gedanken war sie woanders. Vielleicht hatte ihr Barlow nicht die erhofften Antworten gegeben, aber sie hatte viel Stoff zum Nachdenken bekommen.
     
    »Na, wenn das nicht unsere beiden Turteltäubchen sind«, sagte Ben Shaw, als er Banks und Michelle die Tür öffnete. »Was haben Sie hier zu suchen?«
      »Wir möchten uns mit Ihnen unterhalten«, sagte Banks.
      »Und warum sollte ich mich mit Ihnen unterhalten wollen?«
      »Wegen Des Wayman«, sagte Michelle.
      Shaw blinzelte sie an. Dann schloss er die Tür, schob die Kette zurück und öffnete wieder. Er ging ihnen voraus, so dass Banks die Tür hinter sich zumachen musste.
      Das Haus war weitaus sauberer, als Banks erwartet hatte. Er hatte vermutet, Shaw sei ein allein lebender Alkoholiker -normalerweise hieß das Chaos. Scheinbar hatte Shaw zumindest eine Putzfrau, und er schien ganz gesittet zu leben. Die einzige Spirituose in Sichtweite war eine halb leere Flasche Bell's auf dem Wohnzimmertisch. Daneben ein volles Glas. Shaw setzte sich und trank einen Schluck, ohne seinen Gästen etwas anzubieten. Warum sollte er auch, dachte Banks.
      Im Radio lief die Peer Gynt Suite von Grieg - noch eine Überraschung. Banks hätte nicht erwartet, dass Shaw Klassik hörte. Aber vielleicht war ihm einfach egal, was gerade im Hintergrund dudelte, Hauptsache, es war nicht still.
      »Und, was für Schwachsinn hat Mr. Wayman heute wieder erzählt?«
      »Hören Sie zu!«, sagte Banks. »Sie haben Wayman und einen Freund beauftragt, mich zusammenzuschlagen und aus dem Weg zu schaffen. Das ging nach hinten los.«
      »Wenn er das gesagt hat, dann hat er gelogen.«
      »Er hat es mir erzählt, Sir«, sagte Michelle, »und bei allem Respekt glaube ich, dass er die Wahrheit sagt.«
      »Bei allem Respekt? Sie wissen doch gar nicht, was das ist.« Shaw zündete sich eine Zigarette an. Banks verspürte das dringende Bedürfnis, dasselbe zu tun. Ihm war schwindelig vom Nichtrauchen und er war nervös. Es war noch zehnmal schlimmer, als er es sich vorgestellt hatte. Er bekam sich wieder unter Kontrolle. »Wayman ist doch der reine Abschaum«, tönte Shaw. »Glauben Sie ihm etwa mehr als mir?«
      »Das steht nicht zur Debatte«, sagte Banks. »Inspector Hart hat Jet Harris etwas genauer unter die Lupe genommen. Regan und Carter, Sie wissen schon. Da haben wir uns gefragt, wie viel Carlo Fiorino Ihnen immer so zugesteckt hat.«
      »Schwein!« Shaw stürzte sich auf Banks und fasste ihn am Revers, aber er war unsicher auf den Beinen. Banks stieß ihn in den Sessel zurück. Shaw wurde blass, vor Schmerz verzog er das Gesicht.
      »Was ist?«, fragte Banks.
      »Arschloch.« Shaw hustete und griff zum Whisky. »John war zehnmal mehr wert als Sie. Sie sind nicht mal die Piss-flecken in seiner Unterhose wert.«
      »Hören Sie auf, Shaw, Sie beide waren so korrupt, wie man nur sein kann. Harris mag ja noch einen guten Grund gehabt haben, aber Sie ...? Leider haben Sie nicht jeden

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