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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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meinen.«
      »Überhaupt nicht«, sagte Banks. »Aber haben Sie mal was gehört? Fernsehen? Musik? Kamen seine Freunde mal vorbei? So was halt.«
      »Die Musik war immer ziemlich laut, aber er hatte ja keine Freunde, die er einladen konnte, oder?«, sagte Calvin.
      »Du weißt, dass das nicht stimmt«, widersprach seine Frau.
      »Also hat er Freunde eingeladen?«
      »Das hab ich nicht gesagt.«
      »Hat er sich mit Freunden getroffen, Mrs. Batty?«
      »Nicht hier.«
      Banks atmete tief durch. »Wo denn?«
      Sie zog ihre graue Strickjacke enger. »Ich plaudere besser nicht aus dem Nähkästchen.«
      Annie beugte sich vor. Zum ersten Mal mischte sie sich ein: »Mrs. Batty, das hier ist eine Mordermittlung. Wir brauchen Ihre Hilfe. Wir tappen völlig im Dunkeln. Wenn Sie uns helfen können, Licht in das zu bringen, was Luke passiert ist, dann tun Sie es bitte. Hier geht es um was anderes, als aus dem Nähkästchen zu plaudern und indiskret zu sein.«
      Unsicher schaute Josie Banks an.
      »Die Kollegin Cabbot hat Recht«, sagte er. »Wenn's um Mord geht, ist alles andere nebensächlich. Wer war dieser Freund oder diese Freundin?«
      »Ich hab ihn nur einmal mit ihr gesehen, das ist alles.«
      »Wo?«
      »In Eastvale. Im Swainsdale Centre.«
      »Wann?«
      »Vor kurzem.«
      »Vor ein, zwei Wochen ?«
      »Etwas länger.«
      »Vor einem Monat?«
      »Ja, kommt hin.«
      »Wie alt war sie? So alt wie er? Älter? Jünger?«
      »Älter. Die war keine fünfzehn mehr, das kann ich Ihnen sagen.«
      »Wie alt denn?«
      »Ist in dem Alter schwer zu sagen.«
      »In welchem Alter?«
      »Bei jungen Frauen.«
      »Wie jung? Unter zwanzig, Anfang zwanzig?«
      »Ja, kommt hin.«
      »Größer oder kleiner als er?«
      »Kleiner. Luke war groß für sein Alter. Groß und dünn.«
      »Wie sah sie aus?«
      »Dunkel.«
      »Heißt das, es war eine Farbige?«
      »Nein, sie war weiß. Sie war nur schwarz angezogen, so wie er. Und ihr Haar war schwarz gefärbt. Sie trug roten Lippenstift und überall Ohrringe und Ketten. Und eine Tätowierung«, fügte Josie flüsternd hinzu, als habe sie die größte Sünde fürs Ende aufgehoben.
      Banks warf Annie einen Blick zu, die, wie er rein zufällig wusste, ein Schmetterling-Tattoo über der rechten Brust hatte. Annie erwiderte den Blick. »Wo?«, fragte sie Josie.
      Josie berührte ihren linken Oberarm kurz unter der Schulter. »Da«, sagte sie. »Sie hatte eine Lederweste und ein T-Shirt an.«
      »Was war das für eine Tätowierung?«, wollte Annie wissen.
      »Konnte ich nicht erkennen«, antwortete Josie. »War zu weit weg. Ich konnte nur sehen, dass da was war.«
      Diese Frau sollte nicht zu schwer zu finden sein, wenn sie in oder in der Nähe von Eastvale wohnte, dachte Banks. Eastvale war nicht Leeds oder Manchester, was schwarz gekleidete Mädchen mit Ringen, Ketten und Tattoos anging. Es gab überhaupt nur einen Laden, die Bar None, die ein solches Publikum hatte, und das auch nur an zwei Abenden in der Woche; die übrigen Tage waren den Techno-Freaks vorbehalten. Möglicherweise handelte es sich um eine College-Studentin. »Dürften wir vielleicht heute Nachmittag einen Zeichner vorbeischicken, der mit Ihnen ein Phantombild erstellt?«, fragte Banks.
      »Meinetwegen«, sagte Josie. »Wenn es die Herrschaften nicht stört. Ich soll eigentlich oben saubermachen.«
      »Ich glaube nicht, dass Mr. und Mrs. Armitage etwas dagegen haben«, sagte er.
      »Na gut. Aber ich kann nichts versprechen. Wie gesagt, ich hab sie nicht aus der Nähe gesehn.«
      »Können Sie uns sonst noch was über das Mädchen sagen?«, fragte Banks.
      »Nein. Es ging ganz schnell. Ich hab gerade in der Cafeteria einen Kaffee getrunken, als die beiden vorbeigelaufen sind und in den großen Musikladen gegangen sind.«
      »HMV?«
      »Genau der.«
      »Haben Luke und das Mädchen Sie bemerkt?«
      »Nein.«
      »Haben Sie jemandem erzählt, dass Sie die beiden gesehen haben?«
      »So was mache ich nicht. Außerdem ...«
      »Was?«
      »Außerdem war Schule. Er hätte in der Schule sein müssen.«
      »Was genau machten die beiden?«
      »Sie liefen einfach da her.«
      »Eng nebeneinander?«
      »Sie haben nicht Händchen gehalten, falls Sie das meinen.«
      »Haben sie geredet, gelacht, sich gestritten?«
      »Sie sind einfach nebeneinander hergegangen. Ich hab nicht

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