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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Kollegen bei der Suche nach Leslie Whitaker Erfolg gehabt hatten.
     
    Nach dem Kälteeinbruch der vergangenen Nacht war Banks froh über den milden Abend, als er aus der U-Bahn-Station auf die Holland Park Avenue trat. Praktischerweise war er gerade in Leeds gewesen, als er Burgess' Nachricht erhielt. Und er hatte Glück gehabt, dass sowohl Zug als auch U-Bahn pünktlich verkehrten. Daher waren seit seiner Abfahrt vom Bahnhof Leeds nur etwas mehr als zweieinhalb Stunden vergangen. Banks war auf dem Weg zur Wohnung von Helen Keane, die sie mit ihrem Mann, dem Kunstexperten Phil Keane, teilte. Das Haus befand sich jenseits der Hauptstraße, mit Blick auf den Holland Park. Auch wenn dies nicht Mayfair oder Belgravia war - hier wohnte nur, wer sich die hohe Miete leisten konnte.
      Gespannt drückte Banks auf die Klingel. Natürlich hatte er sich nicht vorher telefonisch angemeldet, daher wusste er nicht, ob auch Keane zu Hause sein würde. Lieber war ihm nur die Frau, aber eigentlich war es ihm egal. Er wollte jetzt endlich wissen, was los war. Es ging nicht nur um Annie und ihre Gefühle, sondern auch darum, dass sich jemand als etwas ausgab, was er nicht war. Es mochte nichts zu bedeuten haben, aber da Keane kurz zuvor gelogen hatte, McMahon nicht zu kennen, wollte Banks nun Antworten.
      Aus der Gegensprechanlage ertönte eine zögerliche Stimme: »Ja?«
      Banks nannte seinen Namen und sagte, er würde gerne mit Helen Keane sprechen. Sie war verständlicherweise misstrauisch - wie alle Menschen, wenn die Polizei vor der Tür steht -, aber es gelang ihm, sie zu überzeugen, dass er lediglich Auskünfte wollte, nichts weiter. Sie erklärte sich bereit, ihn hereinzulassen, wollte aber die Kette erst dann abnehmen, wenn sie seinen Ausweis gesehen hatte. Dafür hatte Banks Verständnis. Er stieg die mit flauschigem Teppich belegte Treppe empor. Eingangsbereiche, Flure und Treppenhäuser verrieten viel über die Qualität eines Gebäudes, fand Banks, so wie Handtücher und Toilettenpapier eine Menge über ein Hotel aussagten.
      Wie angekündigt, ließ Helen Keane die Kette vor und sah sich seinen Dienstausweis genau an. Erst danach ließ sie Banks herein.
      Die Wohnung war der Traum eines Inneneinrichters: klare Formen, glänzende Flächen und Farben, die nach seltenen Pflanzen oder südamerikanischen Staaten benannt waren. Nichts Überflüssiges. Die Anlage war das Neueste vom Neuen, gebürsteter Stahl, sie hing an der Wand neben einem riesigen Plasmabildschirm. Falls Keane Bücher oder CDs besaß, so hatte er sie gut versteckt. Der einzig sichtbare Lesestoff waren zwei wirkungsvoll platzierte Design-Magazine. Am anderen Ende des hohen Zimmers stand ein schmaler schwarzer Stuhl mit einer fächerförmigen Rückenlehne. Banks rätselte, ob es eine Sitzgelegenheit oder ein Kunstwerk war. Er würde jedenfalls nicht darauf Platz nehmen.
      Die zur Wohnung gehörige Frau war ebenso exklusiv und schien vom Innenarchitekten gleich mitgeliefert worden zu sein: eine Schönheit, elegant, zierlich, dunkelhaarig, höchstens dreißig, strahlende blaue Augen und blasse, makellose Haut. Sie trug eine cremefarbene Cargohose aus Seide, Highheels und ein zartes Spitzentop, das einen knappen schwarzen BH durchscheinen ließ.
      Sie bat Banks, auf der Couch Platz zu nehmen, und setzte sich ihm gegenüber in einen passenden Sessel, dessen Farbe Banks noch nie gesehen hatte. Rosa oder Korallenrot kamen ihr am nächsten, aber trafen es nicht genau.
      »Keine Sorge, Mrs. Keane«, sagte Banks. »Sie müssen sich keine Gedanken machen. Niemand hat etwas Verbotenes getan. Ich hätte nur gerne ein paar Hintergrundinformationen, wenn es Ihnen recht ist.«
      »Worüber?«
      »Über Ihren Mann.«
      Das schien sie ein wenig zu beruhigen. »Über Philip? Was ist mit ihm? Ich weiß leider gar nicht, wo er im Moment ist.«
      Banks bemerkte einen leichten Akzent, der für sein ungeübtes Ohr osteuropäisch klang. »Wie lange sind Sie schon verheiratet?«, fragte er.
      »Seit drei Jahren.«
      »Wo haben Sie sich kennen gelernt?«
      »In einem Club.«
      »Wo?«
      »Im West End. Ich habe da gearbeitet. Es war ein Glücksspielclub, ein Casino. Philip kam immer zum Kartenspielen. Wir haben uns unterhalten, er hat mich zum Essen eingeladen ... na ja, so lief das ...«
      »Woher stammen Sie?«, wollte Banks wissen.
      »Woher ich stamme?«
      »Ja, Sie haben einen Akzent.«
      »Ach so. Aus dem Kosovo. Aber

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