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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Zwiebeln klein hackte.
      Sie setzten sich auf Barhocker. Derweil lief der Kaffee durch, und Annie ging noch einmal im Kopf ihre Fragen durch.
      »Sie haben geschrieben, Sie hätten am Polytechnikum in Leeds sowohl Thomas McMahon als auch Roland Gardiner kennen gelernt?«, begann sie.
      »Ja.«
      »Kannten Sie sie zusammen oder jeden für sich?«
      »Beides. Verstehen Sie, ich war an der Kochschule - logisch -, aber an vier Abenden in der Woche stand ich im Studentenpub hinter der Theke. Meine Eltern hatten nicht viel Geld, ich hatte nur ein kleines Stipendium. Immerhin gab es damals noch Stipendien und nicht Darlehen, so wie heute. Na ja, jedenfalls habe ich in dem Pub Tommy und Rolo kennen gelernt. So hießen die beiden damals. Es tat mir echt Leid, als ich gelesen habe, was mit ihnen passiert ist. Aber was ich damit zu tun haben könnte, war mir nicht klar, erst als ich Ihre E-Mail bekam. Sonst hätte ich mich schon früher gemeldet.«
      »Schon gut«, sagte Annie. »Woher sollten Sie wissen, was wir suchen? Außerdem haben wir Sie ja nun gefunden.«
      »Ja.« Elaine schenkte den Kaffee ein. Winsome bat um Milch und Zucker, Annie und Elaine tranken ihn schwarz. »Ich bin sogar ein paarmal mit Rolo ausgegangen. War aber nichts Ernstes.«
      »Wie war er denn so?«
      »Rolo? Hm, ich hab gelesen, er lebte zum Schluss in einem Wohnwagen - traurig -, aber damals war er sehr ehrgeizig, intelligent, wollte hoch hinaus. Ich weiß noch, dass wir uns oft gestritten haben, weil Rolo für Thatcher war und wir anderen alle mehr oder weniger liberal.« Sie lachte. »Aber er war lustig - und geistreich. Was soll ich sagen? Wir kamen gut miteinander aus.«
      »Auch nachdem Sie sich getrennt hatten?«
      »Wir blieben Freunde. Es war ja keine ernsthafte Beziehung gewesen. Sie wissen ja, wie das bei Studenten so ist. Man probiert hier und da was aus, geht mal mit diesem, mal mit jenem.«
      »Waren Sie auch mit Thomas McMahon zusammen?«
      »Mit Tommy? Nein. Nicht dass er nicht attraktiv gewesen wäre oder keine Verehrerinnen gehabt hätte. Wir ... weiß auch nicht ... es knisterte einfach nicht zwischen uns. Außerdem ist Ihnen vielleicht schon aufgefallen, dass ich groß bin, und Tommy war klein. Ich habe natürlich nichts gegen kleine Männer, klar, aber es ist halt immer ... hm, irgendwie komisch. Selbst Rolo war gerade mal so groß wie ich.«
      »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte Winsome und blickte grinsend von ihrem Notizbuch auf.
      »Ja, das glaube ich«, gab Elaine zurück.
      Annie trank einen Schluck Kaffee. Er war noch so heiß, dass sie sich die Zunge verbrannte, aber er schmeckte so wunderbar, wie die gemahlenen Bohnen gerochen hatten. »Das heißt, Tommy und Rolo waren gute Freunde?«, fragte sie.
      »Ja. Sie trafen sich im Pub, hörten dieselbe Musik, und obwohl Rolo Betriebswirtschaft studierte, hatte er durchaus Ahnung von Kunst. Ich glaube, er trieb sich ganz gerne mit den Künstlern herum. Er hat öfter gesagt, die meisten Betriebswirtschaftler wären langweilig. Ich erinnere mich, dass er auch schrieb, Erzählungen, Lyrik ... Seine Gedichte waren nicht schlecht. Jedenfalls die, die er mir gezeigt hat. Nicht dieser jugendliche Weltschmerz, sondern nachdenklicher. Manche reimten sich sogar. Er war sehr belesen.«
      »Sie waren sich also durchaus ähnlich?«
      »Ja, eigentlich schon.«
      »Kannten Sie damals jemanden namens Masefield, William Masefield?«
      »Nein, nicht dass ich wüsste. Warum?«
      »Egal. Und Leslie Whitaker?«
      »Sagt mir auch nichts.«
      »Gab es sonst noch jemanden?«
      »Wie meinen Sie das?«
      »Wer gehörte noch zum Freundeskreis der beiden?«
      »Ach, jetzt verstehe ich. Na, in ihrer Ecke saßen immer eine ganze Menge Leute, meistens Kunststudenten, manchmal fremde Gäste. Aber meistens waren sie zu dritt unterwegs.«
      »Zu dritt?«
      »Ja. Rolo, Tommy und Giles.«
      »Wer war Giles?«
      Elaine lächelte und schien bei der Erinnerung leicht zu erröten. »Giles war mein Freund. Mein richtiger Freund. Aber erst im zweiten Jahr.«
      »Und er war auch mit Tommy und Rolo befreundet?«
      »Ja, die drei waren ganz dicke miteinander.«
      »Auf welches College ging dieser Giles?«
      »Er ging nicht ans College, sondern zur Uni.«
      »Und was studierte er?«
      »Kunstgeschichte.«
      Das ist ja interessant, dachte Annie. »Aber er war kein Maler oder Bildhauer?«
      »Nein.« Elaine

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