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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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erwiderte Banks. »Freut mich. Halten Sie einfach die Augen offen, das ist alles.« Er gab Mark seine Visitenkarte. »Hier ist meine Nummer, falls Ihnen noch was einfällt. Auch die vom Handy.«
      Mark nahm die Karte entgegen; Banks ging ins Polizeigebäude.
      Es war Markttag: Die mit Planen überdachten Stände waren auf dem Kopfsteinpflaster aufgestellt, billige Kleidung neben Autozubehör, Spülmittel, Batterien, Käse, Fleisch, Obst und Gemüse, Geschirr, Besteck, Spielzeug, Videokassetten und alten Büchern. Ältere Leute mit Stoffmützen und Wachsjacken und jüngere in Jeans und Leder schlenderten herum und befingerten die Ware, während die Marktleute die Vorzüge ihres unzerbrechlichen Geschirrs oder des nie versagenden elektrischen Flaschenöffners anpriesen.
      Mark brauchte nichts vom Markt, und so ging er weiter die Straße hinunter, die Hände tief in den Taschen vergraben, den Kopf gesenkt, und dachte über das nach, was Banks ihm gerade mitgeteilt hatte. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass er in Gefahr sein könnte. Aber jetzt musterte er alle, die ihm entgegenkamen, argwöhnisch, auch wenn er gar nicht wusste, worauf er achten sollte. Falls das stimmte, was Banks gesagt hatte, wenn der Mörder also meinte, Mark hätte ihn gesehen, dann musste er sich von nun an in Acht nehmen.
      In einer Tasche von Banks' Ledermantel ertastete Mark etwas Hartes. Er zog es heraus. Eine Schachtel Silk Cut mit zwei Zigaretten und einem Wegwerffeuerzeug. Glück im Unglück! Mark zündete sich eine an. Immerhin hatte er jetzt etwas zu rauchen, auch wenn die Zigarette alt und vertrocknet war.
      Er durchsuchte die anderen Taschen, um zu sehen, ob Banks darin Geld vergessen hatte, fand aber nur zwei alte Parkscheine und einen Zettel, auf dem »Schönberg, Gurrelieder, del Mar/Sinopoli« stand. Mark verstand nur Bahnhof. Er hatte nie behauptet, ein heller Kopf zu sein. Sicher konnte er hart arbeiten, war handwerklich geschickt und wurde mit allen Sachen fertig, aber wenn's um Grips und Rechtschreibung ging, dann musste er passen. Der Bulle musste einiges auf dem Kasten haben, wenn er das geschrieben hatte, dachte Mark. Das sah noch nicht mal englisch aus. Vielleicht fuhr er da im Urlaub hin. Mark war noch nie im Ausland gewesen, aber irgendwann wollte er das mal. Irgendwohin fahren, in ein abgedrehtes Land, zum Beispiel in die Mongolei. Nach Ulan-Bator. Hatte er auf einer Landkarte im besetzten Haus gesehen. Ihm gefiel der Klang des Wortes: Ulan-Bator. So dumm war er gar nicht.
      Er steckte die Ohrstöpsel ein, stellte die CD an und lief zwischen den samstagmorgendlichen Einkäufern über die South Market Street. Bowie sang »Five Years«, einen von Marks Lieblingssongs. Es war schön, wieder ordentliche Musik zu hören und nicht diesen beschissenen Säufer, der immer »Your Cheatin' Heart« gegrölt hatte. Trotzdem fühlte Mark sich abgestumpft, war antriebslos, und die Musik klang, als komme sie aus weiter Ferne. Seit er von Tinas Tod erfahren hatte, fühlte er sich so. Alles, was er tat, geschah nur noch mechanisch.
      Nach ungefähr einer halben Stunde erreichte Mark die Baustelle. Von außen war die neue Turnhalle so gut wie fertig, aber innen war noch jede Menge zu tun: Boden legen, Trockenausbau, Installation, Elektrik, Streichen. Das konnte alles im Winter gemacht werden, bei schlechtem Wetter. Die Tür stand auf, Mark ging hinein. Es war nicht viel los, schließlich war Samstag, aber es gab doch einige, die am Wochenende arbeiteten, zumindest am Samstag, damit sie pünktlich fertig wurden.
      Es roch irgendwie neu im Gebäude. Nicht nach frischer Farbe, denn es war noch nicht gestrichen worden, sondern nach anderen Materialien: nach frisch geschnittenem Holz, feuchten Pappkartons, in denen das Material geliefert wurde, und nach dem Sägemehl auf dem Boden. Mark hatte diese Düfte schon immer gemocht, genauso wie den Geruch von Steinstaub, ohne dass er hätte sagen können, warum. Er wusste nur, dass es ein Gefühl in ihm auslöste, etwas Unbeschreibliches, Unerklärliches. All diese Tätigkeiten besaßen eine Melodie, eine Einheit. Keine Melodie wie bei David Bowie, sondern eine aus Hämmern, Bohren und Sägen. Viele hielten es für Lärm, aber für Mark hatten die Geräusche der Werkzeuge immer ein Muster, eine Bedeutung gehabt. Der Klang des Schaffens. Eine Symphonie, die in ihm dasselbe Gefühl auslöste wie die Geräusche des Meeres, das er mit den wenigen seiner glücklichen

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