Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
nicht leisten, unsere Gefühle auszuleben wie die Frauen. Egal, ich weiß zwar nicht, wie ich Ihnen helfen könnte, aber kommen Sie doch herein.«
      Banks folgte ihm in denselben Raum wie beim letzten Besuch. Das einzige Geräusch war die tickende Uhr auf dem Kaminsims.
      »Haben Sie schon etwas herausgefunden?«, erkundigte sich Aspern.
      »Leider noch nicht viel«, erwiderte Banks. »Wir wissen, dass der Mann auf dem Nachbarboot ein Maler namens Thomas McMahon war und dass er anscheinend das eigentliche Opfer war. Kennen Sie ihn oder haben Sie mal von ihm gehört?«
      »McMahon? Nicht dass ich wüsste.«
      »Ich würde gerne noch einmal mit Ihnen über Mark Siddons sprechen«, erklärte Banks.
      Asperns Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Wenn es einen Menschen gibt, der für Christines Schicksal verantwortlich ist, dann er. Ich habe lange darüber nachgedacht. Wäre er bei ihr gewesen, dann würde sie jetzt noch leben. Er wusste, dass sie krank war, verdammt noch mal, er wusste, dass man auf sie aufpassen muss.«
      »Ich dachte, es war Ihnen nicht recht, dass die beiden zusammen waren?«
      »Darum geht es doch nicht. Er hätte bei ihr sein sollen, aber er war nicht da. Er wusste schließlich, dass sie nicht in der Lage war, auf sich selbst aufzupassen. Wo war er überhaupt?«
      Banks würde sich eher die Zunge abbeißen, als Patrick Aspern zu erzählen, dass Mark zum Zeitpunkt des Brandes mit Mandy Patterson im Bett gewesen war. »Sein Alibi ist wasserdicht«, erklärte er lediglich. »Ich nehme an, Ihre Praxis ist vom Haus aus zugänglich?«
      Der plötzliche Themenwechsel schien Aspern zu verwirren. »Ja. Es sind eigentlich zwei Häuser, aber die Zwischenwand wurde durchbrochen. Ich weiß, so eine Praxis ist ziemlich altmodisch, aber die Leute hier mögen das. Ist viel persönlicher als so ein anonymes Krankenhaus. Das war einer der Gründe, warum wir das Haus damals gekauft haben.«
      »Ziemlich kostspieliges Projekt.«
      »Nicht dass Sie das was angehen würde, aber Frances' Vater hat uns damals unter die Arme gegriffen.«
      »Aha. Sehr großzügig. Wie dem auch sei ... Ich will auf etwas ganz anderes hinaus, nämlich dass Christine hier im Haus Zugang zu Drogen gehabt hat. Sie hatten immerhin etwas im Haus.«
      Aspern schlug die Beine übereinander und zupfte an der Bundfalte seiner Hose. »Wie ich Ihnen schon bei unserem letzten Gespräch mitteilte, ist in meiner Praxis alles sicher unter Verschluss. Außerdem ist die Praxis selbst nicht zugänglich, wenn ich nicht da bin.«
      »Ja, aber die Schlüssel werden doch wohl irgendwo sein?«
      »An einer Kette. In meiner Hosentasche.«
      »Sie haben sie also immer bei sich?«
      »Ja, so gut wie immer. Natürlich nicht, wenn ich im Bett liege oder im Badezimmer bin ...«
      »Christine hätte sich also Zugang verschaffen können, während Sie beispielsweise schliefen oder unterwegs waren?«
      »Wenn ich unterwegs bin, nehme ich die Schlüssel mit.«
      »Aber die Möglichkeit besteht schon, oder? Sie hätte sich Nachschlüssel machen lassen können.«
      »Ja, möglich ist das. Aber es war nicht so.«
      »Ist Ihnen jemals aufgefallen, dass in Ihrer Praxis Medikamente fehlten? Insbesondere Morphium?«
      »Nein. Und glauben Sie mir, das hätte ich bemerkt.«
      »Ist Ihnen an Christines Verhalten niemals etwas ungewöhnlich vorgekommen, als sie noch zu Hause lebte?«
      »Nein, eigentlich nicht. Sie wirkte müde, lustlos, war oft allein, lag im Bett. Sie wissen doch, wie Jugendliche sind. Die brauchen scheinbar sechzehn Stunden Schlaf. Um ehrlich zu sein, hab ich nicht viel von ihr gesehen.«
      »Aber Sie sind doch Arzt. Sie sind geschult, Anzeichen zu erkennen, die andere übersehen.«
      Aspern lächelte verbittert. »Auch wir sind nicht unfehlbar, obwohl manche das gerne glauben.«
      »Sie hatten also nicht die geringste Ahnung, dass Christine Drogen nahm?«
      »Nein, überhaupt nicht. Wie gesagt, sie war in der Pubertät. Da sind Jugendliche mürrisch und verschlossen, auch wenn sie keine Drogen nehmen.«
      »Was ist mit ihren Augen? Sind Ihnen nicht die erweiterten Pupillen aufgefallen?«
      »Schon, aber da komme ich doch nicht gleich auf die Idee, dass meine Stieftochter drogenabhängig ist. Sie etwa?«
      Banks wusste es nicht. Wie würde er reagieren, wenn er bei Tracy oder Brian solche Hinweise entdeckte? Als Polizist hatte er natürlich gelernt, darauf zu achten.

Weitere Kostenlose Bücher