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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Aber wenn er seine Kinder zur Rede stellte und eine einleuchtende Antwort bekäme, könnte seine Beziehung zu ihnen einen nicht wieder gutzumachenden Knacks bekommen. Sie würden ihm nie wieder vertrauen. Andererseits, wenn er Recht hätte ... Glücklicherweise war er noch nie vor die Wahl gestellt worden. Brian spielte in einer Rockband, hatte also wahrscheinlich am ehesten Zugang zu Drogen. Banks war überzeugt, dass sein Sohn schon mal einen Joint geraucht, vielleicht sogar Ecstasy probiert hatte. Aber damit konnte er als Vater leben. Vielleicht hatte Brian auf Tour auch Aufputschmittel genommen, um durchzuhalten. Aber sicherlich nichts Härteres. Bestimmt kein Heroin. Und Tracy? Nein, sie war viel zu vernünftig und normal. Oder?
      »Haben Sie mal Einstiche an ihren Armen gesehen?« Banks hielt die Luft an. »Oder an anderen Stellen?«
      Aspern starrte ihn an. Seine Miene war schwer zu deuten: kühl, aber spöttisch. »Was für eine sonderbare Frage«, sagte er schließlich. »Wenn ja, dann hätte ich doch gewusst, was los ist. Ich hab doch gesagt, ich wusste nichts davon, folglich ist mir auch nichts aufgefallen.«
      »Ich nehme an, sie hat immer was mit langen Ärmeln angehabt«, versuchte es Banks.
      Aspern erhob sich und lehnte sich an das Kaminsims, über dem das Waldbild hing. Er sah aus, als posiere er für ein Foto. »Muss sie wohl. Hören Sie, mir ist klar, dass Sie Ihre Arbeit machen müssen und so, und ich denke, ich habe sehr viel Geduld gehabt. Aber ich habe meine Stieftochter verloren, und langsam macht mich diese Unterhaltung ein wenig misstrauisch. Wenn der Künstler auf dem Nachbarboot das eigentliche Opfer ist, warum stellen Sie mir dann so viele Fragen über Christine? Sie ist unschuldigerweise zu Tode gekommen.«
      »Oh, noch steht gar nichts fest«, widersprach Banks. »Es ist noch früh am Tag. Glauben Sie mir, wir sammeln so viele Informationen wie möglich über Thomas McMahon, aber wir müssen jeder Spur nachgehen und dürfen keine voreiligen Schlüsse ziehen. Ich habe gesagt, es würde so aussehen, als sei Christine nicht das eigentliche Opfer, aber so ein Täter kann sehr gerissen sein und die Ermittlungen in die falsche Richtung führen, besonders wenn er viel Zeit hatte, das Verbrechen durchzuspielen und zu planen.«
      »Und Sie glauben, dass es lange im Voraus geplant wurde?«
      »Es hat zunehmend den Anschein.«
      »Ich verstehe aber immer noch nicht, warum Sie mich einer solchen Befragung unterziehen. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich etwas damit zu tun habe?«
      »Wo waren Sie am Donnerstagabend?«
      Aspern lachte. »Das glaube ich jetzt nicht.«
      »Seien Sie doch so nett und antworten Sie mir.«
      »Hier natürlich. Bei meiner Frau. Das habe ich Ihnen bereits beim letzten Mal erklärt.«
      »Sonst war niemand hier? Keine Gäste?«
      »Nein. Wir haben gegessen, danach Fernsehen geguckt. Es war ein ruhiger Abend.«
      »Wann sind Sie schlafen gegangen?«
      »Um elf, wie immer.«
      »Sie gehen immer um elf Uhr zu Bett?«
      »Unter der Woche schon. Am Wochenende bleiben wir manchmal etwas länger auf, oder wir gehen in die Oper oder essen mit Freunden. Ob Sie's glauben oder nicht, aber meine Arbeit kann ganz schön anstrengend sein, und ich muss all meine fünf Sinne beisammen haben.«
      »Natürlich. Sie können ja nicht mit zittrigen Händen dastehen, wenn Sie eine Spritze setzen wollen, oder?« Banks überlegte, wie er das Gespräch auf Marks Anschuldigung bringen könne, Aspern habe Christine sexuell missbraucht. Ihm fiel nichts ein. Er beschloss, einfach auf den Punkt zu kommen. »Da ist noch etwas, das Mark Siddons über Christine gesagt hat.«
      »Aha?«
      »Er sagte, sie wäre unter anderem deshalb zu Hause ausgezogen, weil Sie sie sexuell missbraucht hätten.«
      Immerhin reagierte Aspern nicht empört. Er nahm die Behauptung ruhig auf und schien darüber nachzudenken. »Und, glauben Sie ihm?«
      »Das habe ich nicht gesagt.«
      »Warum erwähnen Sie es dann, und ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt? Verstehen Sie nicht, wie verletzend so eine Anschuldigung für einen trauernden Angehörigen sein kann, selbst wenn sie noch so haltlos ist?«
      Banks stand auf und schaute Aspern an. »Dr. Aspern, wir ermitteln in einem Mordfall. Wir wissen zwar noch nicht genau, wer das beabsichtigte Opfer war, aber wir wissen ganz genau, dass zwei Menschen gestorben sind. Einer war Ihre Stieftochter. Ihr Verlust

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