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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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...«
      Lenny winkte ab. »Stell dich nicht so an! Ich geb einen aus.«
      »Aber -«
      »Nichts aber. Wenn du dein Geld kriegst, kannst du dich mit 'ner Pizza revanchieren, okay?«
      »Gut.«
      Lenny stellte im Fernsehen ein Snooker-Spiel an und lehnte sich zurück in den Sessel. Das Haus roch schwach nach verbranntem Frühstücksspeck und Katzenpisse. Mark konnte sich nicht aufs Fernsehen konzentrieren, er war noch nie ein großer Snooker-Fan gewesen. Er musste unentwegt an Tina denken, irgendwie bekam er nicht in den Kopf, dass sie tot war, fort, weg, und dass sie sich niemals wieder bei Eiseskälte im Schlafsack an ihn schmiegen würde. Sein Heim war auch fort. Es war zwar nichts Besonderes gewesen, aber es hatte ihm viel bedeutet. Es gehörte ganz allein Tina und ihm, es war die Rettung vor dem elenden besetzten Haus in Leeds. Hier und dort hatten sie dem Boot eine persönliche Note gegeben - eine hübsche Kerze, ein Primuskocher zum Wasserkochen und Erhitzen von Dosen, ein Foto von ihnen an der Wand, ein kleiner CD-Player und ein paar von ihren Lieblings-CDs: Beth Orton, David Bowie, Coldplay, System of a Down, Radiohead, Ben Harper.
      Mark traten Tränen in die Augen. Er konnte nicht weinen, nicht vor Lenny, aber ihm war zum Heulen zumute. Was sollte er tun, nun, da er nicht mehr für Tina sorgen konnte? Was für einen Sinn hatte das Leben da noch? Bevor er Tina kennen gelernt hatte, war sein Leben ein heilloses Durcheinander gewesen, und das würde es jetzt wieder werden. Er wusste, dass man sie und ihn verachtet hatte, aber ihm war egal, was die anderen dachten. Eines Tages hätten Tina und er es geschafft: Haus, Kinder, alles. Sollten die anderen ruhig lachen. Aber jetzt ... Und es war alles ganz allein seine Schuld.
      Sally steckte den Kopf aus der Küche und sagte: »Der Tee ist fertig. Kann ich dich mal kurz sprechen, Lenny?«
      Lenny setzte eine Leidensmiene auf, als wolle er sagen: Frauen! Dann trennte er sich widerstrebend vom Snooker-Spiel im Fernsehen und ging in die Küche.
      Bei den Gedanken an Tinas Stiefvater stieg in Mark kalte Wut auf, bis seine Hände zitterten. Er war überzeugt, dass Aspern für Tinas Drogenabhängigkeit verantwortlich war. Sie hatte ihm erzählt, dass sie am Anfang Morphium genommen hatte, um die Schmerzen und die Demütigung seiner Annäherungen nicht zu spüren, und als Aspern sie eines Tages dabei erwischt hatte, setzte er die Drogen als Belohnung für sexuelle Dienste ein. Schon vorher hatte er ihr Beruhigungsmittel verabreicht, um besser mit ihr zurechtzukommen. Und so einer wollte Arzt sein. Die Mutter wusste viel mehr, als sie zugab, aber sie hatte eine Wahnsinnsangst vor ihrem Mann, hatte Tina erzählt. Sie kuschte nur. Wenn er ihr gegenüber laut wurde, begann ihre Unterlippe bereits zu zittern, und sie lief weinend weg. Tina hatte niemanden gehabt, der zu ihr hielt. Niemanden außer Mark.
      »Was glaubst du eigentlich, was du da tust?«, hörte er Sally in der Küche sagen. »Den einfach mitzubringen. Herrgott noch mal, der kommt frisch aus dem Knast! Das war doch überall in den Nachrichten. Ich wusste sofort, dass er es ist, als ich das gehört habe.«
      »Ich bin selbst mal im Knast gewesen, Schatz«, erklärte Lenny. »Deswegen bin ich noch lange kein Verbrecher.«
      »Das ist was andres. Und schon ewig her. Wir können doch nicht die Verantwortung für ihn übernehmen.«
      »Sei doch nicht so herzlos. Der arme Kerl hat grade seine Freundin und sein Zuhause verloren.«
      »Sein Zuhause? Diesen Schrottkahn. Lenny, was ist bloß in dich gefahren? Sonst bist du doch auch nicht so leicht um den Finger zu wickeln!«
      »Was meinst du damit?«
      »Ach, der hat dir doch bestimmt 'ne traurige Geschichte aufgetischt. Und schon ist er der Sohn, den du immer haben wolltest -«
      »He, nun mach mal 'n Punkt!«
      »Nein! Mach du mal 'n Punkt! Du kommst hier einfach mit dem an, ohne mich wenigstens vorher mal anzurufen oder mir Bescheid zu sagen, und glaubst auch noch, dass ich ihm was zu essen mache und ihm hinterherputze? Wofür hältst du mich eigentlich, Lenny? Bin ich deine Putzfrau? Ist das alles, was ich für dich bin? 'ne Scheiß-Putze?«
      »Jetzt hör doch mal zu, Schatz.«
      »Hör auf mit deinem >Schatz      »Sal ...«
      »Hast du auch nur einen Moment drüber nachgedacht, ist es dir vielleicht mal durch dein Spatzenhirn gegangen, dass er derjenige gewesen sein könnte, der das Feuer gelegt hat?

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