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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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eintrug. Zwei Journalisten riefen ihr Fragen zu, aber Annie ignorierte sie. Einer pfiff ihr hinterher, als sie sich unter dem Absperrband hindurchduckte. Annie hielt kurz inne und ging dann weiter. Sie war elegant gekleidet, bemerkte Banks, als sie in den Lichtkegel der von der Feuerwehr aufgestellten Leuchten trat. War sie auch stärker geschminkt als sonst? Hieß das, sie war mit ihrem neuen Freund unterwegs gewesen? Nun ja, es war schließlich Samstagabend.
      Sie bemerkte seinen Blick und errötete. »Was ist?«
      »Nichts«, erwiderte Banks. »Du siehst gut aus.«
      Annie verdrehte die Augen. »Und, was gibt's?«
      Am hinteren Ende des Feldes standen unter zwei schützenden Buchen die noch qualmenden Überreste eines Wohnwagens. Der beißende Gestank von brennendem Gummi und Plastik wehte den Polizisten entgegen. Dach und Seitenteile waren nicht mehr vorhanden; nur ein Skelett aus rußgeschwärzten Metallstreben war übrig geblieben, das Innenleben war den Elementen ausgesetzt. Löschwasser tropfte auf den Boden und bildete Pfützen.
      »Ist jemand drin?«, fragte Annie.
      »Es gibt eine Leiche«, berichtete Banks. »Und diesmal wissen wir zum Glück, um wen es sich handelt.«
      Annie hauchte sich in die Hände. Sie trug lediglich einfache schwarze Pumps, eine hautfarbene Strumpfhose und einen langen schwarzen Mantel, der sehr elegant aussah. Sie hatte sich fein gemacht, registrierte Banks. Sie musste kalte Füße haben.
      Banks wies auf einen Mann, der hinten bei den Pkws und zwei leuchtend roten Löschzügen mit Constable Winsome Jackman sprach. »Das da hinten ist Jack Mellor. Er ist Stammgast im Fox and Hounds, eine gute halbe Meile die Straße runter im nächsten Dorf. Er hat den Brand gemeldet und ist noch immer ziemlich durch den Wind. Er sagt, er hätte die Flammen gesehen, als er gegen neun Uhr mit seinem Hund die Straße runterging. Er wollte in den Pub, wie immer ein paar Gläschen trinken und mit seinen Kumpels quatschen.« Banks zeigte in die andere Richtung. »Er wohnt in Ash Cottage, das ist ungefähr zweihundert Meter da runter. Er sagt, der Mann aus dem Wohnwagen wäre auch Stammgast im Fox and Hounds gewesen. Ruhiger Zeitgenosse, wie's sich anhört. Harmlos. Heißt Roland Gardiner.«
      »Und der lebte allein in dem Wohnwagen?«
      »Ja. Seit mindestens zwei Jahren, sagt unser Mr. Mellor. Keine Spur von einem Auto. Der Wohnwagen hat nicht mal Räder. Siehst du, er ist aufgebockt? Also, das Feld hier ist Gemeindegrund, auch wenn es Jennings Feld heißt. Keiner weiß, wer dieser Jennings gewesen sein soll. Mit Sicherheit hat der zuständige Stadtrat versucht, Gardiner loszuwerden, so wie British Waterways unbedingt die Bootsbesetzer loswerden wollte. Aber wie dem auch sei, das hier war Gardiners Heim.«
      »Was ist hier bloß los?«, fragte Annie. »Versucht da jemand, alle Schandflecke und Penner in der Gegend abzufackeln?«
      »Sieht wirklich so aus, oder?«, bestätigte Banks. »Aber wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehen. Bisher gibt es noch keinen Hinweis, dass die beiden Brände miteinander in Verbindung stehen. Und eigentlich waren das keine Penner, trotz ihrer Lebensumstände. Vergiss nicht, dass Thomas McMahon Maler war, der von Landschaftsbildern für den Touristenmarkt leben konnte. Ich denke, er wohnte freiwillig so. Selbst Mark Siddons arbeitet auf der Baustelle vom College Eastvale. Keins der Opfer war ein richtiger Schmarotzer oder lebte auf Kosten anderer.«
      »Aber das Mädchen war drogenabhängig.«
      »Na gut«, sagte Banks und beobachtete, wie Geoff Hamilton den Erkennungsdienst beim Eintüten des Brandschutts kontrollierte, »dafür kann es alle möglichen Gründe geben.« Er dachte, wie schon zuvor Mark, an Dr. Patrick Aspern, mit dem er noch lange nicht fertig war. »Außerdem ist sie deshalb meiner Meinung nach noch lange nicht kriminell.«
      »Du weißt doch, was ich meine«, erklärte Annie. »Und du weißt auch, dass ich deiner Meinung bin. Ich will nur sagen, dass ein Junkie doch mehr oder weniger seine Willenskraft einbüßt. Dass jemand, der dermaßen von etwas abhängig ist, alles tun wird, um es zu bekommen, und da ist Schmarotzen noch das Geringste.«
      »Punkt für dich«, sagte Banks.
      Der zuständige Constable aus dem nächsten Ort, Locke, gesellte sich zu ihnen. »Mr. Mellor möchte wissen, ob er ins Fox and Hounds gehen kann«, sagte er. »Sein Hund friert sich die Eier ab - entschuldigen Sie die

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