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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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erwiderte Hamilton. »Ist doch kein Problem, wenn man ein Auto hat. Man zapft sich einfach was ab. Das ist sicherer, als irgendwo Terpentin zu kaufen. Irgendjemand erinnert sich immer.«
      »Stimmt«, sagte Banks. »Was ist mit dem Opfer?«
      »Was soll mit dem sein?«
      »Na, der Mann lag doch nicht einfach da und hat sich anzünden lassen, oder?«
      »Woher soll ich wissen, was er gemacht hat?«
      »Spekulieren Sie mal. Gebrauchen Sie Ihre Fantasie!«
      Hamilton schnaubte verächtlich. »Das ist nicht meine Aufgabe! Ich warte lieber auf die Ergebnisse und die Obduktion, danke schön.«
      Banks seufzte. »Na gut. Hätte das Opfer dem Feuer entkommen können, wenn es bei Bewusstsein gewesen wäre?«
      »Eventuell«, gab Hamilton zu. »Es sei denn, die Flammen haben den Mann überwältigt. In einem Feuer kann man wirklich schnell die Orientierung verlieren.«
      »Wer den Brand gelegt hat, muss zu dem Zeitpunkt im Wohnwagen gewesen sein, oder?«
      »Die Lachen legen das nahe. Wenn der Brandsatz beispielsweise durch das Fenster oder die Tür reingeworfen worden wäre, würde man das an den Brandspuren und den Verkohlungen sehen.«
      »Aber die gibt es nicht?«
      »Hab keine entdeckt.«
      »Und derjenige, der das Feuer legte, konnte entkommen?«
      »Na, es gibt ja nur eine Leiche.«
      »Wie sieht's aus mit dem Zugangs- oder Fluchtweg?«
      »Da drüben, hinter den Bäumen und der Mauer, verläuft ein Weg.«
      »Aha«, machte Banks. Wieder betrachtete er den verkohlten, qualmenden Wohnwagen. Am Tatort konnten sie nicht mehr viel ausrichten. Sie überließen ihn Stefan und seinen Leuten. Vielleicht fanden die noch etwas.
      Banks wandte sich an Annie: »Komm, wir unterhalten uns mit Mr. Mellor. Ich könnte auch ein Glas vertragen.«
      Annie sah auf die Uhr. »Der Pub hat schon zu.«
      Banks grinste. »Na, irgendeinen Vorteil muss es doch haben, Bulle zu sein, oder?«
     
    Mark entfernte sich, so schnell er konnte, von dem Feuer in der Ferne, bis er müde und langsamer wurde. Zornige Gedanken und Sätze wirbelten ihm durch den Kopf. Die Stimmen von Lenny und Sal wurden zu denen von seiner Mutter und Crazy Nick, die sich im Erdgeschoss betrunken über ihn stritten, immer lauter wurden und sich schließlich schlugen und anschrien. Er soll verschwinden! Mach, dass er wegkommt! Den hätte man gleich nach der Geburt ersäufen sollen!
      Beim Laufen hielt Mark sich die Ohren zu, aber es half nichts. Die Stimmen wollten nicht schweigen. Ständig steht er im Wege! Sieh zu, dass er verschwindet! Mark musste an all die Nächte denken, in denen er im feuchten Spinnenkeller eingeschlossen gewesen war, ohne Licht, ohne Wärme, ganz allein. Und dann dachte er an den Tag, als er mit sechzehn mutig genug gewesen war, um sich zu wehren. Er hatte Crazy Nick ins Gesicht geschlagen, und als das Blut floss, waren sie zu überrascht gewesen, um Mark aufzuhalten.
      Du verfluchtes Arschloch! Was hast du getan?
      In dem Moment wusste Mark, dass es um sein Leben ging, und so warf er sich mit aller Wucht auf Crazy Nick, schlug und trat auf ihn ein, bis der Alte am Boden lag und ihm das Blut in der Kehle gurgelte. Marks Mutter trommelte ihrem Sohn mit den kleinen harten Fäusten auf den Rücken. Mark nahm einen Stuhl und zertrümmerte ihn auf Crazy Nicks Kopf. So war sie gewesen, die letzte Nacht zu Hause, die Nacht, in der er fortlief, im Ohr die hasserfüllten Schreie seiner Mutter, sie würde ihm das heimzahlen. Und jetzt fühlte er sich genau so.
      Er hielt inne, um Luft zu holen, und sah sich um. Er hatte keine Ahnung, wo er war. Von Lenny aus war er nach Osten gelaufen, das wusste er. Jetzt war er außerhalb der Stadtgrenze, also musste er draußen auf dem Land sein. Hinter sich konnte er die Lichter von Eastvale erkennen, in der Ferne hörte er sogar einen Zug. Er hätte gern genügend Geld gehabt, um einen Zug zu nehmen. Oder ein Flugzeug. Das wäre besser. Nach Ulan-Bator. Aber dann fiel ihm ein, dass er nicht mal einen Reisepass hatte, er konnte gar nicht fort. Er saß hier auf ewig fest. Aber nicht in Eastvale. Dorthin wollte er niemals zurückkehren.
      Er befand sich auf einer dunklen Landstraße mit Bäumen und Trockenmauern zu beiden Seiten. Die Flammen waren nun weit hinter ihm, und er meinte, die Sirenen der Feuerwehr zu hören. Viel Glück. Tina hatten sie nicht helfen können. Er dachte an ihr hübsches, zartes Gesicht, ihre schmächtige Gestalt. Tina hatte keine

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