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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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so, wie Sie sagen: Es gibt einige Dinosaurier. Und dazwischen ein paar faule Äpfel.«
      »Oh ja«, sagte Annie und dachte an Kev Templeton. Wenn er auch kein fauler Apfel im Sinne von ungesetzlichen Aktivitäten war, so war er doch auf jeden Fall ein Arschloch erster Güte.
      »Aber damals haben Sie gelogen.«
      »Tja. Ehrlich, ich hatte das vollkommen vergessen. Bekomme ich deswegen Ärger?«
      »Ich glaube nicht, dass sich jemand für eine achtzehn Jahre zurückliegende Lüge interessiert, es sei denn, sie wird heute relevant.«
      »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
      »Was geschah damals ?«
      »Was ich gesagt habe. Kirsten ging für ein paar Tage in die Dales, dann kam sie zurück. In den folgenden Wochen war sie mal da und mal nicht, dann übernahm sie das Zimmer eine Etage über mir. Sie begann mit ihrer Doktorarbeit, genau wie ich, langweilte sich aber noch schneller.«
      »Und hörte auf?«
      »Ja. Ging zurück nach Hause, glaube ich. Zumindest für eine Zeitlang.«
      »Und dann?«
      Sarah schaute wieder auf ihre wunderschön manikürten, geschmackvoll blassrosa lackierten Fingernägel. »Wir lebten uns irgendwie auseinander, wissen Sie? Wie das so ist. Wie schon gesagt, nachdem ich meine Doktorarbeit sausen ließ, reiste ich eine Weile durch die Weltgeschichte, dann stürzte ich mich ins Jurastudium.«
      »Sie haben Kirsten also nie wiedergesehen?«
      »Doch, noch ein-, zweimal in den nächsten Jahren. Wir gingen was trinken, der alten Zeiten zuliebe.«
      »Worüber unterhielten Sie sich?«
      »Meistens über die Vergangenheit. Vor der Vergewaltigung.«
      »Hat sie mal etwas von Whitby erzählt?«
      »Whitby? Nein. Warum sollte sie?«
      »Hat sie mal etwas von einem Eastcote gesagt, Greg East-cote?«
      »Nein.«
      »Jack Grimley?«
      »Noch nie gehört.«
      »Keith McLaren, ein Australier?«
      »Nein, nie. Diese ganzen Namen habe ich noch nie gehört. Wer soll das sein?«
      »Hatte Kirsten noch Kontakt zu den anderen Freunden von damals, die alte Clique von der Uni?«
      »Nein, glaube ich nicht. Ihr Freund war nach Kanada oder Amerika oder so gegangen, der Rest war über das ganze Land verteilt. Sie war eine Einzelgängerin, hatte sich von allen zurückgezogen. Ich dachte, es läge vielleicht an dem, was ihr zugestoßen war. Sie konnte sich einfach nicht anpassen und normal sein. Ich weiß es nicht. Es war nicht so, dass wir uns nicht nett unterhalten und was zusammen trinken konnten, aber irgendwie wirkte sie immer distanziert, als würde sie sich von den anderen absetzen. Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Sie hatte sich auch äußerlich verändert, ließ sich gehen, hatte kurzes Haar und so. Vorher war sie eigentlich ganz hübsch gewesen, aber es war ihr wohl einfach egal.«
      »Wissen Sie, was aus Kirsten geworden ist?«
      »Ich glaube, nichts Besonderes. Irgendwie hing sie in der Luft. Sie sprach von Reiseplänen, China, Amerika, der Ferne Osten, aber ich weiß nicht, ob sie das wirklich vorhatte oder ob es reines Wunschdenken war.« Sarah sah zum ersten Mal auf die Uhr. »Ich will ja nicht unhöflich sein«, sagte sie und blickte zu ihrem MacBook hinüber, »aber ich muss noch fertig werden, bevor ich heute Abend den Klienten treffe.«
      »Schon gut«, meinte Annie. »Ich denke, ich bin mit meinen Fragen sowieso am Ende.«
      »Es tut mir leid, dass Sie den weiten Weg umsonst gemacht haben.«
      »Das war nicht umsonst«, sagte Annie. »Immerhin haben Sie jetzt die Wahrheit gesagt. Haben Sie in den letzten Jahren noch mal etwas von Kirsten gehört oder gesehen?«
      »Nein«, sagte Sarah. »Das letzte Mal war ungefähr '91 oder Anfang '92, danach war es fast so, als sei sie vom Erdboden verschluckt.«
      »Haben Sie schon mal von Lucy Payne gehört?«
      »Ist das nicht die Frau, die zusammen mit ihrem Mann so viele Mädchen umgebracht hat und die gerade ermordet wurde? Geht es um den Fall? Das verstehe ich nicht.«
      »Maggie Forrest?«
      »Nein, noch nie.«
      »Gut«, sagte Annie, erhob sich und reichte Sarah ihre Visitenkarte. »Wenn Ihnen noch irgendwas einfällt, rufen Sie mich einfach an!«
      »Worum geht es überhaupt?«, fragte Sarah an der Tür. »Sie haben nichts gesagt. Warum fragen Sie nach diesen Leuten und nach Sachen, die schon lange her sind? Können Sie mir nicht wenigstens einen Tipp geben?«
      »Wenn irgendwas dran ist«, erwiderte Annie, »werden Sie es

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