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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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weiter.«
      »Ah, keine Sorge, Sir. Ich fresse sie schon nicht auf«, sagte Annie. »Kann ich jetzt gehen?«
      Brough zuckte mit dem Kopf. »Na los! An die Arbeit! Und beeilen Sie sich. Und dieser Beweis - vergessen Sie nicht, ich erwarte positive Ergebnisse noch vor Feierabend.«
      »Ja, Sir«, sagte Annie und verließ das Büro mit gedrückten Daumen.
     
    Obwohl Banks hundemüde war, schlief er alles andere als gut, als er weit nach zwölf Uhr nachts von der Dienststelle heimkehrte. Sie waren Templetons Mörder keinen Schritt näher gekommen, genauso wenig wie dem von Hayley Daniels, und für den Montag hatten sie sich vorgenommen, die beiden Fälle einer umfassenden Überprüfung zu unterziehen.
      Beim Mord an Hayley Daniels wies alles auf einen ängstlichen Vergewaltiger hin, der das Opfer kannte und der Hayley erdrosselt hatte, damit sie seinen Namen nicht nannte und er gefasst wurde, ein Täter, der sich möglicherweise für seine Tat schämte und deshalb die Leiche in eine Stellung gebracht hatte, die eher an Schlaf denn an Vergewaltigung und Mord denken ließ. Bei weiteren Vernehmungen hatte Joseph Randall schließlich zugegeben, Hayley angefasst und am Tatort masturbiert zu haben, aber er bestand darauf, die Position der Leiche nicht verändert zu haben, und Banks glaubte ihm. In dieser Hinsicht hatte er keinen Grund zu lügen.
      Der Mord an Templeton, so effizient und grob er auch durchgeführt worden war, wirkte wie ein Fehler der Mörderin, die in der Dunkelheit des Labyrinths geglaubt hatte, Chelsea Pilton zu beschützen und die Welt von einem zukünftigen Serientäter zu befreien.
      Als Banks sich fragte, wer wohl diese Vorstellung haben mochte, kam er wieder auf Kirsten Farrow zurück. Niemand wusste, was aus ihr geworden war. Das Einzige, was in Banks' Kopf überhaupt Zweifel an der Täterschaft von Kirsten zuließ, war, dass bei den ersten Morden von 1989 ein Mensch betroffen gewesen war, der Kirsten persönlich Schaden zugefügt und sie verstümmelt hatte, dass sie aber kein Opfer von Lucy und Terence Payne gewesen war. Das bedeutete, dass sie - wenn es Kirsten war - ihre Parameter erweitert hatte.
      Oder, dachte Banks schaudernd, sie hatte sogar etwas mit den Paynes zu tun gehabt. Er hatte keine Ahnung, worin diese Verbindung bestehen mochte, aber es war eine Richtung, die sich zu verfolgen lohnte. Er musste Annie davon erzählen, wenn sie nicht schon selbst darauf gekommen war. Sie hatte recht gehabt gestern, als sie sagte, dass es schön sei, wieder zusammenzuarbeiten. Das war es wirklich. Abgesehen von ihren persönlichen Problemen, war Banks gar nicht klar gewesen, wie sehr Annie ihm gefehlt hatte, seit sie zur Eastern Area gewechselt hatte.
      Als Erstes stand auf seiner Liste eine erneute Überprüfung aller Videobänder. Zuerst Hayley Daniels. Sobald alle Kollegen eingetroffen waren - Banks, Winsome, Hatchley, Wilson -, begannen sie mit der Durchsicht. Alle spürten die schmerzliche Abwesenheit von Templeton und seinen aberwitzigen Kommentaren, an die sie sich längst gewöhnt hatten.
      Da war sie wieder, die vertraute Szene auf dem Marktplatz zur Sperrstunde, junge Frauen und Männer, die sich übergaben, sich stritten, die Arme um die Schultern legten und sangen. Dann die Clique vor dem Fountain, die kurz zusammenstand, während Hayley erklärte, sie würde jetzt in Taylor's Yard gehen und pinkeln und anschließend ... ? Nun, sie hatte keinem verraten, was sie danach vorhatte. Vielleicht Malcolm Austin besuchen?
      Aber warum sollte sie zu ihm wollen? Sie war neunzehn, voll wie eine Haubitze und mit ihren Freunden in der Stadt unterwegs. Warum sollte sie einen nüchternen, alten Lover besuchen, der wahrscheinlich in seinen Pantoffeln herumschlurfte, am Sherry nippte und sich Filme ansah, die lange vor ihrer Zeit gedreht wurden? Nun, Liebe macht blind, sagt man, aber manchmal dachte Banks, sie mache auch trunken. Es war sowieso egal. Wo auch immer Hayley hatte hingehen wollen, sie kam nicht dort an. Sie wurde abgefangen, und wenn es kein Mann gewesen war, der, wie Templeton geglaubt hatte, auf irgendein beliebiges Mädchen gewartet hatte, dann musste es jemand sein, der wusste, dass sie vorbeikommen würde, obwohl sie diesen Entschluss erst kurz zuvor gefasst hatte.
      Banks musterte wieder die Jugendlichen um Hayley herum. Er erkannte Stuart Kinsey, Zack Lane und ein paar andere. Sämtliche Namen waren in den Akten. Die Alibis waren mehrmals überprüft, die

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