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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Aussagen aufgenommen worden. Man konnte alle noch einmal befragen. Irgendjemand musste etwas wissen. Vielleicht deckte jemand einen Freund, von dem er glaubte, er sei es gewesen?
      Der Pkw fuhr vorbei, das Pärchen auf dem Rückweg von der Feier seines Hochzeitstages. Und wieder sah man diesen nervigen, flackernden Lichtstreifen wie in einem rekonstruierten alten Schwarzweißfilm. Banks nahm sich vor, die Technik zu fragen, ob sie den Streifen ausblenden könnte, obwohl das sicherlich zu keinen neuen Erkenntnissen führen würde. Schließlich schwankte Hayley ins Labyrinth, und die anderen gingen in die Bar None.
      Stuart Kinsey hatte sich kurz darauf aus dem Hintereingang geschlichen, um Hayley zu beobachten, aber was war mit den anderen? Sie behaupteten, sie seien bis gegen zwei Uhr in der Bar None gewesen, und verschiedene Mitarbeiter, Gäste und Türsteher bestätigten, sie in dieser Zeit gesehen zu haben. Aber man brauchte nicht lange, um nach draußen zu schlüpfen, und wenn man schlau genug war, legte man einen Keil in die Hintertür und hoffte, dass er keinem auffiel, bis man wieder zurück war. Aber warum hielt sich Hayley noch weiter im Labyrinth auf, nachdem sie getan hatte, weshalb sie hineingegangen war? Dafür gab es keinen Grund, es sei denn, sie wollte dort jemanden treffen, aber warum sollte sie das tun, wenn doch Malcolm Austin auf sie wartete? Gab es vielleicht noch jemand anders?
      Es leuchtete alles nicht ein. Der Mörder musste gewusst haben, dass Hayley ins Labyrinth gehen würde, und das hieß, dass er schnell gehandelt hatte. Wie lange brauchte eine Frau, um in eine Gasse zu gehen und sich dort im Dunkeln zu erleichtern? Sie war betrunken, was die Prozedur sicherlich erschwerte. Außerdem hatte Hayley sich übergeben. Andererseits trug sie nur wenig Kleidung, die sie behinderte. Banks konnte notfalls einen weiblichen Constable bitten, die Situation nachzustellen, und die Zeit stoppen. Das würde ungefähr so gut ankommen, wie jede Frau aus dem Lucy-Payne-Fall zu bitten, ihr Oberteil auszuziehen. Manchmal war der leichteste und einfachste Weg gerade der, den man nicht einschlagen konnte.
      Banks rechnete mit gut fünf Minuten und fand das schon großzügig bemessen. Das gab dem Mörder drei oder vier Minuten, um Hayley zu folgen und sie zu packen, bevor sie fertig war. Stuart Kinsey war drei oder vier Minuten nach Hayley ins Labyrinth gegangen. Daher konnte kaum jemand anders aus der Bar None auf demselben Weg zur selben Uhrzeit nach draußen gelangt sein. Derjenige wäre mit Stuart zusammengestoßen. Stuart hatte zumindest einen Schrei gehört, und er behauptete, sonst niemanden im Labyrinth gesehen zu haben.
      Die Videobänder liefen weiter. Um halb drei verschwand Jamie Murdoch auf seinem Fahrrad, ein paar letzte Gäste aus der Bar None schubsten sich gegenseitig an, dann war Schluss. DC Doug Wilson stellte das Gerät aus, machte das Licht an, und alle streckten sich. Über drei Stunden waren vergangen, ohne ein Ergebnis. Es war Zeit, die Kollegen wieder auf die Straße zu schicken, um mit den Leuten zu reden, und Banks hatte noch einen Termin, den er lieber nicht wahrnehmen würde.
     
    Banks lehnte sich gegen die Außenmauer des Allgemeinen Krankenhauses von Eastvale. Ihm war ein wenig schwummrig, er holte mehrmals tief Luft. Dr. Wallace hatte die Obduktion von Kevin Templeton so energisch, schnell und effizient wie immer durchgeführt, aber es war schwer gewesen. Es gab kein Gealbere, keinen schwarzen Humor - tatsächlich wurde kaum ein Wort gesprochen -, und Dr. Wallace schien mit äußerster Konzentration und Objektivität vorzugehen.
      Doch all ihre Mühen hatten zu nichts geführt.
      Todesursache war die aufgeschlitzte Kehle, der Zeitpunkt stand durch die Augenzeugin Chelsea Pilton fest, und abgesehen von der Tatsache, dass Templeton tot war, war er in einem guten gesundheitlichen Zustand gewesen. Die Obduktion hatte Dr. Wallace nicht mehr über die Waffe verraten, obwohl sie zu der Theorie neigte, dass eine schlichte Rasierklinge verwendet worden war, die höchstwahrscheinlich von links nach rechts über Templetons Hals gezogen wurde und Halsschlagader, Drosselvene und Luftröhre durchtrennt hatte. Es war schnell gegangen, wie Dr. Burns schon am Tatort bemerkt hatte, doch nicht so schnell, dass Templeton nicht verstanden hätte, was mit ihm geschah, als er nach Luft rang und merkte, dass ihm Blut und Sauerstoff ausgingen und er immer schwächer wurde. Es war

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