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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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genommen und Lucy Payne den Hals aufgeschlitzt, als sie dort saß und sich nicht wehren konnte. Das verstößt gegen alles, woran ich glaube. Egal was sie getan hat: Niemand hatte das Recht, Lucy Payne das Leben zu nehmen.«
      »Wie, hätte man sie eher tot als lebendig weiterleiden lassen sollen? Da hat ihr jemand einen Gefallen getan.«
      »Das war keine Sterbehilfe.«
      »Woher willst du das wissen?«
      »Weil ich noch keinen kennengelernt habe, der fand, dass sie auch nur das letzte bisschen Gnade verdient hätte, deshalb. Außer dir vielleicht.«
      »Na, ich war's aber nicht«, sagte Banks.
      »Jetzt machst du dich über mich lustig.«
      Banks berührte die Narbe neben seinem rechten Auge. »Tut mir leid. Ich wollte nicht so sarkastisch sein. Ich meine damit nur, dass du es dir gut überlegen sollst, bevor du diese Büchse der Pandora öffnest. Du weißt, wer die Hauptverdächtigen sein werden.«
      »Natürlich«, entgegnete Annie. »Zuerst mal die Eltern, Verwandten und Freunde der Mädchen, die von den Paynes vergewaltigt, missbraucht und getötet wurden. Dann diese Nachbarin, Maggie Forrest, die von Lucy umgarnt und dann verraten wurde. Vielleicht sogar einer der Kollegen, die mit dem Fall befasst waren. Eine Freundin oder Bekannte von Janet Taylor, ein weiteres Opfer der ganzen Geschichte. Wenn man es genau überlegt, hätten viele Menschen Lucy Payne gerne tot gesehen, und die Trittbrettfahrer kommen auch noch dazu. Kannst du dir vorstellen, wie viele sich freiwillig melden werden?«
      »Also, warum willst du das dann alles noch mal aufrollen?«
      »Weil ich muss. Es ist die einzige Möglichkeit. Und nur wenn ich das mache, komme ich dahin, wo ich hin will.«
      »Das klingt mir ein wenig zu esoterisch, wie das Klatschen mit nur einer Hand.«
      »Na, du hast genug Pink Floyd gehört. Du müsstest wissen, wie sich das anhört. Ich bin hier, Alan, weil ich dich fragen will: Kann ich auf dich zählen?«
      Banks seufzte, biss abermals von seinem Burger ab und spülte ihn mit Tetley's herunter. Dann schaute er Annie in die Augen und schenkte ihr einen so ehrlichen Blick, wie sie ihn selten bei ihm gesehen hatte. »Natürlich kannst du das«, sagte er sanft. »Das wusstest du von Anfang an. Ich schau mal, ob ich für morgen früh ein Treffen mit Phil Hartnell und Ken Blackstone in Leeds vereinbaren kann.«
      Annie warf eine Pommes nach Banks. »Warum hast du es mir dann so verdammt schwergemacht?«
      Banks grinste. »Du hättest es nicht anders gewollt. Aber egal, wo du jetzt mal hier bist, kannst du mir ja erzählen, welche interessanten Dinge momentan so in deinem Leben passieren.«
      »Ich lach mich weg«, sagte Annie, wandte sich ab und drehte sich das Haar um die Finger.
     
    Winsome hatte noch nie gern mit Templeton gearbeitet. Nicht weil er vor ihr Sergeant geworden war - auch wenn das an ihr nagte -, nein, sie mochte seine Methode nicht, sein gefühlloses Herumtrampeln auf den Empfindungen anderer und seine Art, sie ständig anzugaffen. Wenn sie sich einen Freund suchen würde - was sie nicht vorhatte -, wäre Templeton der Letzte auf der Liste. Dennoch mussten sie zusammenarbeiten, und Winsome versuchte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu behalten, während er von Clubs und DJs erzählte, von denen sie noch nie gehört hatte, Anspielungen auf seine sexuelle Leistungsfähigkeit machte, von der sie nichts wissen wollte, und verstohlene Blicke auf ihre Oberschenkel und Brüste warf. Wahrscheinlich hätte Winsome ihn erfolgreich wegen sexueller Belästigung anzeigen können, aber sie wusste, dass solche Sachen letztendlich an einem selbst kleben blieben, besonders als Frau. Man lief nicht zum Chef und petzte, man nahm die Sache selbst in die Hand.
      Winsome hatte Banks gewarnt, er gehe ihrer Meinung nach ein großes Risiko ein, wenn er Templeton zu den Eltern von Hayley Daniels schicke. Doch Banks erwiderte, er wisse das, sie hätten aber zu wenig Leute, außerdem würden sie so eine andere Perspektive bekommen. Manchmal, hatte er kryptisch hinzugefügt, führte Templetons geschmacklose, eigenwillige Methode sogar zu einem Durchbruch. Winsome war weiterhin skeptisch, sie hatte dieses Arschloch in Aktion gesehen, Banks nicht. Annie Cabbot würde sie verstehen, aber die war momentan nicht da.
      Winsome hielt vor dem Haus der Daniels' in Swainshead und zog wieder die neugierigen Blicke der alten Männer auf der Brücke auf sich.
      »Was ist denn mit

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