Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Banks kehrt heim

Titel: Inspector Banks kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
Essen gerne hören würde. Es war eine alte Scheibe, die er noch nicht hatte, schon länger war ihm die Lücke in seiner Sammlung schmerzlich bewusst gewesen.
      Banks sah auf die Uhr. Vier Uhr. Er glaubte, noch Zeit für einen kurzen Spaziergang am Fluss zu haben, ehe er zu seinen Eltern zurückfuhr.
      Als er am Amtsgericht und an der Polizeiwache in der Bridge Street vorbeiging, merkte er, dass er Geoff Salisbury einfach nicht aus seinem Kopf verbannen konnte. Irgendetwas an dem Mann störte ihn. Mrs Green hatte recht gehabt: Natürlich hatte er Schuldgefühle, weil Geoff für seine alternden Eltern all das machte, was eigentlich ein braver Sohn tun würde. Aber es steckte noch mehr dahinter, wie auch die scharfsinnige Mrs Green gemerkt hatte. Banks hatte das untrügliche Gefühl, dass Geoff Salisbury ein Kleinverbrecher war, wenn nicht sogar Schlimmeres.
      Er warf einen kurzen Blick auf das alte Zollhaus mit der Signalleuchte auf dem Dach, die die Schiffe auf der Nene leitete. Dann bahnte er sich einen Weg hinunter zu dem Pfad, der an der Nene entlangführte. Er fand eine Bank und zog sein Handy hervor, um auf dem Präsidium in Eastvale anzurufen. Detective Inspector Annie Cabbot und Detective Constable Winsome Jackman hatten Wochenenddienst. Annie ging ans Telefon.
      »Ach, der Chef, was für eine Überraschung! Wir haben aber auch nicht mal eine Minute Ruhe, was?«
      »Ich nehme an, du bist nicht allein, oder?«
      »Nein, aber nur Winsome und ich sind hier, ganz nach Dienstplan.«
      »Ist alles in Ordnung?«
      »Ja, ja. Nichts Besonderes. Ein paar Schlägereien gestern Nacht und eine Vergewaltigung in der East-Side-Siedlung. Wir haben einen zur Vernehmung da.«
      »Das ist alles?«
      »Na klar, wir kommen zurecht. Immer schön entspannt bleiben!«
      »Ich versuch's ja, Annie, ich versuch's. Ich rufe ja auch gar nicht an, um euch zu kontrollieren. Ich weiß, dass ihr zurechtkommt. Ich möchte gerne, dass du ein paar Dinge für mich überprüfst.«
      »Ich soll was überprüfen?«
      »Genau. Und zwar eine Person. Guck mal, ob du irgendetwas finden kannst.«
      »Ich kann's nicht glauben! Ich denke, Familie Banks feiert goldene Hochzeit!«
      »Du kennst doch die Vorschriften, Annie: Wir dürfen kein Unrecht ignorieren, egal ob wir im Dienst sind oder nicht.«
      »Ach, was für'n Quatsch! Na gut. Worum geht's?«
      Banks nannte ihr Name und Anschrift von Geoff Salisbury, dazu das Kennzeichen des Fiesta, das er sich für alle Fälle gemerkt hatte.
      »Was ist mit dem Mann?«, fragte Annie.
      »Weiß ich noch nicht«, erwiderte Banks. »Hoffentlich nichts. Ist eine verdächtige Person hier aus dem Viertel. Zuerst mal möchte ich wissen, ob er vorbestraft ist, und dann alles, was du sonst noch über ihn rausbekommen kannst.«
      »Gut. Soll ich mich melden?«
      »Ja, auf dem Handy. Ich lasse es an.« Banks wollte nicht, dass ihn der Anruf im Haus seiner Eltern erreichte. »Wenn ich nicht drangehe, hinterlass mir eine Nachricht, dann melde ich mich.«
      »Gut. Alles klar.«
      Mit einem leichten Schuldgefühl steckte Banks das Telefon zurück in die Tasche und ging zu seinem Wagen, obwohl er nichts getan hatte, weswegen er sich hätte schuldig fühlen müssen.
     
     
    * 10
     
    In die Badewanne zu gehen war immer noch etwas Besonderes, obwohl seine Eltern jetzt ein Haus mit richtigem Badezimmer hatten. Banks musste aufpassen, nicht das gesamte heiße Wasser zu verbrauchen. Nach kurzem Baden und Rasieren war er fertig. Da er nicht mit einer Verabredung gerechnet hatte, war er nicht besonders gut mit Kleidung ausgestattet. Er musste sich mit einer grauen Baumwollhose und einem blauen Ox-ford-Hemd begnügen. Ehe er nach unten ging, klopfte er zuerst die Taschen seiner Sportjacke nach Autoschlüsseln und Portemonnaie ab, dann steckte er Lady Chatterleys Liebhaber ein, Kays Buch, das er nachts im Bücherregal gefunden hatte.
      Annie hatte noch nicht zurückgerufen, und da es nach sieben Uhr am Samstagabend war, nahm Banks an, dass sie sich erst am nächsten Tag melden würde. Er wollte auf keinen Fall, dass das Handy im Restaurant klingelte, deshalb stellte er es ab. Die Sache war sowieso nicht besonders eilig; er wollte lediglich wissen, ob Salisbury vorbestraft war.
      »Hier«, sagte seine Mutter. »Nimm besser den Hausschlüssel mit. Du kommst bestimmt erst spät zurück.«
      »Glaube ich nicht«, entgegnete Banks.
      »Egal. Nicht dass du zu

Weitere Kostenlose Bücher