Inspector Banks kehrt heim
rausgefunden, dass ich an dem Abend in Redditch war?«
»Sie haben im Tandoori Palace mit Ihrer Kreditkarte bezahlt«, erklärte Bentley. »Der Kellner konnte sich an Sie erinnern und hat in seinen Rechnungen nachgesehen.«
Reed schlug auf den Tisch. »Ha! Das beweist doch alles! Wenn ich das getan hätte, was Sie mir vorwerfen, dann wäre ich doch nicht so dämlich gewesen, sozusagen meine Visitenkarte zu hinterlassen, oder?«
Bentley zuckte mit den Schultern. »Auch Verbrecher machen Fehler, wie alle anderen. Sonst würden wir ja nie welche erwischen. Und im Moment werfe ich Ihnen noch gar nichts vor. Aber Sie können unser Dilemma verstehen, oder? Ihre Geschichte klingt dünn, sehr dünn.«
»Daran kann ich nichts ändern, das ist die reine Wahrheit.«
»In was für einem Zustand waren Sie, als Sie ins Tandoori Palace kamen?«
»In was für einem Zustand ich war?«
»Ja. In welchem Gemütszustand.«
Reed zuckte mit den Schultern. »Ich war klatschnass, denke ich. Hatte die Schnauze voll. Hatte Francis ja nicht erreichen können. Hunger hatte ich auch.«
»Würden Sie sagen, dass Sie aufgeregt waren?«
»Eigentlich nicht.«
»Aber jemand, der Sie nicht kennt, hätte das schon annehmen können?«
»Keine Ahnung. Vielleicht. Ich war außer Atem.«
»Ach, ja? Warum?«
»Na, weil ich ewig lange mit der Reisetasche rumgelaufen war. Die war ziemlich schwer.«
»Ja, sicher. Sie waren also nass und außer Atem, als Sie im Restaurant aßen. Was ist mit dem Pub, den Sie um kurz nach sieben betraten?«
»Was soll damit sein?«
»Haben Sie da lange gesessen?«
»Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
»Haben Sie sich einfach hingesetzt und was getrunken, sich nach einem üppigen Essen und einem langen Spaziergang ausgeruht?«
»Also, ich musste natürlich zur Toilette. Und ich habe ein paarmal versucht, Francis anzurufen.«
»Sie sprangen also immer wieder auf, wie ein Stehaufmännchen, ja?«
»Ja, und dafür hatte ich einen guten Grund! Ich war versetzt worden und versuchte verzweifelt meinen Freund zu erreichen.«
»Ja, sicher. Denken Sie ein bisschen weiter zurück, an den Nachmittag. Gegen zwanzig nach drei fragten Sie eine Frau, wann die Schule aus wäre.«
»Stimmt. Das ... das hatte ich vergessen. Francis ist Lehrer, deshalb wollte ich natürlich wissen, ob ich zu früh oder zu spät war. Es fing gerade an zu regnen.«
»Aber Sie hatten ihn schon öfter in Redditch getroffen. Haben Sie selbst gesagt. Er hätte Sie mehrmals an der Stelle abgeholt.«
»Ja, stimmt. Ich wusste bloß nicht mehr, ob um drei oder um vier. Ich weiß, dass sich das albern anhört, aber es war so. Vergessen Sie nie solche Kleinigkeiten?«
»Sie haben also tatsächlich die Frau auf der Brücke angesprochen? Das waren wirklich Sie?«
»Ja. Hören Sie, das hätte ich doch wohl kaum getan, wenn ich ... Ich meine ... wie die Sache mit der Kreditkarte. Ich hätte doch kaum meine Absichten öffentlich zur Schau gestellt, wenn ich ... Sie wissen schon ...«
Bentley hob seine pechschwarze Augenbraue. »Wenn Sie was, Terry?«
Reed fuhr sich mit den Händen durchs Haar und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Gar nichts. Das hier ist völlig absurd! Ich habe nichts getan. Ich bin unschuldig.«
»Stimmt es nicht, dass Sie sich zu Schülerinnen hingezogen fühlen?«, fragte Bentley mit sanfter Stimme. »Das ist doch nur menschlich, oder? Mit fünfzehn, sechzehn Jahren sind das manchmal wahre Schönheiten, nicht? Richtige kleine Verführerinnen können das sein, wette ich. Echte kleine Luder. Wenn man nur dran denkt: kurze Röcke, nackte Beine, feste Brüste. Erregt Sie das nicht? Bekommen Sie nicht einen Ständer, wenn Sie nur dran denken?«
»Nein«, erwiderte Reed gepresst. »Ich bin doch nicht pervers.«
Bentley lachte. »Das sagt doch gar keiner. Also, mich macht das an, das gebe ich gerne zu. Ist doch völlig normal, eine Fünfzehnjährige sexy zu finden, würde ich sagen. Mein methodistischer Inspector ist vielleicht anderer Meinung, aber wir wissen es besser, Terry, nicht wahr? Diese süße Unschuld in einem begehrenswerten, zarten jungen Körper. Gerät Ihr Blut da nicht in Wallung? Und wie schnell geht es mit einem durch, wenn sich die Kleine wehrt, man legt ihr die Hände um den Hals ...«
»Nein!«, wiederholte Reed. Seine Wangen brannten.
»Was ist mit den Frauen in den
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