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Inspector Banks kehrt heim

Titel: Inspector Banks kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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gelegentlich mit anderen Frauen schlief. Sie sprachen nur nicht darüber. Er glaubte, er müsse ihre Gefühle schonen; sie glaubte, dasselbe zu tun. Ich habe den beiden vorgeschlagen, darüber zu sprechen.«
      »Schwein!«, zischte Norma Cheverel. Banks wusste nicht, ob sie ihn oder Michael Bannister meinte.
      »Sie verführten Bannister und legten die inkriminierenden Fotos auf Kim Fosses Couchtisch, nachdem Sie sie umgebracht hatten. Wir sollten glauben, dass ihr Mann es in einem Anfall von Eifersucht getan hatte. Eifersucht, an die zu glauben Sie uns eingeredet hatten. Außerdem haben wir im Fotolabor nachgefragt. Sie waren mit Sicherheit bei Fotomat, weil es unpersönlich, voll und schnell ist, aber der Verkäufer konnte sich erinnern, dass Sie am Mittwoch die Bilder abholten, nicht Kim Fosse. Schönheit hat auch ihre Nachteile, Norma.«
      Sie stand auf, warf das Haar nach hinten und goss sich etwas zu trinken ein. Banks und Susan bot sie nichts an. »Sie haben vielleicht Nerven«, sagte sie. »Und eine unglaubliche Phantasie. Sie sollten zum Fernsehen gehen.«
      »Sie wussten, dass David Fosse jeden Abend zwischen Viertel vor sieben und halb acht mit dem Hund vor die Tür ging, egal bei welchem Wetter. Es war kein Problem für Sie, zum Haus zu fahren, den Wagen in einiger Entfernung zu parken, von der arglosen Kim hereingelassen zu werden, sie schließlich mit dem Pokal zu erschlagen - Handschuhe hatten Sie noch an - und die Fotos auf den Tisch zu legen. Danach mussten Sie uns nur noch von Kims Untreue und der Aggressivität und Eifersucht ihres Mannes überzeugen. Es steckte ja auch ein Körnchen Wahrheit drin. Nur mit Lucy Bannister hatten Sie nicht gerechnet, was?«
      »Das ist absolut lächerlich«, entgegnete Norma. »Was ist mit dem Film im Fotoapparat? Die Fotos hat Kim gemacht!«
      »Ich habe nicht gesagt, dass ein Film im Fotoapparat war«, widersprach Banks. »Das schien anfangs einleuchtend zu sein, aber dieser Film konnte auf gar keinen Fall auf Kims Kamera belichtet worden sein, denn dann hätte Michael Bannister keine roten Augen auf den Bildern.«
      »Das sind nichts als Indizien.«
      »Kann sein. Aber es passt alles zusammen. Glauben Sie mir, Norma, wir haben schlüssige Beweise, und die Chancen stehen gut, dass irgendetwas haften bleibt. Der erste Film hat Ihnen nicht gereicht, was? Wir hätten auf die Idee kommen können, dass er untergeschoben war. Aber mit einem zweiten Film in der Kamera, von dem ein Bild die gleiche Szene und dieselbe Person zeigt, war die Wahrscheinlichkeit geringer, dass wir den fotografischen Beweis näher untersuchen würden. Wie haben Sie das gemacht? Ich denke, Kim hatte an dem Abend vielleicht ein bisschen zu viel getrunken, Sie brachten sie zu Bett. Dabei nahmen Sie Kims Zimmerschlüssel an sich. Irgendwann nachts, als Sie mit Michael Bannister fertig waren, drehten Sie den zweiten Film manuell im Dunkeln zurück, bis nur noch ein kleines Stück aus der Spule schaute, dann gingen Sie zu Kim Fosse und legten ihn in deren Kamera. Den Film, der drin war, warfen Sie in den Müll.«
      »Ah, verstehe. So schlau bin ich also? Dann haben Sie ja bestimmt meine Fingerabdrücke auf dem Film gefunden, oder?«
      »Die Bilder waren verschmiert, wie Sie ohne Zweifel wissen dürften, Sie haben Fotos und Apparat abgewischt. Als Sie den neuen Film eingelegt hatten, machten Sie im Dunkeln sieben Fotos mit ausgestelltem Blitz und verschlossenem Objektiv. Auf diese Weise würde der bereits belichtete Film nicht zum zweiten Mal belichtet. Als Sie ihn zum achten Bild gedreht hatten, brachten Sie ihn in Kim Fosses Zimmer zurück.«
      »Es freut mich ja, dass Sie mich für so genial halten, Inspector Banks, aber ich muss -«
      »Ich halte Sie überhaupt nicht für genial«, erklärte Banks. »Sie sind genauso dumm wie alle, die glauben, mit dem perfekten Verbrechen davonzukommen.«
      Blitzschnell griff Norma Cheverel zum Aschenbecher und warf ihn nach Banks. Er duckte sich zur Seite. Der Aschenbecher sauste an seinem Ohr vorbei und flog in die Scheibe der Bar.
      Banks erhob sich. »Jetzt können Sie Ihren Anwalt anrufen, Norma.«
      Aber Norma Cheverel hörte ihm gar nicht zu. Sie trommelte mit den Fäusten auf ihre Knie und schrie immer wieder: »Du Schwein! Du Schwein!«
     
     

* Land in Florida
     
    An dem Morgen, als der Nikolaus tot im Swimmingpool trieb, hatte ich einen Kater von unvorstellbaren Ausmaßen. Erst gegen Mittag ging es mir

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