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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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trieben es in dem Honda, Katherine war mit Henry zusammen. Und wenn ein und dieselbe Person beide Morde begangen hatte, dann kam Phyllis Cadell auch nicht in Frage - sie war sicher nicht die Frau aus dem Wald, deshalb hatte sie auch keinen Grund, Miss Simpson zum Schweigen zu bringen. Und zudem (in diesem Punkt gab Troy Barnaby recht) hatte sie glaubwürdig geklungen, als sie den Mord an Miss Simpson abgestritten hatte. Wenn man einen Mord gestand, hatte es wohl wenig Zweck, einen zweiten zu leugnen, oder?
      Sie mußte diejenige gewesen sein, die Bella Trace erschossen hatte. Troy strengte sich an, um sich an die Einzelheiten des Zeitungsartikels zu erinnern. Sonst hätte niemand von der Jagdgesellschaft den Schuß abfeuern können, das war bei der Untersuchung eindeutig klargestellt worden. Katherine war im Haus und machte Sandwiches ... also war Phyllis Cadell die einzige ... Moment mal! Troys Gedanken schwirrten in alle Richtungen wie aufgescheuchte Ameisen. Von einer der verdächtigen Personen war nie die Rede gewesen. Wo war Barbara Lessiter, als Bella Trace ums Leben kam? Nicht bei der Jagdgesellschaft (das wäre ein umwerfender Anblick gewesen), aber sie hatte kein eindeutiges Alibi. Und sie hätte die Gelegenheit gehabt, Miss Simpson umzubringen. Und Mrs. Rainbird. Sie war mit ihren Zeitangaben, was ihre Schäferstündchen mit Whiteley betraf, nicht gerade präzise gewesen. Und die Geheimhaltung ihrer Affäre wäre in beiden Mordfällen ein starkes Motiv. Aber Bella Trace, um Himmels willen? Was konnte ihr Tod Barbara Lessiter nützen? Andererseits - warum sollte Phyllis Cadell eine Tat gestehen, die sie nicht begangen hatte? Das machte keinen Sinn.
      Troy knirschte mit den Zähnen. Er hatte mit Barnaby die ganze Zeit an diesem Fall gearbeitet. Die Verhöre mitgeschrieben und die Berichte und Analysen aus dem Labor gelesen. Was Barnaby gesehen und erfahren hatte, wußte er auch. Und es machte ihn wütend zu hören, daß sein Boß die Lösung des Rätsels bereits parat hatte. Troy schlug mit der Faust aufs Armaturenbrett und jaulte auf, weil er sich dabei weh getan hatte. Was hatte er übersehen? Betrachtete er die Dinge aus einem falschen Blickwinkel? Das könnte sein. Er sollte sich eine unorthodoxe Denkweise angewöhnen, eine neue Richtung einschlagen. Ein paar Atemübungen konnten nicht schaden. Er mußte sich beruhigen und noch einmal von vorn anfangen.
      Barnaby stand auf der roten Vordertreppe und betätigte den Türklopfer. Eine alte Lady machte ihm auf. Sie sah ihn an und spähte über seine Schulter auf den Wagen. Sie machte einen kummervollen, müden Eindruck.
      »Mrs. Sharpe?« fragte Barnaby.
      »Kommen Sie herein«, sagte sie und wandte ihr Gesicht ab. »Ich habe Sie schon erwartet.«
     
     

** Teil Vier
    Aufklärung
     
     

* 1
     
    Während der Wagen durch die vornehmen Straßen von Sussex und über Land raste, durchdachte Barnaby nochmals den Fall, den er trotz der anderen Morde immer als Simpson-Fall in Erinnerung behalten sollte. Er war zu einer Lösung gelangt, die er für richtig hielt, und das Puzzle war bis auf ein kleines Teil komplett. Er rief sich die fragliche Szene noch einmal ins Gedächtnis. Er erinnerte sich so lebhaft, daß er fast Wort für Wort wiederholen konnte, was gesprochen worden war. Das Problem war nur, daß dieses kleine Teilchen seine Lösung vollkommen über den Haufen warf. Trotzdem konnte er dieses Detail nicht ignorieren oder so tun, als wäre es nicht vorhanden. Irgendwie mußte es in alles andere eingepaßt werden.
      Troy entspannte sich ein wenig, als sie Turnbridge erreichten. Der Mann fährt wirklich gut, dachte Barnaby. Trotz all der Rügen, die er seinem Sergeant wegen seines übertrieben rasanten Fahrstils erteilte, wußte er sein Geschick und Fahrgefühl zu schätzen. Barnaby beobachtete ihn und registrierte, wie oft er die Straße hinter sich im Rückspiegel überprüfte - sein Blick huschte vom Spiegel auf die Straße, von der Straße in den Spiegel, vom Spiegel...
      »Das ist es!«
      »Sir?« Troy wandte sich für den Bruchteil einer Sekunde seinem Boß zu. Aber Barnaby sagte nichts. Troy, der mit seinen Atemübungen und Grübeleien nicht das geringste erreicht hatte, hakte nicht weiter nach. Auf keinen Fall wollte er dem alten Fuchs die Genugtuung gönnen, altväterliche Belehrungen auf eifrig gestellte Fragen abzugeben und über die erstaunt aufgerissenen Augen seines Untergebenen zu lachen. Ganz bestimmt würde er ihm von

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