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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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der Terrasse gut machen würden, man könnte sie dann die Treppe hinunterfluten lassen ...«
      Er sah das Mädchen blicklos an, dann das Zelt, das inzwischen mit bunten Fähnchen dekoriert war. Leute liefen hin und her und schrien durcheinander. Die Stühle wurden ins Zelt getragen. Er mußte irgend etwas unternehmen, um diese Dynamik aufzuhalten. Obwohl er zu Gott betete, das alles möge nur ein böser Irrtum sein, wußte er, daß er die Wahrheit gehört hatte. Alles, was Barnaby ihm erzählt hatte, paßte zusammen. Es mußte stimmen. Aber was sollte er jetzt dem Mädchen sagen? Er betrachtete ihr freundliches Lächeln.
      »Ja«, sagte er und drehte seinen Stuhl zum Haus, »es wäre hübsch, wenn Blumen über die Treppe fluten würden.«
     
     

* 2
     
    »Gehen Sie in die Küche«, rief Barnaby, »ich sehe oben nach.«
      Alle drei Schlafzimmer waren leer und sahen genauso aus wie immer: das kleine mit dem schmalen Bett machte einen unverändert spartanischen Eindruck, das große war chaotisch. Barnaby schaute auch im Schrank nach und war gerade dabei, die große Truhe auf dem Treppenabsatz zu öffnen, als er Troy schreien hörte. Er raste die Treppe hinunter und fand seinen Sergeant im Atelier vor. Troy stand vor der Staffelei und starrte wie betäubt auf das Bild.
      »Aber...« Er wandte sich bestürzt seinem Boß zu. »Wer ist das?«
      Barnaby warf einen Blick auf die Leinwand. An der Staffelei lehnte ein Umschlag, auf dem stand: »An alle, die es betrifft.« Er schnappte sich das Kuvert und lief aus dem Zimmer. Troy folgte ihm mit hochrotem Gesicht.
      Im Flur riß Barnaby den Umschlag auf und überflog hastig die Seiten. Dann stürmte er in die Küche. Etwas, was aussah wie Petersilie, war über den Tisch verstreut.. Und ein modriger Geruch lag in der Luft. Es roch nach Mäusen.
      Troy beobachtete unsicher seinen Boß. Der Mann sah aus wie ein geprügelter Hund. Er sank auf einen Stuhl und schüttelte den Kopf, als müßte er quälende Gedanken oder ein lästiges Insekt vertreiben. Dann stand er auf und sah sich benommen um. Er stopfte den Brief in die Tasche und rannte von einem Raum zum anderen. Dabei gab er kein einziges Wort von sich. Troy hatte das Gefühl, daß Barnaby ganz vergessen hatte, daß er auch noch da war. Nichtsdestotrotz blieb er ihm auf den Fersen, als der Chief Inspector aus dem Haus und in den Wald lief. Troy, dem unangenehm bewußt war, welche Wirkung das Gemälde auf ihn ausgeübt hatte, stolperte ihm nach. Barnaby wechselte die Richtung, drehte sich um, lief wieder ein Stück zurück und wandte sich wieder in eine andere Richtung.
      Zu spät, zu spät, war alles, was er denken konnte, als er den Wald absuchte. Die wertvollen Sekunden rannen ihm durch die Finger wie silbriger Sand. Bilder zogen an seinem geistigen Auge vorbei: ein Bildschirm mit Zeitanzeige; die Sekundenbruchteile tickten schneller, als es das Auge erfassen konnte. Eine nasale Computerstimme zählte: »Fünf. Vier. Drei. Zwei. Eins. Null.« Die letzten Körnchen tropften durch ein Stundenglas. Und über allem sah er sich selbst und Troy entspannt am Mittagstisch in Reading sitzen - Vorspeise, Hauptgericht, Käse, Dessert und Kekse, Kaffee - möchten Sie noch eine Tasse, Sir? Warum nicht? Kein Grund zur Eile. Wir haben alle Zeit der Welt. Wo, zur Hölle, war die Stelle? Er versuchte sich zu erinnern, ob es ein besonderes Merkmal gab. Ein Grenzstein vielleicht. Nein - da war nur die Orchidee, mit der alles angefangen hatte, und der Stock mit dem roten Band, aber den hatte man möglicherweise schon vor Tagen entfernt. Es gab nichts...
      Gott, diese Parasole an dem Baumstamm hatte er schon einmal gesehen. Verdammt, er war im Kreis gelaufen. Er blieb stehen und nahm nur am Rande wahr, daß Troy an seiner Seite war. In seinem Bewußtsein hatten nur der eigene hämmernde Herzschlag und der intensive Schmerz, den er verursachte, Platz. Sein Jackett war naß vom Schweiß und die Haut in seinem Gesicht von Brombeerdornen aufgerissen. Er schnappte nach Luft wie ein Ertrinkender. Er stand ganz still und zwang sich, ruhig nachzudenken.
      In diesem Augenblick sah er die üppigen Büschel Nieswurz, und er wußte, wieso ihm die Parasole so bekannt vorgekommen waren. Nur wenige Meter weiter entdeckte er das Gebüsch, das die Mulde abschirmte. Er ging auf die Sträucher zu, seine Schritte verursachten keinen Laut auf dem weichen Waldboden.
      Er stand vor der Mulde. Eine große Fläche war platt gedrückt.

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