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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Gott.«
      »Jetzt ist er ganz blaß geworden.«
      »Das war aber auch dumm von dir. Seit wann hast du eine Kristallkugel?«
      »Warum nur bis zur Premiere?« fragte Nicholas, der sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
      »Weil es danach ohnehin jeder wissen wird. Versprichst du es?«
      »Ja. Ich würde eher tot Umfallen, als etwas weiterzusagen.«
      »Aber erst dein Geheimnis.«
      Nicholas erzählte ihnen von seiner Entdeckung und sah dabei von einem Gesicht zum anderen. Averys Mund öffnete sich wie ein Seestern zu einem Rund aus Erstaunen und Freude. Tim lief erst purpurrot an, wurde dann weiß und schließlich wieder rot. Er war der erste, der etwas dazu sagte.
      »In meiner Kabine.«
      Nicholas nickte mitfühlend.
      »Das ist doch wohl eine Unverschämtheit.«
      »Immer ein mot juste«, kicherte Avery, der vor lauter Zufriedenheit auf seinem Stuhl zu federn schien. Nicholas fand, daß er wie eines dieser dicken Stehaufmännchen aussah, die sofort wieder aufspringen, ganz egal, wie fest man sie umStößt.
      »Aber... wenn du den Mann nicht gesehen hast, woher willst du dann wissen, daß es David war?«
      »Weil außer ihm niemand hier war. Außer mir, Kitty, die etwa zehn Minuten später in der Garderobe saß, und David in der Werkstatt. Und ich weiß, daß er und sein Vater oft früher kommen. Aber sie waren noch nie so früh hier wie heute.«
      »Ich dachte, du schließt deine Kammer immer ab«, wunderte sich Avery.
      »Das tue ich auch. Aber es gibt noch einen Zweitschlüssel am Brett im Soufflierkasten«, erläuterte Tim und fügte hinzu. »Und den werde ich in Zukunft wohl auch nach Hause mitnehmen. Ich muß schon sagen«, fuhr er fort, »er ist ein wenig zu... klobig..., David. Für Kitty, meine ich.«
      »Constanze mag es vielleicht grob«, kicherte Avery. »Das muß für dich ganz schön spannend gewesen sein, Nico. Magst du solche Sachen?«
      »Oh«, druckste Nicholas kleinlaut, »... nicht wirklich.«
      »Nun ja, er ist ein netter Kerl«, meinte Tim. »Und ich denke, fast jeder dürfte nach Esslyn eine Erlösung sein. Das muß doch so sein, als würde man mit dem Albert Memorial ins Bett gehen.« Er krempelte die Ärmel hoch. »Beinahe Viertel vor. Ich gehe jetzt besser und kontrolliere die Lampen.«
      Er nahm seine Flasche und huschte, dicht gefolgt von Avery, zur Tür. Nicholas rief ihnen voller brennender Neugierde hinterher: »Aber was ist mit eurem Geheimnis?«
      »Das muß warten.«
      »Ich habe Zeit. Ich bin erst in zwanzig Minuten dran.«
      »Und ich bin gar nicht dran«, echote Avery, »ich kann es ihm sagen.«
      »Wir werden es ihm zusammen sagen.« Tim prüfte zunächst, ob die Tür zu seinem Lichtraum offen war, zog dann aber seinen Schlüssel aus der Tasche. »Wenigstens hat David hinterher wieder abgeschlossen.«
      Er schloß die Tür auf, und für genau einen Augenblick standen die drei gemeinsam im Türrahmen, und Avery ächzte wie ein gejagtes Tier. Seine Stupsnase wurde spitz (soweit das möglich war), und er schnupperte, als wollte er die Fährte des zurückgebliebenen Geruchs der Verruchtheit in der stickigen Luft aufnehmen.
      »Um Himmels willen, Avery.«
      »Entschuldige.«
      Das Bild von Kitty überkam Nicholas so lebhaft, daß es ihm unmöglich erschien, dieser winzige Raum könnte keine Spuren ihrer Gegenwart mehr enthalten. Dann sah er auf die Glaswand und entdeckte tatsächlich die kaum sichtbaren Spuren, die ihre Schulterblätter hinterlassen hatten, als sie am Glas hinabgesunken war.
      Avery rätselte: »Ich frage mich, warum sie sich ausgerechnet diesen Ort ausgesucht haben.«
      »Reine Perversion, würde ich meinen. Nun... wir sehen uns dann später, Nicholas.«
      Nicholas drehte sich enttäuscht um, als ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoß. »O Avery... du wirst doch niemandem etwas davon erzählen?«
      »Ich?« Avery gab sich entrüstet. »Ich finde es toll, daß du mich das fragst. Was ist denn mit ihm?«
      Nicholas grinste: »Danke.«
      Unten traf er Harold, der wie immer erschien, als wäre er Napoleon persönlich. Schon als er das Foyer betrat, fing er an zu schimpfen und hörte nicht eher damit auf, bis er hastige Bewegungen, wie unnötig sie auch immer waren, in jeder Ecke des Zuschauerraumes ausgemacht hatte. Er nannte das: sie in Trab halten. »Also, wer führt das Spiel an?« rief er fragend, setzte sich in Reihe C, zündete eine Davidoff an und nahm

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