Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
sich.
      »Hoppla«, flüsterte Clive Everard. »Hört das Orakel.«
      »Das Problem ist so gut wie gelöst.«
      »Vielleicht«, begann Dierdre zögernd, »können wir die Klinge einfach mit Tesafilm umwickeln. Ich bin sicher, das kann man vom Zuschauerraum aus nicht sehen.«
      Es trat eine Pause ein, und dann folgte ein tiefer Seufzer von Harold. »Endlich.« Er nickte, ein ironisches, vorwurfsvolles Nicken. »Ich habe mich gefragt, wer wohl der erste sein würde, der auf diese Idee kommt. Hast du etwas Klebeband hier, Dierdre?«
      »Oh, ja...« Sie nahm die Klinge von Davids Tablett, hielt sie vorsichtig am Griff fest und trug sie zu ihrem Tisch. Dort stellte sie ihre Tragetasche daneben. Das Tesafilm rollte hinaus, knapp gefolgt von einer Flasche widerwillig getragener Milch. Sie rettete die Milch gerade noch rechtzeitig, setzte sich, nahm das Klebeband und begann daran zu kratzen, um das Ende zu finden. Dann schnitt sie einen Streifen davon ab und legte ihn der Länge nach über die Klinge. Er war zu kurz (sie hätte erst ausmessen sollen), genauso, wie er auch zu schmal war, um den ganzen Stahl zu bedecken. Sie zögerte, um sich zu fragen, ob es wohl nötig wäre, das erste Stück wieder abzuziehen, und dann beschloß sie, sie würde sich nicht trauen, der Klinge zu nahe zu kommen. Schon allein bei dem Gedanken daran fingen ihre Hände an zu schwitzen. Sie fühlte die Hitze in sich hochsteigen und hatte das Gefühl, daß alle sie beobachteten, blickte auf und entdeckte, daß sie sich damit nicht getäuscht hatte.
      »Es dauert nur eine Sekunde«, sagte sie betont munter. Das Ende des Tesafilms war verschwunden und sie mußte wieder kratzen. »Eile mit Weile.«
      »Ich finde ja«, entgegnete Rosa, »es hilft ungemein, wenn man das Ende des Bandes umknickt.«
      »Oh, was für eine gute Idee«, gab Dierdre zurück. »Das muß ich mir merken.« Sie hielt das Rasiermesser hoch, befestigte das Ende des Bandes daran und wand die Rolle mehrmals von oben nach unten um die Klinge, bis diese gut und vollständig bedeckt war. Dann schnitt sie das Band ab. Das Ergebnis war unerfreulich. Uneben und voller Höcker, an einer Stelle türmte sich das Tesafilm sechsmal so dick wie an anderen Stellen, was man in diesem kleinen Theater ganz klar von den Zuschauerrängen aus sehen würde. O Gott, dachte Dierdre, was zum Teufel soll ich jetzt bloß machen? Der Gedanke daran, das Klebeband wieder entfernen zu müssen, erschreckte sie. Außerdem konnte sie das Ende des Klebebandstreifens ohnehin nicht mehr finden.
      »Wo liegt das Problem, Dierdre?« David Smy stellte sein Dienstbotentablett ab und richtete einen der kleinen goldenen Stühle auf.
      »Es klappt nicht.« Dierdre blinzelte hinter ihren dicken Brillengläsern hervor. »Es war schrecklich, das Zeug drumzuwickeln. Jetzt habe ich Angst, es wieder abzuwickeln, weil ich mich dabei schneiden könnte.«
      »Laß mich mal sehen.«
      »Sei bloß vorsichtig.«Dierdre gab ihm das Rasiermesser.
      »Hast du eine Schere? Nein... eine kleinere.« Als Dierdre den Kopf schüttelte, zauberte David ein Victorinox hervor, ein Schweizer Taschenmesser, und zog ein kleines Paar Klingen heraus. Dierdre beobachtete seine braunen Finger mit den kurzen sauberen Nägeln, die erstaunlich weiße Halbmonde hatten. Er ging derart gekonnt mit allem um, beinahe graziös und ohne eine unsichere oder unnötige Bewegung. Schnipp, schnapp und das Band war ab. Dierdre rollte noch mehr ab. David hielt die Klinge daneben, und schnitt zwei Streifen in Klingenlänge ab, und während Dierdre den Griff hielt, faltete er sie vorsichtig der Länge nach über die Klinge, erst um die eine Seite, dann um die andere. Anschließend rammte er die Klinge heftig in die Soufflierkopie. Sie fiel auseinander. »Das wird reichen.«
      »David. So was darfst du nicht sagen. Nicht einmal im Spaß. Wir müssen noch mehr draufkleben.«
      »Wenn du darauf bestehst.« Sein kleines Lächeln war beruhigend. »Ich wollte dich bloß auf den Arm nehmen.«
      »Das will ich doch hoffen.« Nach ein paar Augenblicken lächelte sie ihn nervös an. David überklebte die Klinge, und diesmal blieb nicht mehr als ein feiner Abdruck zurück, als er sie in das Textbuch preßte.
      »Komm schon, Dierdre - hopp, hopp. Wir hätten uns bis jetzt alle schon zehnmal die Kehle durchschneiden können.«
      »Entschuldige, Harold.«
      »Du gehst erst hin, wenn du soweit bist«, sagte David. »Du willst dich

Weitere Kostenlose Bücher