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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Nagellack. Dort lag auch ihre Ausgabe von Amadeus, und außerdem befand sich hier ein Telefon, das mit künstlichem Hermelin bezogen war. Sie nahm den Hörer ab, wählte, und eine männliche Stimme meldete sich: »Hallo.«
      »Selber hallo, mein Schnuckel. Rate mal. Er ist zur Arbeit gefahren.« Die Stimme am anderen Ende der Leitung gab ein tiefes, heiseres Lachen von sich, und Kitty fuhr fort: »Ich konnte es dir nicht vorher sagen, weil ich es ja selbst nicht ahnte, bis er halbwegs durch die gekochten Eier und den Toast war. Ich dachte, du würdest dich freuen... Ohh... du kannst nicht?« Sie schmollte auf ihre niedliche Art. »Nun ja. Habe ich nicht. Tatsächlich habe ich im Moment absolut nichts an... hör mal...« Sie planschte im Wasser herum. Ein Kichern ertönte aus der Leitung, und Kitty lachte auch. Es war derselbe rauhe, harte Klang, den Nicholas aus der Beleuchterkabine gehört hatte. »Dann werde ich mich wohl in den Whirlpool setzen müssen, Liebling. Oder auf dem Heimtrainer radeln.« Noch ein Schnaufen. »Aber das wird nicht dasselbe sein. Ich sehe dich dann am Montag.«
      Kitty legte auf, und dabei schlang sich die Schnur um das Skript, und es fiel ins Wasser. Kitty seufzte, und ihre lieblichen korallenroten Lippen schoben sich auf eine entzückende Art nach vorn, wobei die beiden Spitzen der Unterlippe sich lasziv über die Oberlippe schoben. Manchmal, dachte sie, geht das Leben einfach viel zu weit. Paul Scofield, der seinen schäbigen Schal umwarf, blickte von unten durch das blaue Wasser zu ihr auf wie eine erstaunliche neue Spezies von Meeresbewohnern. Sie packte ihn mit den Zehen, lehnte sich zurück, schloß ihre Augen, legte den Kopf auf ein mit Kräutern gefülltes Kissen und dachte an die Liebe.
     
    Harold hatte einen Pressetermin. Echte Presse, nicht bloß dieses gewöhnliche, schmerbäuchige, bierselige Pack vom Causton Echo, das Harold während der Spielzeit von Der Kirschgarten interviewt hatte, um dann das Stück als episches Bauerndrama von Tschechow zu beschreiben. Wenn man fair sein wollte, mußte man allerdings hinzufügen, daß Harold das Schauspiel aber auch immer bloß Garten genannt hatte, weil er glaubte, das ließe ihn mehr au fait mit der Theatersprache erscheinen. Er hatte von Krähen (Der Krähenhorst), Einmal (im Leben), Die Nacht (muß kommen) und Mutter (Gans) gesprochen. »Diese Mutter, das wird ein ganz großes Spektakel«, hatte er den lokalen Schreiberlingen prophezeit, die, vielleicht glücklicherweise, den fehlenden Teil des Namens hinzugefügt hatten, ehe sie diesen Satz veröffentlichten.
      Aber heute... ahhh... heute würde Harold Ramona Plume vom Feuilleton des South-East Bucks Observer treffen. Natürlich hatte er sie immer von seiner Arbeit wissen lassen, aber bisher waren die Antworten stets verhalten gewesen, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Erst zwei Briefe, gefolgt von mehreren Telefonaten, in denen Harold die überwältigende schöpferische Natur der gegenwärtigen Produktion rühmte, hatten schließlich zu einer Antwort geführt. Da er damit rechnete, daß bei dem Termin ein Fotograf mit anwesend sein würde, hatte sich Harold angemessen in einen langen grauen Mantel mit einem Astrachanschal gehüllt. Er trug dazu schimmernde schwarze Stiefel und einen Hut aus Persianerlamm. Es war bitterkalt, und auf dem Bürgersteig hüpften Hagelkörner wie durchsichtige Murmeln herum. Eine Taube, deren Federn wie gefroren aussahen, glotzte ihn verdrießlich vom Eingang des Latimer aus an.
      Sie waren zu spät dran. Harold blickte demonstrativ auf seine Uhr, schüttelte sie, hielt sie an seine Ohrmuschel, lauschte und begann dann, unruhig hin und her zu laufen, wobei er wie eine Kreuzung aus Diaghilev und Pu der Bär aussah. Die Taube verließ, vermutlich weil sie glaubte, ein paar Übungen würden ihre Federn aufwärmen, den Platz über dem Eingang und gesellte sich zu ihm. Harold war sehr darauf bedacht, daß die Leute Notiz von ihm nahmen, und daher beglückte er gelegentlich einen Passanten mit einem großzügigen Nicken. Die meisten wußten, um wen es sich hier handelte - war er doch schließlich seit vielen Jahren der Regisseur des einzigen Theaters in der Stadt -, aber auch die anderen erkannten, wie aus ihren Blicken und geflüsterten Bemerkungen eindeutig hervorging, seine besondere Klasse. Harold umgab nämlich permanent eine Aura des Ruhms. Er transpirierte förmlich den anstrengenden kreativen Kampf bei den Proben, das Prestige der

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