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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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rief Dierdre, deren angeborener Wunsch, keinen Ärger zu machen, von ihrer Angst besiegt wurde. »Ich glaube, er hat Fieber.«
      »Wir haben ihm etwas dagegen gegeben. Er wird bald einschlafen.« Die Krankenschwester kam mit einer metallenen Bettpfanne und begann, die Vorhänge von dem benachbarten Bett zurückzuziehen. »Sie müssen jetzt gehen.«
      »Oh.« Dierdre wich zurück. »Entschuldigen Sie. Ich werde morgen anrufen.«
      »Aber erst spät. Erst wenn die Visite vorbei ist, können wir Ihnen sagen, wo er hinkommt.«
      »Wird er denn nicht hierbleiben?«
      »Nein. Hier ist nur die Notaufnahme.«
      »Ich verstehe... gut... gute Nacht«, stotterte Dierdre in Richtung der orangen Stoffalten. »Und vielen Dank.«
      Nach einem letzten Blick auf ihren Vater, der schon Teil einer anderen Welt zu sein schien, ging Dierdre zurück an die Rezeption. Ein junger Mann führte gerade ein Gespräch, bei dem er den Telefonhörer mit Hilfe der Schulter an sein Ohr klemmte. Er sagte »eine Sekunde« zu Dierdre und sprach weiter. »Erzähl mir jetzt bloß nichts von Frau >Niemals am Sonntag<«, sagte er. »Ich habe sie doch gestern abend im Bolton gesehen, und sie ist ständig aufs Klo gegangen.« Er hörte einen Moment lang zu und zog die Wangen ein. »Wenn Versprechungen ein Mantel aus Teig wären, meine Liebe, dann würden ihr die Krümel bis unter die Achseln reichen.« Er war ziemlich dunkelhäutig. Dierdre fragte sich, ob es sich wohl um einen Italiener handelte. Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, erklärte sie ihm, daß sie jetzt nach Hause gebracht werden wolle.
      »Nein, das kann ich beim besten Willen nicht machen. Wir fahren nur Notfälle.«
      »A... a... aber...«, druckste Dierdre überfordert. »Ich wohne doch ewig weit weg von hier.«
      »Das kann schon sein, Herzchen. Aber was ist, wenn auf der Autobahn gerade ein schwerer Unfall passiert und der Krankenwagen sich auf einer Spritztour mit Ihnen befindet?«
      »... Sie haben doch sicher nicht bloß einen Wagen...«
      »’tschuldigung. Das sind eben die Regeln.«
      Dierdre sah ihn fassungslos an. In der heißen, stickigen Empfangshalle schienen ihre nassen Kleider zu dampfen. Sie wankte vor Erschöpfung. Und jetzt, da ihr Vater in guten Händen war, fielen alle Gefühle von ihr ab - Angst, Liebe, Schrecken und Verzweiflung. Sie war fast bis zur Grenze der Nichtexistenz benommen.
      »Die Busse fahren um sieben wieder... Sie können sich ja irgendwo zum Schlafen hinlegen.« Dierdre tat ihm leid, daran bestand gar kein Zweifel. Sie sah wirklich ganz schön fertig aus. »Wenn es nach mir ginge...« Er sagte das immer, weil er sich dann besser fühlte. Er mußte sich besser fühlen, um vorschlagen zu können: »Oder ich kann Ihnen auch ein Taxi rufen.«
      »Ein Taxi.« Das war keine Frage. Sie wiederholte es nur wie ein Kind, das eine Lektion zu lernen hat. Dierdre mußte sich sehr zusammenreißen, um überhaupt noch denken zu können. Ihr Erinnerungsvermögen schien völlig zum Stillstand gekommen zu sein wie ihre anderen psychischen und physischen Funktionen auch. Ein Taxi erforderte Geld. Vorsichtig steckte sie die Hände in die Taschen. Sie hatte kein Geld dabei. Unter größter Anstrengung zwang Dierdre sich, eine Erinnerung auf die leere Leinwand ihres Geists zu projizieren. Sie sah sich aus dem Latimer rennen. Sie hatte ihren Mantel an, und ihre Hände waren leer. Das hieß, ihre Tasche mußte immer noch im Theater sein. Wenn sie sich jetzt also ein Taxi nehmen würde (ihre Augenbrauen zitterten vor Mühe, sich den nächsten Schritt vorzustellen), müßte der Fahrer warten, bis sie ihre Tasche geholt hatte. Erst dann nämlich konnte sie ihn bezahlen, und er konnte sie nach Hause fahren. Dierdre, deren Gesicht aschfahl vor Erschöpfung war, ging die Details ihres einfachen Planes noch einmal durch, konnte dabei aber keinen Fehler finden.
      »Ja«, bat sie, »ein Taxi.«
      »Das wird aber jetzt den doppelten Preis kosten«, gab der Mann, der am Empfang Dienst hatte, zu bedenken und begann, munter zu wählen. »Es ist schon nach zwölf, verstehen Sie.«
      Dierdre lehnte das Angebot, sich ein wenig auf dem Sofa zu entspannen, ab, da sie befürchtete, sie würde einfach zusammenbrechen und niemals wieder aufstehen, sobald sie erst einmal saß. Sie wunderte sich im Moment ohnehin maßlos darüber, warum die Beine ihren Körper noch tragen konnten. Sie fühlten sich an, als wären sie aus zerbrochenem und wieder

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