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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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verdrängte die ganze Geschichte. Was hätte er auch sonst tun sollen? Aber dann, und viel schlimmer, log Tim ihm direkt ins Gesicht.
      Während sie alle aufgeregt durch die Kulissen liefen, Esslyns Lebenssaft über die Bühne floß und Harold tobte, hatte Avery geflüstert: »Das wird hoffentlich die Blitze aus seinem Geist vertreiben. Vielleicht müssen wir ja doch nicht gehen.«
      Darauf hatte Tim entgegnet: »Wir werden jetzt erst recht gehen müssen.«
      »Was meinst du mit jetzt}«
      »Wie bitte?«
      »Du hast gesagt, wir werden jetzt erst recht gehen müssen.«
      »Nein, das habe ich nicht gesagt. Das bildest du dir nur ein.«
      »Aber ich habe ausdrücklich gehört...«
      »Oh, hör bloß auf mit deiner Haarspalterei.«
      Also hatte Avery natürlich damit aufgehört. Nun aber, nicht ganz zufrieden, beobachtete er durch den gelbgesprenkelten Schirm aus Drachenwurz und Feuerkolben seinen Liebhaber, der sich entspannte und Nicholas zuprostete.
      »Ich muß schon sagen«, rief Avery und versuchte besonders angestrengt, seine Befürchtungen beiseite zu schieben, »ich werde es vermissen, nicht mehr über Esslyn herziehen zu können.«
      »Auch ich sehe keinen Grund, weshalb du es nicht vermissen solltest«, antwortete Tim. »Als er noch am Leben war, konntest du gar nicht damit aufhören.«
      »Hmm...« Avery nahm die schwere Gußeisenpfanne herunter, gab etwas Sesamöl hinein und fügte eine Prise Anis hinzu. »Aber fast das Schönste daran war doch, daß immer die Chance bestanden hat, es könnte ihm irgendwie zugetragen werden.«
      »Tom meint, ich solle mir einen Anwalt nehmen«, warf Nicholas plötzlich ein. »Ich glaube, er denkt, ich wäre es gewesen.«
      »Wenn er tatsächlich glauben würde, du hättest es getan, mein Junge«, erwiderte Tim, »dann säßest du jetzt nicht hier.«
      Nicholas war sofort wieder aufgeheitert und fragte nun zum dritten Mal, ob sie glaubten, er würde ohne Probleme ein Stipendium für die Schauspielschule erhalten. Avery nahm ein paar Chilies und warf sie in die Pfanne. Er schüttelte und rüttelte sie etwas lauter, als es unbedingt nötig gewesen wäre, aber das tat er immer, wenn sie Gäste hatten. Wie ein Kind befürchtete er, die beiden könnten vergessen, daß er hinter den Feuerkolben und dem Philodendron steckte, oder daß sie, falls sie es nicht vergessen haben sollten, nicht zu schätzen wußten, wie schwer er für ihr leibliches Wohl schuftete.
      Nicholas lehnte sich auf dem himbeerfarbenen Satinsofa, das wie eine große Muschel aussah, zurück und genehmigte sich einen großen Schluck von seinem Aperitif. Er liebte Tims und Averys Wohnzimmer. Es war eine außergewöhnliche Mischung aus flaumweichen Freuden wie diesem Sofa und finsteren Stücken von oberlehrerhafter Strenge, wie Tims Oscar-Woollen-Lehnstuhl, den beiden niedrigen, schwarzen italienischen Glastischen oder dem wuchtigen, schweren bronzenen Helm, der neben dem Bücherregal auf seiner Seite lag. Er erkundigte sich: »Was steht heute auf der Tageskarte, Avery?«
      »Satay.«
      »Ich dachte, das sei eine Methode, um Selbstmord zu begehen.« Nicholas rutschte auf den schimmernden Polstern herum. »Hoppla! Kann ich noch etwas von diesem hervorragenden Wein haben, Tim?«
      »Nein. Du bist jetzt schon ziemlich daneben. Und außerdem gibt es Tignanello zum Fleisch.«
      »Schade!« bedauerte Nicholas. Und dann: »Hast du Joyces Tochter bei der Premiere gesehen? Die ist ja wohl ganz schön atemberaubend?«
      »Sie ist sehr hübsch«, bestätigte Tim.
      »Diese Beine... und dieser lange Hals... und die Wimpern ... und diese außergewöhnlichen Wangenknochen...«
      »Nun ja, du bist vielleicht nicht gerade die nüchternste Person in diesem Raum«, meinte Avery, »aber, meine Güte, du weißt, wie man Inventur macht.«
      »Werdet ihr zu meiner Abschlußvorstellung kommen?«
      »Der Junge macht aber Riesensprünge.«
      »Wenn wir eingeladen werden«, sagte Tim.
      »Vielleicht gewinne ich in meinem letzten Jahr schon die Gielgud-Medaille ?«
      »Nicholas, du mußt wenigstens so tun, als seist du etwas bescheidener, sonst werden dich die anderen Studenten definitiv verabscheuen.« Avery wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Kochen zu. Er arrangierte das Schweinefleisch noch etwas duftiger, nippte an seinem Wein, probierte die Suppe und linste zu seinen kleinen Zuckerkörbchen, in denen er die geeisten Kirschen angerichtet hatte, die er

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