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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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natürlich, das stimmt. Donnerstag. Wie dumm von mir ...« Schweiß trat ihm auf die Stirn und rollte wie durchsichtige kleine Glasperlen über seine Nase. Sein Blick zuckte hin und her, als erhoffe er Hilfe vom Instrumentenschrank, dem Chrom, der mit einer Gummimatte bedeckten Untersuchungsliege, dem großen Schrank. »Ich sehe nicht ein, was das überhaupt für eine Rolle spielt. Wir alle wissen doch, daß die alte Lady erst am Abend gestorben ist.«
      »Ich kann Ihnen versichern, daß unsere Befragungen sehr wohl für diesen Fall relevant sind. Wir würden weder unsere Zeit noch die der Leute, mit denen wir uns unterhalten, verschwenden, wenn wir es nicht für unbedingt nötig hielten.«
      Trevor Lessiter beantwortete die wichtigste Frage immer noch nicht, und Barnaby hatte nicht vor, ihm allzuviel Spielraum zu lassen. Schon jetzt war dem Doktor deutlich anzusehen, daß er den Tiefschlag wegzustecken und sich eine passende Alternative für sein geplatztes Alibi auszudenken versuchte. Es wurde Zeit, ihn ein bißchen einzuschüchtern.
      »Sie würden doch nicht abstreiten, daß Sie die Kenntnis und hier alle nötigen Gerätschaften zur Verfügung haben, um Schierlingsgift zu gewinnen und auf eine Spritze aufzuziehen?«
      »Was? Aber das ist doch lächerlich ... dazu braucht man keine speziellen Gerätschaften. Jeder könnte ...«
      »Aber nicht jeder kann einen Totenschein ausstellen.«
      »In meinem ganzen Leben habe ich nie etwas Ungeheuerlicheres ... ich war den ganzen Abend hier.«
      »Dafür haben wir nur Ihr Wort, Sir.«
      »Meine Frau und meine Tochter...«
      »Waren beide zumindest zeitweise außer Haus, wie Sie sich bestimmt erinnern.«
      »Ich schwöre Ihnen ...«
      »Sie haben auch geschworen, daß Sie nachmittags ferngesehen haben, Doktor Lessiter. Das war gelogen. Woher sollen wir wissen, daß Sie jetzt nicht wieder lügen?«
      »Wie können Sie es wagen!« Er schluckte schwer, und sein Adamsapfel hüpfte auf und ab, als versuche er seiner Kehle zu entfliehen. »Ich habe nie etwas gehört, das derartig ...«
      »Haben Sie eine Erklärung dafür, daß wir keine Fingerabdrücke auf Miss Simpsons Telefon gefunden haben? Sie waren offenbar die letzte Person, die den Apparat benutzt hat.«
      »Nein, dafür habe ich keine Erklärung.«
      »Was für einen Grund hatten Sie, den Hörer so gründlich abzuwischen?«
      »Ich? Ich habe ihn nicht angerührt!« Wieder schluckte er ein paarmal nervös. »Hören Sie ... also schön - ich war am Nachmittag nicht hier, das gebe ich ja zu. Barnaby, behandeln Sie das, was ich Ihnen jetzt anvertraue, absolut vertraulich?«
      »Das kann ich Ihnen leider nicht garantieren. Falls es für den Fall nicht relevant sein sollte, gibt es natürlich keinen Grund, es bekanntzumachen.«
      »Aber Sie werden es zu Protokoll nehmen, oder?«
      »Selbstverständlich müssen wir jede Aussage zu den Akten legen.« Wie aufs Stichwort zog Troy seinen Notizblock heraus.
      »Ich müßte meine Praxis aufgeben, wenn das öffentlich bekannt wird. Wegziehen aus dieser Gegend.« Trevor Lessiter sank auf seinem schicken Ledersessel zurück. Seine Wangen wirkten eingefallen und grau. Im nächsten Moment schoß ihm das Blut ins Gesicht. »Sie werden doch meiner Frau nichts davon erzählen?« fragte er in Panik.
      »Wir >erzählen< niemandem etwas, Sir. Das entspricht nicht unserer Arbeitsweise. Alibis werden überprüft, um den Kreis der Verdächtigen zu verkleinern und die schuldige Person zu überführen.«
      »Oh«, rief er. »Ich habe nichts Schlimmes gemacht.«
      Die Anzahl der Menschen, die die Polizei anlügen und diese Lügen als nicht schlimm ansehen, wird immer größer, überlegte Barnaby. Er wartete.
      »Sie ... äh... haben meine Frau kennengelernt, Chief Inspector. Viele Leute, das heißt Männer, beneiden mich, das weiß ich.« Trotz seiner Angst flackerte so etwas wie Befriedigung in seinen Augen auf - das erinnerte Barnaby an Henry Trace. »Aber Barbara ist... o Gott, wie soll ich das ausdrücken, ohne ihr unrecht zu tun? Sie ist eine wundervolle Partnerin, wir haben viel Spaß miteinander, aber...« Man sah seinem Gesicht an, wie peinlich ihm dieses Geständnis war; er zwang sich zu einem Lachen. »Ich sollte es wohl lieber frei von der Leber weg sagen. Barbara hat nicht viel Interesse an der körperlichen Seite einer Ehe.«
      Soviel zu der tollen Verpackung - Barnaby dachte an die bemalten Augen, den schweren,

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