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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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tatsächlich einem Verbrechen zuzuschreiben war (und warum sonst stellte die Polizei all diese Fragen?), hatte sie Michael ein Alibi verschafft. Möglicherweise war ihm selbst das ganz egal, aber die Tatsache an sich war nicht zu leugnen. Sie verschloß diese kleine gute Tat in ihrem Herzen. Vielleicht erfuhr er niemals etwas davon, aber sie konnte sich das Wissen bewahren und im richtigen Moment zur Sprache bringen.
      Sie hörte das Klicken des Telefons. Das mußte Barbara sein. Judy hatte sich in den letzten Minuten nicht vom Fleck gerührt und war ganz still gewesen, so daß ihre Stiefmutter vielleicht annahm, sie wäre in ihrem Zimmer. Oder im Garten. Barbara schien heimlich telefonieren zu wollen. Judy schlich lautlos zur Tür, die Barnaby nur angelehnt gelassen hatte, und spähte durch den Spalt.
      Barbara stand mit dem Rücken zur Küche und schirmte die Sprechmuschel mit der Hand ab. Obwohl sie flüsterte, war jedes Wort deutlich zu verstehen.
      »Liebling, tut mir leid, aber ich mußte dich anrufen. Hast du meine Nachricht nicht bekommen?... Was soll das heißen - du kannst nichts tun? Du mußt mir helfen. Du mußt einfach... Du hast doch sicher ein bißchen Geld ... Das habe ich getan. Ich habe alles verkauft, was ihm meiner Ansicht nach nicht auffällt, sogar meinen Pelzmantel... Nein, ich hatte ihn bis zum Winter weggeräumt... Woher, zum Teufel, soll ich wissen, wie ich ihm das erkläre?... Dreitausend, und er hat zehn dafür bezahlt, das heißt, daß mir immer noch knapp tausend fehlen. Um Gottes willen - ich bin nur deinetwegen in solchen Schwierigkeiten ... Du Bastard, nicht ich habe gesagt, daß ich die Stunden zähle - tut mir leid, ich hab’s nicht so gemeint. Liebling? Tut mir leid - bitte, leg nicht auf. Bitte - du mußt mir helfen. Es wäre das Ende von allem, wenn er davon erfährt. Du weißt ja nicht, was für ein Leben ich vorher hatte. Ich möchte das nie mehr durchmachen müssen. Ich werde - hallo? Hallo ...?!«
      Sie klopfte hektisch auf die Gabel. Einen Moment blieb sie stehen, ihre Schultern sackten herunter, dann knallte sie den Hörer auf die Gabel und rannte die Treppe hinauf. Judy verließ ihren heimlichen Beobachtungsposten und lächelte.
      Das Wartezimmer war leer. Als sie hereinkamen, trat eine Frau aus dem Behandlungsraum. Ihr Gesicht hatte die Farbe von hellem Lehm. Sie blieb stehen und sah sich fassungslos um. Die Sprechstundenhilfe eilte auf sie zu, aber die Frau stieß sie beiseite und stürmte an den beiden Polizisten vorbei aus dem Raum. Doktor Lessiters Sprechanlage summte, und Barnaby und Troy wurden kurz darauf in sein Sprechzimmer geführt. Der Arzt legte gerade eine Akte in den Holzschrank zurück. »Das ist das Entsetzliche an meinem Beruf«, sagte er, klang dabei jedoch sachlich und sorglos, »es gibt keine Möglichkeit, schlechte Nachrichten zu mildern.«
      »In der Tat, die gibt es nicht, Doktor Lessiter.« Barnaby hätte sich keine bessere Eröffnung der Unterhaltung wünschen können. »Ich bevorzuge auch die ganz direkte Art. Können Sie mir sagen, was Sie am Freitag, dem Siebzehnten, nachmittags getan haben?«
      »Das habe ich Ihnen bereits erzählt.« Er nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und ließ seine Fingerknöchel knacken. »Wie arbeiten Sie eigentlich? Sagen Sie bloß, Sie haben das schon vergessen.«
      »Sie sagten aus, das Cricket-Spiel im Fernsehen gesehen zu haben.«
      »Ganz genau.«
      »Den ganzen Nachmittag?«
      »Richtig.« Er zog am letzten Finger. Das Knacken war sehr laut in dem stillen Zimmer. Plötzlich wurde das Schweigen bleiern, die Atmosphäre änderte sich schlagartig. Der Arzt starrte ungläubig auf seine Hände, als sähe er sie zum erstenmal. Nach einer Weile richtete er den Blick auf Barnabys ernstes Gesicht, dann auf Troy und wieder auf Barnaby. »Ja. Das stimmt.« Doch plötzlich war seine Sicherheit geschwunden. Dies war keine Aussage über tatsächliche Geschehnisse mehr. Er wußte, daß man ihn durchschaut hatte, aber er hatte keine Ahnung, wie man ihm auf die Schliche gekommen war.
      »Das Licht war so schlecht, daß das Spiel um elf Uhr morgens abgebrochen wurde - für den Rest des Tages«, klärte Barnaby ihn auf.
      »Oh... also ... vielleicht habe ich da etwas verwechselt und am Donnerstag ferngesehen. Ja, so war es. Jetzt erinnere ich mich...«
      »Sie machen donnerstags immer Ihre Hausbesuche. Zumindest behaupteten Sie das bei Ihrer letzten Aussage.«
      »Ach ja -

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