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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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zu gießen und all das scheinheilige Getue anzufeuern, aber wir sind eingeladen worden, stimmt’s, Terry? Insofern wäre es mir recht, wenn wir aufhören würden, so zu tun, als handele es sich hier um die Plünderung einer heiligen Stätte.« ' »Sie müssen sich irren«, behauptete May.
      »Fragen Sie Mrs. Beavers«, beharrte Ave.
      Alle Augen richteten sich auf Ken und Heather. Mittlerweile hatten die Beavers gänzlich die Fassung verloren. Verlegenheit, Anspannung und Verzweiflung rangen in ihren Mienen um die Vorherrschaft. Unablässig verdrehten sie die Augen und gaben mit ihren Grimassen dem jeweils anderen zu verstehen, wer die Lage erklären sollte. Schließlich ergriff Heather das Wort.
      »Es handelt sich um ein Mißverständnis. Diese Person hat angerufen, und ich habe alles falsch verstanden. Sie vermittelte mir den Eindruck, daß vor einiger Zeit ein Interview vereinbart worden sei und sie nur noch eine Wegbeschreibung bräuchte, um zu uns zu finden.«
      »Sie sind hier ganz falsch, meine Liebe«, meinte Ave. »Sie gehören nach Westminster.«
      »Heather hat recht«, meldete sich Ken zu Wort. »Ich stand die ganze Zeit über neben dem Telefon.«
      »Ich habe ihnen ein Exklusivinterview angeboten.« Ave richtete sich direkt an May. »Sie haben mich gebeten, in fünf Minuten zurückzurufen. Und als ich das tat, sagten Sie, es sei in Ordnung hierherzukommen. Offenbar haben Sie sich mit einem Astraltypen unterhalten, und er hat sein Okay gegeben.«
      »Ist das wahr, Heather?«
      Längere Zeit herrschte Schweigen, das schließlich von Ave beendet wurde. »Sollte es Probleme geben, möchte ich Sie darauf hinweisen, daß eingehende Anrufe aufgezeichnet werden.«
      »Natürlich ist es wahr!« platzte Suhami heraus und musterte die Beavers voller Verachtung. »Die haben uns verkauft. Du brauchst sie dir doch nur ansehen.«
      »Sprich nicht so mit mir!« rief Heather. »Du hast ja keine Probleme. Warst dein ganzes Leben lang in ein Bett aus Geld gebettet. Hätte ich auch eine halbe Million, über die ich mir den Kopf zerbrechen müßte -«
      Sie brach ab und legte - zutiefst erschrocken über diesen Ausrutscher - die Hand auf den Mund. Ken, der so beschämt und schuldbewußt dreinblickte, als sei seine Frau ein schlechterzogenes Haustier, das er nicht im Griff hatte, tätschelte sie unbeholfen.
      Bei Terry, der die ganze Tirade mit unverhohlener Schadenfreude verfolgt hatte, fiel der Groschen. Auf einmal wußte er, warum ihm das junge Mädchen so bekannt vorkam. Er trat einen Schritt zurück und versuchte ihren Kopf und ihre Schultern ins Visier zu kriegen, solange sie noch abgelenkt war. Um sie richtig fotografieren zu können, mußte er höher stehen. Die Treppe brachte nichts - von dort aus erwischte er sie nur von hinten. Suchend schaute er sich um, entdeckte die richtige Stelle und kletterte hinauf. Ave hatte nun ebenfalls begriffen, um wen es sich bei dem Mädchen handelte. Ohne groß nachzudenken, griff sie nach dem Mikro.
      »Was hatte Ihr Vater hier zu suchen, Sylvia? Denken Sie, daß er etwas mit dem Mord zu tun hatte? Hatten Sie eine Affäre mit dem Opfer?«
      »Aahh...« Schmerz schwang in der Stimme des Mädchens mit. »Sie sind gemein... Reicht es nicht, ihn zu verlieren? Den liebsten Menschen...«
      »Dann ist er also Ihr Liebhaber gewesen ?«
      »Verschwinden Sie... um Himmels willen, hauen Sie ab!«
      »Wenn ich gehe, werden Ihnen nur andere auf den Pelz rücken. Sie werden nicht mehr vor die Haustür treten können, ohne von Blitzen geblendet, ohne mit Fragen, die viel fieser sind als die, die ich Ihnen stelle, bombardiert zu werden. Wenn Sie dem Pitch ein Exklusivinterview geben, werden die sie in Ruhe lassen.«
      Terry, der auf den Sockel des Buddhas gestiegen war, hatte auf diesen Vorschlag gewartet. Aus Erfahrung wußte er, daß er zog. Er zog immer. Selbst intelligente Menschen fielen darauf rein. Hauptsächlich aus Verzweiflung. Wähl lieber den Schrecken, den du schon kennengelernt hast. Was für ein Mist, daß Saris keinen tiefen Ausschnitt hatten. Das Mädchen hatte klasse Titten.
      May gab sich große Mühe, ihre karmische Blaupause neu zu malen. Da sie spürte, daß die Besucher in gewisser Weise teuflisch waren, hatte sie ihren Schutzengel gerufen und sah ihn nun, die breiten Schwingen schlagend, direkt unter dem Oberlicht. Sie stellte sich vor, daß ihre Knochen und ihr Gewebe vom Pulsschlag seines himmlischen Lichts

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