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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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nicht meine Schuld. Sie haben sich einfach reingedrängt.«
      »Kein Grund zur Sorge.« Ken schob sie gelassen von sich weg. »Von nun an werde ich mich um alles kümmern.« Er ging auf Ave zu und verbeugte sich. Dabei geriet sein Kristall in Bewegung und schlug gegen seine Stirn. »Wir werden nur außerhalb des Hauses über die Angelegenheiten sprechen, die direkt mit der Sache zu tun haben. Also... wenn Sie nun bitte...« Er trat an die Tür und öffnete sie.
      Ave kehrte zur Kommode zurück und entdeckte ein paar alte Ausgaben vom Middle Way und einen kaputten Lampenschirm. Terry kniete sich vor den Buddha, um einen besseren Blickwinkel auf die aufgeblähten Nasenlöcher der in sich ruhenden und gelassen wirkenden Statue zu haben. Bei dieser Aktion rutschte seine Jeans hoch und gab den Blick auf die Nylonsocken frei, die allem Anschein nach den Kern seiner Lebenseinstellung symbolisierten. Auf der einen Socke stand in vielen Sprachen das Wort »Hau« und auf der anderen »dich voll«.
      Mit einem Räuspern sagte Ken: »Entschuldigung -«
      »Ich habe nichts unversucht gelassen«, rief Heather. »Warum hören Sie denn nicht auf mich?«
      Die ganze Anspannung und das Gerenne schnürten ihr die Brust zu. Sie hatte die Situation nicht mehr unter Kontrolle und inzwischen den Eindruck, daß dem von Anfang an nicht so gewesen war. Sie spürte auch, wie sich die Atmosphäre veränderte. Energische Entschlossenheit sprang zwischen den beiden Besuchern hin und her. Sie berieten sich nur selten miteinander und schienen die Gedanken des anderen doch ganz genau zu kennen.
      »Wo ist nun dieser Solar?« Als er keine Antwort erhielt, sagte Terry: »Los, los.« Das Quengeln eines Cockney-Straßenjungen. Gereizt und aggressiv balancierte er auf den Fußballen wie ein Boxer, der versucht, einen Schlag zu plazieren. »Haben Sie uns eingeladen oder nicht?«
      »Sie eingeladen}«
      Die Worte kamen von oben. Für einen Augenblick verloren Terry und Ave die Orientierung. Schließlich erblickten sie oben auf der Treppe eine beeindruckende Frau in einem fließenden, vielfarbigen Gewand, auf dem ein funkelnder Halbmond prangte. Der aufgeplusterte, haselnußbraune Haarschopf ließ sie noch imposanter erscheinen.
      Terry murmelte: »Heilige Scheiße.« Und stellte seine Blende ein. Für einen Sekundenbruchteil meinte er neben diesem reflektierenden Strahlen eine zweite Person erkennen zu können. Ein schlankes Mädchen in einem grüngoldenen Sari, das sich wie eine Zofe einen Schritt hinter der Herrscherin hielt. Als der Blitz ausgelöst wurde, wandte sie sich geschwind ab, bedeckte das Gesicht mit einem Stück Seide.
      Na, was soll das? fragte sich Ave.
      »Erklären Sie sich.« Eine wohltönende und volle Stimme. Man meinte, den Eröffnungsakkorden eines bekannten Oratoriums zu lauschen.
      »Das ist unsere glorreiche freie Presse«, flüsterte Suhami May ins Ohr. »Sie bedient sich gerade des ihr verbrieften Rechts, überall ihre Nase reinzustecken.«
      »Das hier ist Privatbesitz.« Mit dem Gehabe eines Generalbevollmächtigten schritt May die Treppe hinunter. Ihre in pflaumenfarbenen, mit Brillanten bestickten Slippern steckenden Füße blitzten kurz unter dem Gewandsaum hervor, um gleich darauf wieder zu verschwinden. »Wer sind Sie?«
      »Wer sind Sie}« erwiderte Ave wie eine Gestalt aus Alice im Wunderland. Ungeduldige Finger schwebten über dem Startknopf ihres Diktiergeräts.
      »Das ist nicht von Bedeutung.« Klick, surr. Klick, surr. »Hören Sie umgehend damit auf!«
      Einen Moment lang kam Terry der Aufforderung nach. Kritisch musterte er die weniger exotische der beiden Frauen und kam zu dem Schluß, daß sie trotz des roten Punkts genausowenig Inderin war wie er. Die braune Haut war einfach nur gebräunte weiße Haut, und das Gesicht kam ihm bekannt vor. Wo hatte er sie schon mal gesehen? Er hob die Pentax. Sie nahm eine Büßerschale aus der zweiten Schublade und warf sie ihm an den Kopf.
      »Sind Sie noch ganz dicht, Lady?« brüllte er. »Ich versuche nur ein paar Fotos zu schießen.«
      »Mein liebes Kind...« Konsterniert und beunruhigt wandte sich May um. »So geht es nicht. So geht es wirklich nicht. Was hätte Er dazu gesagt?« Suhami brach in Tränen aus.
      »Hören Sie«, sagte Ave und legte ihre Handtasche und das Mikrophon in einer Art und Weise auf den Boden, die verriet, daß sie später beides noch brauchen würde. »Mir liegt nichts daran, Öl ins Feuer

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