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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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die Auffahrt hochgerollt, ehe sie begriff, was Sache war.
      Heftig gestikulierend rannte Heather los. Schnell und unbeholfen, in gegen die Fußsohlen und auf den Kies klatschenden Latschen, verfluchte sie ihre mangelnde Aufmerksamkeit.
      Das Auto war schon geparkt, und zwei Personen stiegen aus. Falls sie klingelten... Eine stand auf der Veranda, die andere spähte mit beschatteten Augen durch ein geschlossenes Fenster. Artemis, die Flinke, um Hilfe bittend, lief Heather keuchend weiter.
      Die weibliche Hälfte des Duos beobachtete ihr Näherkommen und bemühte sich redlich, bei diesem Anblick nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Fälschlicherweise zu Limonengrün überredet (Ken behauptete, das passe hervorragend zu ihren Augen), hatte Heather ihr Haar aufgesteckt, um ihren Nacken zu betonen. Darüber hinaus hatte sie Augenlider und Brauen angemalt, um die hierophante Natur ihrer Berufung zu unterstreichen. Sie trug einen nuklearen Rezeptor. Die Pyramide hüpfte beim Rennen auf ihrem stattlichen Busen auf und ab.
      »Terry... hey...« Die junge Frau trug ein Jeanskostüm mit sehr kurzem Rock, cremefarbene Strumpfhosen und spitze, hochhackige Schuhe. Sie hatte eine schwarze Lackledertasche von der Größe eines Aktenkoffers dabei. »Mach davon ein paar Fotos.«
      »Großer Gott«, entfuhr es Terry. (Kurzärmliges Karohemd, Jeans und Turnschuhe.) »Die Weight-Watchers-Katastrophe des Jahres.« Die Pentax glitt in seine Hände. Er machte eine Aufnahme nach der anderen, während Heather mit den Armen über dem Kopf wedelte. Die beiden Pressemenschen standen wartend nebeneinander.
      »Tag. Sind Sie Mrs. Beavers?« Sie beugte sich auf ihren hohen Absätzen ein wenig vor. »Heather?«
      Mit einem Nicken lehnte sich Heather an das Verandageländer. Ihre Hochsteckfrisur war dahin, ihre Wangen glühten blutrot. Terry machte noch ein paar Schnappschüsse. Eines der Fotos, aus einem wahrscheinlich grausamen Winkel aufgenommen, ließ sie wie ein Walroß aussehen.
      Er sagte: »Klasse, Darling. Gehört dir, nicht wahr?« und zog ab, ohne eine Antwort abzuwarten, setzte Schritt um Schritt zurück und knipste unaufhörlich.
      »Ich bin Ave Rokeby.«
      Sie hat eine recht nette Stimme, fand Heather. Warm, freundlich und interessiert. Mit einer Spur Humor. Ganz und gar nicht wie der durchschnittliche aggressive Reporter. Nun streckte sie die Hand aus. Die wiederum war gar nicht nett. Lange, knochige Finger mit roten Nägeln, die an Vogelkrallen erinnerten. Oder an eine Hexe. Gerade als Heather sie schütteln wollte, bemerkte sie, daß sie eine auf der Straße aufgelesene Kartoffelchipstüte in der Hand hielt. Beide Frauen lachten, während Heather die Tüte in die andere Hand nahm.
      »Ist schon ein kleines Problem...«, sagte Heather, nachdem sie Luft geschöpft hatte. »Vandalismus.«
      (Vandalismus? Eine Kartoffelchipstüte?)
      »Compton Dando ist eine spirituelle Wüste. Niemand ist sich wirklich seiner Seele bewußt.«
      (Und was gibt es sonst noch Neues?)
      »Natürlich treten wir zur interplanetarischen Reinigung mit Außerirdischen in Verbindung...«
      (Sie tun was?)
      »Hilarion prophezeit, daß die Erde so lange dieselbe tödliche Tagesordnung beibehält, bis wir unsere egoistische Natur ablegen.«
      »Hilarion? Ist das Ihr Mann?«
      »Oh... oh.« Heather kicherte, bis ihr Fleisch bebte. »Hilarion ist seit mehreren hundert Jahren tot.«
      (Jesus.)
      »Aber Sie sprechen noch mit ihm?«
      »Ken spricht mit ihm. Er ist ein Klarhörender. Ein Channeller für die Großen. Er hat alle Shakespeare-Theaterstücke geschrieben, müssen Sie wissen.«
      (Habe ich im Büro eine Telefonnummer hinterlassen?)
      Ave stützte sich auf die Veranda und holte einen Kassettenrecorder und ein Mikrophon aus ihrer Tasche, das wie ein großer grauer Schwamm aussah. »Ich würde gern etwas über den Hintergrund erfahren. Wenn Sie mir kurz erzählen würden, wie viele Menschen hier wohnen, woran Sie so glauben. Beispielsweise an UFOs oder derlei Dinge.«
      Kaum hatte Heather begonnen, über die multistellare Herrlichkeit der bevorstehenden Venuserkundung zu plaudern, da fragte Ave sie schon, was Guy Gamelin hierhergebracht hatte und ob sie den Lesern des Pitch etwas über die Gewohnheiten des Ermordeten berichten konnte.
      »Leben hier zum Beispiel eine Menge junger Mädchen?« Heathers Blick verriet Entsetzen. »Dann vielleicht Jungs?« Noch mehr Entsetzen. Das

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