Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
Mikrophon wurde wieder in die Handtasche verfrachtet. »Na gut, die Einzelheiten füge ich später ein.« Ave erhob sich und öffnete die Eingangstür. »Ja, wir sind hier auf dem Land. Wenn man in London seine Wohnungstür nur zwei Minuten offenstehen läßt, wird man ausgeraubt. Terry...« Ihre Stimme wurde lauter. »Wir gehen rein.«
      »Gut.«
      »Würden Sie bitte... falls es Ihnen nichts ausmacht... nicht so brüllen...«
      Heathers Herz, das gerade wieder im normalen Rhythmus schlug, machte einen Satz. Sie fragte sich, wo Ken abgeblieben war, und schaute sich nervös um. Das vage Wissen um die Wahrscheinlichkeitsrechnung sagte ihr, daß in einem Haus, in dem acht Menschen lebten, früher oder später einer von ihnen auftauchte oder zumindest einen Blick aus dem Fenster warf.
      »Ave...« Sie zupfte an dem Jeansärmel. »Miss Rokeby...«
      »Ave ist okay.«
      Terry drängelte sich an Heather vorbei, und einen Augenblick später standen alle drei in der Halle. Ave sagte: »Gott -hier riecht es wie in einem alten Konvent«, und begann umherzuwandern. Die Metallstifte ihrer Absätze bohrten sich in die alten Holzdielen.
      »Hallo, hallo.« Terry stand an dem runden Tisch mit den Flugblättern und den Holzschalen. Die »Schuldig«-Karte ignorierend, hob er die hoch, auf der »Liebesangebot« stand. »Muß man hier seinen Namen eintragen, wenn man eine Nummer schieben will, ja?« Er kicherte und widmete seine Aufmerksamkeit den verschiedenen Flugblättern. Umar-mungs- und Lachworkshop. Wie Sie Ihr spirituelles Wissen nähren.
      »Wer produziert dieses Zeug?« Er wedelte mit Kens Romanze mit dem Klistier.
      »Unterschiedliche Personen.« Mit stolzgeschwellter Brust fuhr Heather fort: »Wir alle hier sind Autoren. Für das da ist mein Mann verantwortlich. Es ist sehr gut geschrieben. Der Health Shop in Causton hat alle Exemplare in der ersten Woche verkauft.
      »Ist das wahr?« sagte Terry und warf das Flugblatt weg.
      »Könnte ich Sie bitten«, sagte Heather und sortierte die durcheinandergebrachten Flugblätter, »das nicht zu...« Aber da war er schon weg und fotografierte die Treppe und die Galerie. »Ave?«
      »Ja?« Sie öffnete eine der Schubladen, zog Vorhänge zurück.
      »Nun, wir haben beschlossen... Ken und ich... daß wir uns lieber draußen mit Ihnen unterhalten möchten. Vielleicht unten im Dorf. Es gibt ein nettes kleines Pub -«
      »Vergessen Sie’s.«
      »Wie bitte?« Im hereinströmenden Sonnenlicht fiel Heather zum ersten Mal auf, wie schlaff die Haut der Frau war, wie trocken ihr Haar. Schlagartig wirkte sie gar nicht mehr so jung.
      »Wir werden hier miteinander sprechen, weil es hier passiert ist. Okay? Und Terry wird ein paar Fotos von dem Raum machen wollen, wo der Mord geschah.«
      »Das dürfen Sie nicht!« Entsetzt blickte sich Heather wieder und wieder um, als könne allein der Vorschlag ihre erzürnten Mitbewohner auf den Plan rufen. »Der Solar ist ein heiliger Ort, an dem ausschließlich gebetet und meditiert wird.«
      »Sie hätten mich fast überzeugt«, sagte Ave, und zusammen mit Terry brach sie in schallendes Gelächter aus.
      »Ganz normale menschliche Neugier, Schätzchen«, meinte Terry. »Ein schneller Schnappschuß kann nicht schaden.« Beim Sprechen tänzelte er herum. Ständig in Bewegung, richtete er auf alles seine Kamera. Suchte den richtigen Blickwinkel, stellte das Objektiv ein. Surr, klick. Surr, klick. Die schweren Balken, der Steinbuddha, das wunderschöne Oberlicht wurden fotografiert. Heather war fasziniert und gleichzeitig angewidert von der Unpersönlichkeit des Apparats. Ein grauenvolles Ding - wie aus einem Science-fiction-Film. Ein schwarzsilbernes, einäugiges Metallhirn zwischen zwei behaarten Klauen, das alles aufzeichnete. Sehr bedrohlich. Eine Bewegung im Korridor ließ sie zusammenzucken.
      Aber es war nur Ken. Humpelnd kam er näher, den linken Arm auf die Brust gelegt - die Handfläche ruhte auf seiner Schulter. In der Rechten hielt er eine Blume. Er war in Stoffbahnen aus schmuddligem Baumwollstoff gehüllt, trug eine grüne Schärpe und sein Stirnband mit dem braunen Tigerauge-Kristall. Sein Schnurrbart war frisch gestutzt.
      »Gütiger Gott - der Meister des Universums«, murmelte Terry und machte eine Aufnahme nach der anderen.
      »Wo bist du gewesen?« Heather floh zu ihrem Gatten. »Mich hier allein zu lassen!« Dann, als ihr sein unzufriedener Gesichtsausdruck auffiel: »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher