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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Menschen, die den Wunsch hegen, ein zurückgezogenes Dasein zu führen, das von Moral und Philosophie durchdrungen ist, kurzum eine spirituelle Elite, wenn Sie so wollen, ist von Natur aus gering. Zumal so ein Leben einen unglaublich disziplinierten Tagesablauf erfordert.«
      »Wie ich sehe, nutzen Sie die Vorteile moderner Technologien.« Jemand mit so einem Elefantenarsch, fand Guy, hatte auf ewig das Recht verwirkt, das Wort Disziplin in den Mund zu nehmen. Er spürte, daß die Zeit gekommen war, den Mund zu halten. »Haben Sie niemals einen Gedanken daran verschwendet, daß so ein armer Tropf in irgendeiner Mine auf den Knien Kohle schaufelt, damit Sie es warm haben, während Sie auf dem Pfad der Tugend wandeln?«
      »Das ist sein Karma.« Guy registrierte einen Anflug von Irritation. »Er befindet sich auf der niedrigsten Stufe der Rein-karnation. Hat sich wahrscheinlich vom Maulwurf hochgearbeitet.«
      Die Leute am anderen Tischende unterhielten sich ebenfalls miteinander. Janet fragte sich, ob sie noch mal hochgehen und sich vergewissern sollte, daß Trixie nicht dazu überredet werden konnte, nach unten zu kommen. May fragte, ob die anderen auch fänden, daß die Kichererbsen ziemlich eigenartig schmeckten, und Arno drohte, sie würde keinesfalls einen Nachschlag kriegen. Tim mampfte vor sich hin und streichelte gelegentlich über die ockerfarbenen Sonnenblumen auf Suhamis Geburtstagstasche.
      Suhami selbst aß nur wenig. Mit wachsender Anspannung Beobachtete sie ihren Vater. Auf jemanden, der ihn nicht kannte, machte er den Eindruck des perfekten Gastes. Er nickte, unterhielt sich, hörte zu, schmunzelte, aber er aß nicht viel. Hielt er die anderen zum Narren? Gewiß doch. Sich hundertprozentig zu verstellen war eine seiner ausgeprägtesten Gaben. Mühelos spielte er seine Spielchen. Sein Blick, die Art und Weise, wie er gerade den Kopf hielt, mißfiel ihr. Urplötzlich überfiel sie Panik. Sie wünschte, sie besäße die Gabe der Teufelsaustreibung und könnte ihn verschwinden lassen. Heather meldete sich zu Wort. Suhami spitzte die Ohren.
      »...und wir sind der festen Überzeugung, daß einem wahres Glück nur beschert wird, wenn das eigene Ich vernachlässigt wird. Wir bemühen uns, unsere Individualität abzulegen, aus Rücksicht auf andere. Die Kranken oder Machtlosen... die Armen...«
      »Die Armen...?« Guys Stimme explodierte. Quälende, seit langem unterdrückte Erinnerungen fingen Feuer. Ein kleiner Junge, der vor einer Stromuhr kniete. Der sein Taschenmesser in den Schlitz rammte, weder das Geld noch das Messer raus-bekam, dem die Angst im Nacken saß. Derselbe Junge auf der Jagd nach Früchten und Gemüse aus kaputten Holzkisten hinter den Marktständen, über den die Menschen herfielen, falls sie ihn entdeckten. Ein leerer Magen, der ab und an mit ölgetränkter Stärke gefüllt wurde. Ein Junge, der als Erwachsener nur aß, was auf Dauer zu Herzkranzverfettung führte. Rotes Fleisch in üppiger Soße, Berge von Schokolade und Schlagsahne. Hummer-Thermidor.
      »...muß stark werden... da rauskommen... Weggehen... oder wird untergehen...« Guy zitterte und schaute sich leeren Blickes um. Die Intensität seiner Erinnerung riß ihn fort. Er war kaum in der Lage, sich verständlich zu machen. »...Ratten ... die Armen... das sind Ratten...«
      »Nein... das dürfen Sie nicht sagen.« Blaß, aber entschlossen neigte Arno sich vor. »Auch sie sind menschliche Wesen und müssen als solche wertgeschätzt werden. Und man muß ihnen helfen, weil sie keine Macht besitzen. Steht nicht in der Bibel geschrieben, daß die Schwachen die Erde erben werden?«
      »Das haben sie ja auch, oder?« Guy mußte sich einfach Luft machen. »Es gibt Massengräber, die sind voll von ihnen.«
      Sein Ausbruch machte die anderen mundtot. Jeder schaute betroffen zu seinem Nachbarn hinüber und fragte sich fassungslos, ob diese absolut grausame Bemerkung tatsächlich gefallen war.
      Mit offenem Mund saß Guy vollkommen erstarrt da. Furcht übermannte ihn. Was hatte er nur getan? Wie hatte er sich von ein paar alternativen Hippies zu solch einem Gefühlsausbruch hinreißen lassen können, wo doch so viel für ihn auf dem Spiel stand? Er hob den Kopf, der kalt und schwer wie Blei war, und begann von neuem. »Es tut mir leid... verzeihen Sie.« Er stand auf. »Sylvie - ich hatte nicht die Absicht...«
      »Du kannst nichts und niemanden in Ruhe lassen, nicht wahr?« Mit erstarrter Miene sprang

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