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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Szene zu verprellen? Außerdem (und da beschloß sie, nach unten zu gehen), wer sollte sie daran hindern zu behaupten, sie wisse nichts von der Medizin? Niemand konnte ihr das Gegenteil beweisen. Wer sollte die unseligen Dinger finden? Schließlich hatte sie die Tabletten in blinder Panik aus dem Taxifenster geworfen. Jetzt befand sie sich im Speisesaal, nippte an dem erstklassigen Haferpflaumengebräu, musterte neidisch Felicitys Kleid und warf Guy ab und zu einen erwartungsvollen Blick zu. Irgendwann schaute er sie an. Sein Lächeln war so falsch, sein Winken so gekünstelt, daß sie wünschte, er hätte es gelassen.
      Christopher sprach. Erzählte ihnen von seinem letzten Auftrag (ein Dokumentarfilm über Afghanistan) und schilderte die endlose, problematische Durchquerung der Chagai-Berge. Genau in diesem Augenblick ertönte ein warmer, durchdringender Ton, der an ein Nebelhorn erinnerte.
      Heather sagte: »Die Meeresschnecke«, und wandte sich an Felicity mit dem freundlichen Zusatz: »Wir müssen gehen.«
      Inzwischen hatten Ken und Heather sich widerstrebend an Felicitys physische Gegenwart gewöhnt, legten ihr Eintreffen aber immer noch als geheimnisvoll, »vorbestimmt«, als Omen aus. Seit Mays Verschwinden hatte Heather das Ruder übernommen. Sie füllte Felicitys Becher (halb warme Ziegenmilch, halb Malztrunk) auf und erteilte mit überschwenglicher Herzensgüte diskret Ratschläge. Eine Mischung aus astrologischer Deutung und Hinweisen, wie man negative Schwingungen umwandelte. Felicity lauschte ihr mit der nichtssagenden Miene einer Schlafwandlerin und unterbrach sie nur einmal, um zu klatschen, als der Kuchen aufgetischt wurde.
      »Sie begleiten uns doch.« Heather half ihr beim Aufstehen.
      »Wohin?«
      »Wir gehen in den Solar. Sie werden den Meister kennenlernen. Wäre das nicht schön?«
      »Ja«, antwortete Felicity und strengte sich an, genau zu erkennen, wo der Tischrand war. »Werden wir auch tanzen?«
      »Ausgeflippt«, sagte Ken und nahm ihren anderen Arm. Ganz beiläufig bemerkte er: »Stell dir vor, wie viele Menschen in Bangladesch man mit dem Gegenwert für dieses Kleid satt kriegen könnte.«
      Die anderen waren schon im Begriff zu gehen. Trixie lachte schallend, plapperte laut und hängte sich bei der angenehm überraschten Janet ein. Suhami in Gesellschaft von Christopher, der ihre Tasche trug, und von Tim, der verzaubert in der Halle stehenblieb, zum Oberlicht hochschaute und sich weigerte weiterzugehen, bis Suhami ihm versprach, daß er später noch mal nach unten dürfe. Guy machte sich allein auf den Weg, nachdem man ihn für indiskutabel befunden hatte.
      Arno, dem das auffiel, unterdrückte seine natürliche Aversion, ging neben ihm her und stellte sich vor. Er streckte sogar die Hand aus, vermittelte gleichzeitig aber den Eindruck, diese Geste verlange ihm sehr viel ab. Sein Benehmen brachte Guy dazu, sich nach einem entsprungenem Löwen umzuschauen.
      Arno. Was für ein Name war das denn? Klang doch irgendwie komisch. Wie eine dieser weit draußen liegenden Inseln, die bei Wettervorhersagen für die Schiffahrt immer genannt wurden. Wind der Stärke 9 bei Ross, Arno und Cromarty. Guy ignorierte die ausgestreckte Hand und bemerkte kühl: »Sie haben Pudding im Bart.« Danach zog er - aufsässig wie immer - eine Zino Anniversaire, die Königin unter den Zigarren, hervor und zündete sie an.
      Der Solar lag am hinteren Ende der Galerie. Ein langer Raum mit hohen Deckenbalken und einem schwarzen Bitumenboden, auf dem in zwei akkuraten Reihen vierundzwanzig Kissen in losen, gebleichten Baumwollhüllen ausgelegt waren. Die beiden parallelen Reihen lenkten den Blick auf ein kleines, drei Stufen hohes Podest, das mit graubeiger Tweedauslegware bezogen war. Auf dem Podest stand ein Stuhl mit geschnitzter Rückenlehne. Neben den Beinen lagen verschiedene Objekte: das Meeresschneckengehäuse, ein kleiner Messinggong und ein großer, auf Hochglanz polierter Holzfisch, dessen Schuppen wie Karameltoffee glänzten. Die Dämmerung setzte ein, und jemand knipste die in einer tiefhängenden Papierlaterne versteckte Glühbirne an.
      Der Meister, ganz in Weiß, saß schon auf dem geschnitzten Stuhl. Tim sauste durch den Raum und hockte sich neben seine Füße. Die anderen nahmen entweder auf den Stufen Platz oder bauten sich hinter dem erhöht sitzenden Zauberer auf.
      Guy war sehr erleichtert, daß man nicht schon wieder von ihm erwartete, sich auf einem

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