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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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kommen, sei jedoch bereit, die Prozedur in ihrem Haus über sich ergehen zu lassen ... vorausgesetzt, Inspektor Meredith würde sie vornehmen.
      Barnaby starrte auf den grünlich flimmernden Bildschirm. In seiner Erinnerung waren Honorias Antworten auf seine Fragen allesamt negativ ausgefallen, und während er sie erneut durchging, bestätigte sich dieser Eindruck. Amy hatte eine einzige zaghafte Frage gestellt und nur einen Einwurf gewagt ... und der bezog sich auf eine häusliche Angelegenheit.
      »Ich habe uns einen Gute-Nacht-Trunk zubereitet. Kakao ...«
      An dieser Stelle war sie brüsk von ihrer Schwägerin unterbrochen worden. Was Barnaby einfach nicht verstand. Andere zu unterbrechen war zwar Honorias Angewohnheit, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß die Beschreibung der Zubereitung von Kakao irgend etwas Brisantes hätte enthüllen können.
      Der Chefinspektor ließ seine Maus über das Pad gleiten, ging Seiten zurück, markierte die Stelle mit Amys Bemerkung und wanderte noch einmal zu seiner Frage an Honoria.
      B: »Haben Sie sich sofort zurückgezogen?«
      H: »Ja. Ich hatte Kopfschmerzen. Man hatte dem Gast nämlich das Rauchen gestattet. Eine abscheuliche Angewohnheit. Unter meinem Dach wäre das nicht in Frage gekommen.«
      B: »Und Sie, Mrs. Lyddiard?«
      A: »Nicht sofort. Zuerst habe ich ...«
      Barnaby stieß den Stuhl so heftig zurück, daß er krachend gegen den dahinter stehenden Schreibtisch knallte. Die Polizistin, die dort arbeitete, fuhr hoch und starrte ihn überrascht an. Barnaby murmelte eine Entschuldigung, setzte sich an seinen Computer und fand sofort, wonach er suchte. Es war gleich am Anfang. Er hatte Amy gefragt, ob sie nach dem Treffen von >Plover's Rest< sofort nach Hause gegangen seien, und sie hatte geantwortet.
      »Ja. Ich habe uns noch was zu trinken gemacht und bin dann sofort auf mein Zimmer gegangen, um an meinem Buch weiterzuarbeiten. Honoria ist mit ihrem Manuskript in die Bibliothek verschwunden.«
      Das war eine Diskrepanz ... wenn auch eine sehr geringfügige; eine sogar mehr als geringfügige. Barnabys Mut sank. Was lag schon an einem Wort? Besonders einem so flexiblen Ausdruck wie >sich zurückziehen      Aber hier stand auch, daß sie Kopfschmerzen gehabt habe. Barnaby verfluchte sich dafür, nicht genauer nachgefragt zu haben. Warum hatte er seine Frage nicht präziser formuliert? Sind sie sofort zu Bett gegangen? Oder sogar: Sind Sie nach oben gegangen? Vorausgesetzt, Amy sagte die Wahrheit, hätte er Honoria in diesem Fall einer absichtlichen Lüge überführen können. Barnaby war erstaunt, wie sehr ihn der Gedanke befriedigte.
      Er las beide Aussagen noch einmal durch, aber er fand nichts mehr, das sein erstes skeptisches Gefühl bestätigt hätte. Die winzige Widersprüchlichkeit war alles, was er entdecken konnte.
      Barnaby seufzte, schloß beide Dateien und öffnete das Dokument mit Laura Huttons Aussage. Er überflog die erste, unergiebige Begegnung hastig und wandte sich dem nachfolgenden Gespräch zu, bei dem sie zuviel getrunken, geweint und auf den Mann geschimpft hatte, der sich, wie sie meinte, absichtlich geweigert hatte, sie zu lieben.
      Barnaby las sehr aufmerksam, konzentrierte sich derart, daß alles um ihn herum versank. Wie schon zuvor, suchte er nach Widersprüchen oder nachlässigen Bemerkungen. Unglücklicherweise war kein Detail ihrer Beichte in irgendeiner Form zu beweisen; weder der Besuch in Hadleighs Haus im Sommer noch der Diebstahl des Fotos oder ihre liebeskranken nächtlichen Streifzüge.
      Dann vernahm er das Klappern von Geschirr, und der Duft von Kaffee stieg ihm plötzlich in die Nase. Eine Tasse wurde auf seinen Schreibtisch gestellt.
      »Ah!« Barnaby identifizierte den Überbringer des Getränks. »Sie sind wieder da. Was gibt's Neues vom Rialto?«
      »Ist über den Deister gegangen, soviel ich gehört habe.«
      »Spannen Sie mich nicht auf die Folter. Ich bin nicht in der Stimmung.«
      Troy setzte sich mit zerknirschter Miene und packte einen Schokoriegel aus. »Wenn Sie wüßten, was ich hinter mir habe!«
      »Mit Clapton?«
      »Eher ohne Clapton.«
      »Wie denn das?«
      »Ich bin erst zu seiner

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