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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Büro die Fotos von Alan Hollingsworth und Brenda Brockley gesehen und die junge Frau erkannt.
      Gordon Collins, so hieß der Mann, hatte Brenda an dem Abend, an dem sie starb, in dem Bereich direkt unterhalb der Treppe stehen gesehen, dort wo die Koffer deponiert werden. Sie hatte sich nicht in die Schlange gestellt und statt dessen in einer Zeitung gelesen. Wie Eden Lo hatte der Mitarbeiter der Gepäckaufbewahrung den Eindruck, daß Brenda sich vor irgendwem versteckte.
      Inspector Fennimore hatte alle Fragen gestellt, die Barnaby auch gestellt hätte. Der Chief Inspector wirkte beim Weiterlesen immer zufriedener. Außerdem war er dankbar, daß ihm bei der Hitze eine weitere Fahrt nach Heathrow, um selber mit dem Mann zu reden, erspart bleiben würde.
      Obwohl man ihn gebeten hatte, noch mal genau hinzugucken und nachzudenken, konnte Mr. Collins sich weder ' erinnern, ob Alan Hollingsworth Gepäck abgegeben, noch ob der welches abgeholt hatte. Allerdings waren die ganze Zeit über drei Mitarbeiter im Dienst gewesen, also war es gar nicht sicher, ob er derjenige war, der das mögliche Gepäckstück angenommen oder den Gepäckschein ausgegeben hatte.
      Die beiden anderen Männer aus der Schicht konnten auch nicht weiterhelfen. Jeden Tag benutzten Hunderte von Passagieren diesen Service. Ein Kunde müßte schon äußerst ungewöhnlich aussehen oder sich merkwürdig verhalten, um aufzufallen.
      Der hervorragende Inspector Fennimore hatte auch den nächsten Schritt des Puzzles mit bewundernswerter Schnelligkeit gelöst. Hollingsworth war in das Häagen-Dazs-Cafe gegangen, hatte einen Kaffee bestellt, den er nicht getrunken hatte, und war sofort wieder hinausgegangen. Warum hatte er den Kaffee dann überhaupt bestellt? Weil man ihn angewiesen hatte, den Gepäckschein unter der Untertasse liegenzulassen.
      Fennimore hatte den Gepäckleuten deshalb auch das Phantombild von der alten Frau gezeigt und gefragt, ob einer von ihnen sie gesehen hätte. Als alle das verneinten, erkundigte er sich, was denn passiert wäre, wenn diese Frau mit Hollingsworths Gepäckschein an der Theke erschienen wäre.
      Alle drei Männer waren sich einig, daß das Gepäckstück wahrscheinlich nicht ohne Erkundigung ausgehändigt worden wäre. Es gab zwar keine Bestimmung, daß derjenige, der das Gepäck abgegeben hatte, es auch wieder abholen mußte. Aber eine alte Streunerin?
      Das bedeutete mit Sicherheit, schrieb Inspector Fennimore, daß die alte Frau den Gepäckschein für jemand anders eingesammelt hatte. Und mitgenommen mußte sie ihn haben, denn er war ja nicht dagewesen, als Miss Lo die Tasse abräumte, gleich nachdem sie die Frau verjagt hatte.
      Im letzten Abschnitt des Berichts wurde schließlich mitgeteilt, daß die vorläufige gerichtliche Untersuchung der Todesursache im Fall Brenda Brockley nächste Woche Donnerstag im Hounslow Civic Centre stattfinden würde. Außerdem versicherte man den Kollegen von Causton erneut jede notwendige Hilfe.
      Barnaby schob den Brief beiseite. Die anfängliche Spannung, das Gefühl, daß endlich was passierte, was die Sache vorantrieb oder einen neuen Blickwinkel eröffnete, verging rasch. Denn was hatten sie letztlich erfahren, was sie nicht schon vorher gewußt hatten? Lediglich die Tatsache, daß das Lösegeld nicht - wie ursprünglich angenommen - in dem Netz von der alten Frau gewesen war, sondern in irgendeiner Tasche in der Gepäckaufbewahrung.
      »Bestätigen Sie bitte den Empfang. Und sagen Sie, daß wir uns bedanken.«
      »Mach ich, Sir.« Enttäuscht, daß sein Chef sich so rasch wieder hinter seiner schlechten Laune verbarrikadierte, fügte Troy hinzu: »Danach wollte ich eigentlich Pause machen, ’nen Happen in der Kantine essen. Kommen Sie mit?« Den letzten Satz fügte er hinzu, weil Barnaby sein Jackett vom Garderobenständer nahm.
      »Nein. Ich geh ins Pub.«
      Troy starrte ihn an, dann warf er einen, wie er glaubte, verstohlenen Blick auf die Uhr. Es war noch nicht ganz halb eins.
      »Haben Sie ein Problem damit, Sergeant?«
      »Natürlich nicht, Sir.« Problem konnte man es nicht gerade nennen. Allerdings war es auch noch nie vorgekommen, daß der Alte mitten im Dienst einen trinken ging, aber vermutlich gab es für alles ein erstes Mal.
      Dennoch hatte er ein unbehagliches Gefühl, als er sich daranmachte, den Brief aus Heathrow zu beantworten.
      Wie sich dann herausstellte, trank Barnaby nur ein Halfpint leichtes dunkles Bier

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