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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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ob er das Anschlagbrett studierte. Nur für den Fall, daß der Chef Dampf ablassen wollte, wenn er wieder runterkam. Vielleicht wollte er die Sache bereden oder auf einen schnellen Drink ins Pub.
      Doch seine Anwesenheit war scheinbar nicht erforderlich. Eine halbe Stunde später stürmte Barnaby mit wutentbranntem Gesicht aus dem Aufzug, raste in die Einsatzzentrale, holte seine Tasche und verließ das Gebäude über das Treppenhaus, ohne seinen treuen Untergebenen überhaupt zu bemerken.
      Sergeant Troy hatte noch nie den Ausspruch gehört, »es ist am dunkelsten, bevor es hell wird«, andernfalls hätte er ihn zweifellos in seine Liste abgedroschener Aphorismen aufgenommen. Wie die meisten altehrwürdigen Redensarten traf auch diese immer nur auf bestimmte Leute in einer bestimmten Situation zu, doch Barnaby wäre an diesem elenden Mittwoch sicher sehr viel glücklicher zu Bett gegangen, wenn er gewußt hätte, wie bald dieser Spruch auf ihn zutreffen würde.
      Es passierte nämlich folgendes. Als Troy nach Hause kam, saßen sein verhaßter Vetter Colin, dessen Freundin Miranda und Maureen hinterm Haus unter dem Sonnenschirm und tranken Sekt. Talisa-Leanne fuhrwerkte mit einem Mickymaus-Becher herum, der halb voll Orangenlimonade war.
      Hin- und hergerissen zwischen dem Vergnügen über den ungewohnt feuchtfröhlichen Empfang und dem Ärger über Colins »große Überraschung« (er hatte sich gerade mit Miranda verlobt) setzte Troy sich hin, um bei dem billigen Sekt aus dem Supermarkt reichlich zuzulangen.
      Die Unterhaltung plätscherte dahin. Die vier hatten eigentlich nichts gemein. Troy war müde, Maureen abgelenkt von dem Kind, und Colin und Miranda machten einfach die Runde, wie das Leute mit wunderbaren Neuigkeiten schon immer gern getan haben.
      »Wie läuft’s denn so bei der Arbeit, Gav?« fragte Colin. »Sorgt ihr euch immer noch um die Sicherheit von Räubern und Dealern?«
      Maureen lachte.
      Miranda sagte: »Colin.«
      »Zufällig suchen wir gerade nach jemanden, der in deiner Schule unterrichtet hat«, sagte Troy zu Miranda. »In der kunstgewerblichen Abteilung. Mittwoch nachmittags.«
      »Da kenne ich niemanden. Ich arbeite fulltime bei den Wirtschaftsleuten.«
      »Sarah Lawson?«
      Miranda schüttelte den Kopf. »Sie ist also verschwunden?«
      »Richtig. Vor drei — nein vier Tagen.«
      »Und was macht ihr jetzt?« fragte Miranda. »Ich meine, wie geht ihr vor, um jemanden zu finden?«
      »Stich ihn nicht an, Schatz«, sagte Colin.
      »Das ist aber doch interessant.«
      »Yeah. Als ob man Farbe beim Trockenen zuguckt.«
      »Laß das, Talisa-Leanne!« brüllte Maureen.
      »Bääähh...«
      »Gib mir mal den Lappen, Gav.«
      »Nun ja«, sagte Troy, während er ihr den Lappen gab, »wir zeigen ein Foto rum, sofern wir eins haben. Bitten Presse und Öffentlichkeit um Hilfe. Reden mit Leuten, die sie gekannt haben. Eventuell fragen wir bei Immobilienmaklern und Wohnungsagenturen nach, für den Fall daß sie sich irgendwo ein Schlupfloch gemietet hat. Bei einem wirklich großen Fisch, zum Beispiel einem Finanzmann, der getürmt ist, verständigen wir natürlich auch die See- und Flughäfen.« Wenn man so erzählte, klang es ja ganz spannend, völlig anders als die mühselige und eintönige Realität.
      Miranda sagte etwas, das von Talisa-Leannes wütendem Geplärr übertönt wurde.
      »Gib ihr den Becher zurück«, sagte Sergeant Troy in befehlerischem Tonfall.
      »Damit sie alle damit beschlabbert?«
      »Sie ist doch erst drei.«
      Mit zusammengekniffenen Lippen gab Maureen ihrer Tochter den Becher zurück und wischte sich die Orangenlimonade vom Rock. Es war immer dasselbe. Sie ist doch erst eins, sie ist doch erst zwei, sie ist doch erst drei. Maureen konnte sich schon vorstellen, wie sich gutaussehende junge Männer vor ihrer Haustür drängten, bloß um gesagt zu bekommen, Talisa-Leanne könne nicht zum Spielen rauskommen, weil sie erst einundzwanzig wäre.
      »Entschuldigung, das hab ich gerade nicht mitgekriegt«, sagte Troy zu Miranda.
      »Ich hab gefragt, ob du’s schon mal bei der Wohnungsagentur vom College versucht hast?«
      »Wußte gar nicht, daß die so was haben.«
      »Die vermieten möblierte Zimmer oder Apartments für Studenten. Manchmal auch richtige Wohnungen, wenn mehrere Leute zusammenziehen wollen.«
      »Ist das eine eigenständige Abteilung?«
      »Nein, das läuft übers

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