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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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die noch identifiziert werden mußten. Einige stammten von einer sehr kleinen Hand und entsprachen genau denen, die man auf den Kosmetikartikeln im Badezimmer von Nightingales gefunden hatte. Deshalb nahm man an, daß sie von Simone Hollingsworth waren. Mehrere sehr helle Haare wurden von einem Sesselpolster entfernt, sorgfältig analysiert (sie erwiesen sich als gefärbt) und optimistisch abgelegt. Diese weißgoldenen Fäden würden sich als nützlich erweisen, sollte die Leiche, denn von Simones Tod gingen mittlerweile alle aus, je auftauchen.
      Diese allgemeine Einschätzung sollte sich jedoch als falsch erweisen, denn am Samstag, den 22. Juni, zwei Wochen und zwei Tage nachdem sie aus ihrem Haus in Fawcett Green verschwunden war, wurde Simone Hollingsworth gefunden.
      Tatsächlich mußte man sie gar nicht finden, denn sie wurde höchst lebendig, wenn auch nicht gerade in bestem Gesundheitszustand, aus einem Lieferwagen gestoßen -und das kaum zehn Meter vom Haupteingang des Krankenhauses von Causton entfernt.
     
     

* 11
     
    Es dauerte nicht lange, bis man die Identität der Frau festgestellt hatte, obwohl sie nicht in der Lage war, ihren Namen zu nennen oder auch nur in irgendeiner Weise zusammenhängend zu reden. Und obgleich ihr Ruhm nicht dauerhaft gewesen war, erkannten mehrere Leute im Hillingdon Hospital Simone sofort.
      Und so kam es, daß Barnaby und Troy im Warteraum des Krankenhauses landeten. Es war depremierend wie immer an solchen Orten. Die Leute saßen entweder apathisch herum oder hockten nervös auf der Stuhlkante, um die furchtbare Nachricht entgegenzunehmen. Einige Kinder liefen laut lachend umher, andere waren unleidlich und quengelten um Geld für den Süßigkeitenautomat. Ein paar alte Leute, die wenig zu hoffen und nichts zu verlieren hatten, blickten wütend um sich und bedachten alles, was sich bewegte, mit heftiger Mißbilligung. Obwohl das Personal kaum Zeit zum Luftholen hatte, war es eifrig bemüht und freundlich. Mrs. Hollingsworth liege auf Station G, dritter Stock. Die beiden Polizisten sollten sich zunächst bei der Stationsschwester melden.
      »Nach rechts«, wiederholte Sergeant Troy mit verhaltener Stimme, als sie aus dem Aufzug stiegen. Er haßte Krankenhäuser.
      Man wies sie in ein kleines Kabuff, und es dauerte eine Weile, bis Stationsschwester Carter auftauchte. Allerdings war die Wartezeit alles andere als eintönig. Krankenschwestern liefen umher, das Telefon klingelte nonstop, und die Aufzugstüren surrten. Durch die obere Hälfte der Glastür sahen die beiden Polizisten, wie ununterbrochen Menschen den Flur auf und ab liefen, als stünden sie auf einem unsichtbaren Fließband.
      »Tschuldigung, daß ich Sie hab warten lassen.« Jenny Carter stand in der Tür, als wäre sie bereits wieder auf dem Sprung.
      »Wir möchten zu Mrs. Hollingsworth«, sagte Barnaby. »Sie ist zur Beobachtung hier.«
      »Ach ja, unsere Berühmtheit. Rein physisch geht’s ihr gar nicht so schlecht. Ein paar Kratzer und blaue Flecken -soweit ich weiß, hat man sie aus einem fahrenden Auto auf den Bürgersteig geworfen.«
      »Nicht ganz. Zum Glück fuhr das Auto nicht. Aber laut Aussagen von Zeugen wurde sie ziemlich heftig gestoßen.«
      »Aber psychisch.« Stationsschwester Carter schüttelte den Kopf. »Da sieht es gar nicht so gut aus. Sie scheint kaum zu wissen, wo sie ist und was passiert ist. Der Arzt meint, daß es sich um einen vorübergehenden Gedächtnisschwund handelt. Das passiert manchmal, wenn jemand einen heftigen Schlag auf den Kopf gekriegt hat.«
      »Hat sie schon Besuch gehabt?«
      »Nein. Es hat sich noch nicht mal jemand telefonisch nach ihr erkundigt.«
      »Was ist mit der Presse? Hat jemand von hier mit denen gesprochen?«
      »Natürlich nicht. Wir haben wichtigere Dinge zu tun.«
      »Selbstverständlich. Schwester Carter, da Sie ja offenbar Mrs. Hollingsworths Geschichte kennen, werden Sie sicher verstehen, daß wir so bald wie möglich mit ihr reden möchten.«
      »Viel Glück. Wissen Sie vielleicht«, sie nahm einen Stift aus der Brusttasche ihres Kittels und ging zum Schreibtisch, »den Namen von jemandem, mit dem wir uns in Verbindung setzen können. Sie ist nämlich nicht krank genug, daß wir sie noch viel länger hier behalten können, aber in ihrem gegenwärtigen verwirrten Geisteszustand können wir sie auch nicht entlassen, es sei denn, es kümmert sich jemand um sie. Und wir brauchen dringend das

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