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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Bullard zu ihnen. Obwohl er nicht ausdrücklich sagte, daß er die wohlriechende Sommerluft mit ungeheurem Vergnügen in sich aufsog. Barnaby kam sich allmählich so vor, als wäre er im falschen Film.
      »Der Wagen sollte jede Minute hier sein, Tom.«
      »Wie schnell können wir den Autopsiebericht haben?«
      »Ziemlich schnell. Bisher hab ich nämlich noch nichts weiter zu tun.«
      »Das hören wir gerne.« Der Chief Inspector schaute sich um. »Wo ist denn unser Schupo, Gavin?«
      »Ich hab ihn vorne abgestellt, damit er dafür sorgt, daß die Leute weitergehen. Als ich das letztemal nachgesehen hab, bewunderte er gerade die Zeichnung von irgendeinem kleinen Kind.«
      Barnaby lachte gequält.
      »Collin Perrot, der ist schon ganz in Ordnung«, sagte der Arzt. »Ich hab früher in seinem Bezirk gewohnt. Er hatte immer Zeit für einen.«
      »Ich bin sicher, daß er ein warmherziges und äußerst liebenswertes Geschöpf ist«, sagte Barnaby. »Aber ich bekomme immer mehr den Eindruck, daß er als Polizist absolut nutzlos ist.«
      Da die Ermittlungen über den Tod von Alan Hollingsworth warten mußten, bis der Autopsiebericht vorlag, widmete Barnaby nun seine ganze Aufmerksamkeit dem Verschwinden von Simone.
      Vor einer halben Stunde war der Leichenwagen weggefahren. Nun hatte man jeweils einen uniformierten Polizisten vor und hinter dem Haus postiert.
      Mittlerweile war es halb zwei. Was gibt es für einen besseren Ort, schlug Barnaby vor, um was zu essen und gleichzeitig Informationen zu sammeln, als das Dorfpub? Auf dem Weg dorthin wurden sie von Constable Perrot überholt. Er blieb kurz an der Kreuzung stehen, und man sah, wie er in eine Hecke griff und eine Getränkedose herausholte.
      »Der hat wohl ‘nen Sauberkeitsfimmel«, sagte Sergeant Troy.
      Das Goat and Whistle, das demnächst sein hundertfünfzigjähriges Bestehen feierte, war erst kürzlich von der Brauerei umgestaltet worden. Die Decke, die durch jahrzehntelange Tabakschwaden einen satten, gelblichbraunen Ton angenommen hatte, war abgeschmirgelt und mit dunkler gelblichbrauner Farbe neu gestrichen worden. Die mit Kratzern und Brandflecken übersäte Theke, die ausgetretenen Steinfliesen und den alten Feuerrost hatte man rausgerissen und durch eine auf alt getrimmte Theke, Steinplatten mit kreativen Rissen, die mit künstlichem Sägemehl bestreut waren, und eine elisabethanische Kaminecke aus Spanholz ersetzt. Die alte Dartscheibe verschwand. Statt dessen wurde ein Space Invader aufgestellt, wo Astaroth gegen die dunklen Höllenhunde von Erewhon kämpfte.
      Diese originelle Umgestaltung, um die niemand gebeten hatte und die bei Wirt und Gästen gleichermaßen auf Ablehnung stieß, hatte dreißigtausend Pfund gekostet. Man versicherte dem Wirt, sobald die Nachricht von dieser aufregend neuen Einrichtung die Runde machte, würden seine Einnahmen ins Unermeßliche steigen. Bisher war davon nichts zu spüren. Die Dartscheibe hatte er mittlerweile aus eigener Tasche ersetzt.
      Ein halbes Dutzend Köpfe wandten sich um, als Barnaby und Troy hereinkamen, und das Gespräch verstummte. Der Chief Inspector bestellte einen Salat mit Schinken und ein Guinness, Troy ein Baguette mit Corned Beef und Branston Pickles. Er brachte sein Essen zu einem Tisch neben dem Space Invader und fing an zu spielen.
      Während Barnaby auf sein Essen wartete, wurde er schon bald in ein Gespräch verwickelt. Daniel Carter, der Wirt, machte den Anfang.
      »Der gehört Ihnen, oder? Der Rover da hinten auf dem Weg?«
      Barnaby bestätigte das.
      »Alles in Ordnung?« Die Frage kam von einer älteren Frau, die an die Theke gekommen war, um sich ein weiteres Glas Gin mit Pfefferminzlikör zu holen. Obwohl sich sonst niemand rührte, merkte Barnaby, wie alles angespannt auf seine Antwort wartete.
      »Nun ja, wir stellen Ermittlungen wegen des Verschwindens von Mrs. Simone Hollingsworth an.«
      »Hab ich’s dir nicht gesagt, Elsie?« rief die Gin-and-Pep-Trinkerin nach hinten.
      »Danke, Bet. Für mich bitte ein Gläschen White Satin.«
      »Taub wie eine Nuß«, sagte Bet, nachdem sie sich wieder umgedreht hatte, »Sie haben sich aber lange Zeit gelassen.«
      »Haben Sie die beiden gekannt?« fragte Barnaby. Er sprach zwar die alte Dame an, sah sich aber gleichzeitig im ganzen Raum um. Wahre Schleusentore öffneten sich.
      Als er seinen verwelkten Salat ohne Dressing und die fast durchsichtigen Schinkenfetzen

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