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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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gegessen hatte, hatte er erfahren, daß Mr. H. den lieben langen Tag arbeitete und Mrs. H. immer aufgetakelt war wie eine Fregatte. Er ging nie unter Leute, sie schon, war aber bereits nach fünf Minuten wieder gelangweilt. Sie spendete an der Tür, aber nicht so viel, wie man hätte erwarten sollen, wenn man in Betracht zog, wie reich sie waren. Die arme Simone war zum letzten Mal im Bus nach Causton gesehen worden. Und es könne einem doch wohl keiner weismachen, setzte Elsie den krönenden Schlußpunkt, daß irgendeine Frau ihren Alten mit nichts als einer Handtasche und einer dünnen Jacke verlassen würde. Schon gar nicht, wenn der vor Geld stinkt.
      Das war soweit nichts Neues. Barnaby wollte schon resignieren, da beugte sich Daniel Carter vor. Er sah nach rechts und nach links, als wolle er eine belebte Straße überqueren. Dann tippte er sich gegen seine leuchtendrote Nase.
      »Also wenn Alan verschwunden wär, hätten Sie ja nicht weit gucken brauchen.«
      »Tatsächlich? Wieso das?« entgegnete der Chief Inspector.
      »Das sollten Sie eigentlich wissen«, sagte Elsie. »Sie sind doch von der Polizei.«
      »Wollte ihn jemand drankriegen?«
      »Gray Patterson.«
      »Schwere Körperverletzung.«
      »War das nicht bloß ein tätlicher Angriff?«
      »Ist doch dasselbe.«
      »Alles wegen irgend so einer Betrugsgeschichte«, sagte der Wirt. »Die beiden haben nämlich zusammengearbeitet, er und Hollingsworth. Angeblich als Partner, in dieser Computerfirma. Irgendwas mit Pen.«
      »Penstemon«, rief die taube Elsie.
      »Genau. Laut dem Bericht über die gerichtliche Anhörung hat Patterson irgendein neues Programm entwickelt oder wie immer man so was nennt. Irgendwas ganz Besonderes, das ihm Tausende hätte einbringen müssen. Und Alan hat ihn übers Ohr gehauen.«
      »Er hat’s ihm geklaut«, schaltete sich ein dicker Mann, der gerade seine Fleischpastete mit Nieren aufgegessen hatte, zum ersten Mal ein.
      »Ich kenn zwar nicht die Einzelheiten«, fuhr Daniel Carter fort, »aber es ging ganz schön zur Sache. Schließlich drehte Patterson durch.«
      »Ach wirklich?« fragte Barnaby.
      »Er hat Mr. H. windelweich geschlagen«, sagte die alte Dame und kippte anmutig ihr Glas.
      »Und jetzt ist Gray völlig pleite. Hat Schulden auf dem Haus, kann es nicht verkaufen, kann nicht wegziehen. Total im Eimer, wie man so sagt.«
      »Ich hab gehört, er versucht zu vermieten.«
      Barnaby trank sein Guinness aus. Er hätte es für ausgezeichnet befunden, hätte er nie die samtig weiche, bittere Süße der irischen Version kennengelernt. Vor einem Jahr war er mit Joyce zum Musik-Festival nach Sligo gefahren, und das Guinness war eine Offenbarung gewesen. Der Unterschied läge am Wasser, hatte man ihm erklärt.
      Troy, der offenbar genug gehämmert und geschlagen und Astaroth und Co. verflucht hatte, lehnte jetzt gegen den Automaten und plauderte mit einem Jungen, der nun seinerseits hämmerte und schlug und fluchte. Als er den Blick seines Bosses bemerkte, murmelte er: »Tschüs, Kumpel«, und ging zur Tür.
      »Irgendwas rausgekriegt?« fragte der Chief Inspector, als sie zurück zum Wagen gingen.
      »Nur daß Mrs. Hollingsworth klasse aussah, aber anscheinend nur ihr Mann davon profitierte. Der Typ, mit dem ich geredet hab, ist der Bruder von der Tussi, die bei der alten Frau putzt.«
      »Welche alte Frau? Von denen wimmelt’s hier ja nur so.«
      »Die Bekloppte, die bei uns war.«
      »Doch nicht so bekloppt, wie sich allmählich herausstellt.«
      Seit Perrots Bericht auf seinen Schreibtisch geflattert war, hatte Barnaby mehr als einmal an die exzentrisch gekleidete Mrs. Molfrey mit ihrer unglaublichen Perücke denken müssen. In seine Erinnerung an das Gespräch hatte sich eine gewisse Pikanterie eingeschlichen, die - wie er annahm - gar nicht dagewesen war. Eigentlich hatte er keine Lust, noch mal mit ihr zu reden, weil er befürchtete, daß sie sich doch als wirrköpfige, geschwätzige alte Langweilerin erweisen könnte.
      »Und wie war’s bei Ihnen, Chef?« fragte Troy. »Haben Sie Glück gehabt?«
      »Wenn sich herausstellt, daß wir es mit einem Mord zu tun haben, dann hätte ich einen erstklassigen Verdächtigen. Jemand, der Hollingsworth zusammengeschlagen hat, nachdem dieser ihn offenbar um sehr viel Geld betrogen hat.«
      Troy stieß einen Pfiff aus. »Also nicht mehr der nette Typ von nebenan, unser Alan.«
      »Wenn er das

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