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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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ihm zusammengearbeitet. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, daß so etwas nötig sein könnte.«
      »Also glauben Sie, daß Ihnen moralisch zumindest die Hälfte der zweihundert... ?«
      »Da können Sie aber Gift drauf nehmen!« Pattersons lange schmale Hände lagen verschränkt auf seinem Schoß. Plötzlich fing er an, so heftig an den Fingern zu ziehen, daß die Knöchel knackten. Er schluckte heftig, als kämpfe er gegen eine aufkommende Übelkeit an. Es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder sprechen konnte.
      »Ich hab mir juristischen Rat geholt. Es steht einem immerhin eine kostenlose Beratung im Bürgerbüro zu.«
      »Sind wohl pleite, Mr. Patterson?« fragte Sergeant Troy.
      »Noch schlimmer. Ich hatte mich bis zu meinem finanziellen Limit verpflichtet, bevor das Ganze passiert ist. Jetzt bin ich bis über beide Ohren verschuldet. Ganz zu schweigen von meinem überzogenen Bankkonto.«
      »Was hat man Ihnen geraten?« fragte Barnaby. »Im Bürgerbüro?«
      »Zu klagen. Besonders, da mir unentgeltliche Rechtshilfe zusteht, also riskiere ich nicht, einen Haufen Geld für Anwaltskosten zu verlieren. Was allerdings jetzt - nach Hollingsworths Tod - passieren wird, weiß ich nicht.«
      »Haben Sie eine Ahnung, wozu er plötzlich eine so große Summe gebraucht haben könnte?«
      »Keinen Schimmer.«
      »Wann haben Sie ihn zum letztenmal gesehen?«
      »Bei der gerichtlichen Anhörung.«
      »Aber das ist doch schon Wochen her«, sagte Sergeant Troy. »In einem so kleinen Ort wie diesem muß man sich doch...«
      »Es war nicht schwer, ihm aus dem Weg zu gehen. Er geht niemals zu Fuß irgendwohin. Und er geht auch nicht ins Pub.«
      »Was ist mit Mrs. Hollingsworth?«
      »O ja, die hab ich gesehen. Ungefähr ein oder zwei Tage bevor sie abgehauen ist.« Er pflückte eine Margerite und fing an, den Hund damit zu kitzeln. Bess rollte sich auf den Rücken und strampelte begeistert mit den Beinen.
      »Ich war auf dem Weg zu Sarah Lawson - haben Sie sie schon kennengelernt?« Barnaby schüttelte den Kopf. »Und Simone benutzte das öffentliche Telefon, das direkt vor dem Bay Tree Cottage steht.«
      »Haben Sie was von dem Gespräch mitbekommen?«
      »Nein. Spielt das denn eine Rolle? Ich meine, an ihrem Verschwinden ist doch wohl nichts Mysteriöses dran, oder?«
      »An welchem Tag war das, Mr. Patterson?«
      »Mal überlegen.« Er schloß die Augen. »Sarah hat nicht unterrichtet, also kann es nicht Mittwoch gewesen sein. Am Montag bin ich gar nicht rausgegangen, also war’s Dienstag.«
      »War Mrs. Hollingsworth noch da, als sie wieder aus dem Cottage kamen, Sir?« fragte Sergeant Troy.
      »Nein. Obwohl es nur ein ganz kurzer Besuch war. Sarah arbeitete und wollte nicht gestört werden. Am besten, ich erzähle es Ihnen gleich«, sagte Patterson sarkastisch, »denn irgendein Wichtigtuer aus dem Dorf wird es ohnehin bald tun. Ich hab nämlich ernsthafte Absichten bei der Dame. Bin allerdings bisher nicht weit gekommen, stimmt’s, Bess?«
      Als sie ihren Namen hörte, zitterte die Hündin vor lauter Vergnügen. Sie sprang freudig auf, als ob irgendein großes Abenteuer bevorstünde. Als sie versuchte, den Kopf auf sein Knie zu legen, sagte Patterson liebevoll, sie sei ein dummes Tier.
      »Sie sind also geschieden, Sir?« fragte der Chief Inspector.
      Als Patterson nicht sofort antwortete, meinte Troy kumpelhaft, ob er vielleicht zu den Glücklichen gehöre, die es tatsächlich geschafft hätten, sich davor zu drücken.
      »Wie bitte?«
      »Naja, Sie sind eben Single geblieben.«
      »Ich glaube, daß das nur mich was angeht, finden Sie nicht?« Seine Stimme klang leicht verärgert, als ob es ihm nicht paßte, daß man ihn zu derlei Ausflüchten zwang.
      »Wie gut haben Sie Mrs. Hollingsworth gekannt?« fragte Barnaby, verwundert darüber, daß Patterson mit einer so harmlosen Frage Probleme zu haben schien.
      »Kaum. Alan und ich hatten keinen privaten Kontakt. Sie kam mir ehrlich gesagt ein bißchen naiv vor. So eine von der süßen Sorte.«
      »Aber gut sah sie doch aus?«
      »O ja. Sehr hübsch.«
      »Waren Sie überrascht, als sie ihren Mann verließ?«
      »Das waren wir alle. Das ganze Dorf hat tagelang darüber spekuliert.«
      »Hat Alan jemals mit Ihnen über seine Ehe gesprochen?«
      »Nein. Ich kannte ihn schon, als er das erstemal heiratete - ich war Trauzeuge bei der Hochzeit und so. Vielleicht

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