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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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heftig mit dem Schwanz.
      Er sprang Troy an, der zwischen seiner Liebe zu Hunden und dem Bedürfnis nach einem makellosen Äußeren hin-und hergerissen war und beides auch demonstrierte, indem er einerseits mit der Zunge schnalzte und das Tier nach seinem Namen fragte, und zugleich mit einem Taschentuch über seine Hose wischte. Mittlerweile tänzelte der Collie über einen großen, unordentlich gemähten und mit Unkraut übersäten Rasen. Dabei drehte er ab und zu seinen Kopf, um sicherzugehen, daß sie ihm auch folgten.
      An einer Hecke am anderen Ende des Grundstücks warf ein Mann abgeschnittene Zweige in ein altes Ölfaß. Barnaby hoffte, daß er bei dieser ungewöhnlichen Trockenheit nicht vorhatte, das Zeug zu verbrennen. Ein Funke und das ganze Dorf könnte in Flammen aufgehen.
      Patterson stieß seine Heugabel in den Boden und kam auf sie zu. Der stimmgewaltige Hund, der seine Schützlinge sicher abgeliefert hatte, schaute nun zwischen den Besuchern und seinem Herrn hin und her und machte mit kleinen Stupsern auf seine Meisterleistung aufmerksam.
      »Sei ruhig, Bess«, sagte Patterson.
      Barnaby zeigte seinen Ausweis. Troy bückte sich, tätschelte das spitze, intelligente Gesicht der Hündin und sagte: »Gutes Mädchen.«
      »Ich hab Sie schon erwartet. Verity hat angerufen. Aus dem Büro.«
      Nach den Schilderungen hatte Barnaby sich ganz klischeehaft einen stämmigen, streitsüchtigen Typ vorgestellt. Gray Patterson war jedoch schlank und ziemlich groß. Seine Schultern waren leicht nach vorne gebeugt. Der typische krumme Rücken eines Gelehrten, schloß der Chief Inspector, bevor ihm einfiel, daß dieser Mann vermutlich die letzten zwanzig Jahre über einer Computer-Tastatur verbracht hatte. Er hatte gewellte rotblonde Haare, die eng am Kopf anlagen, grüngraue Augen und eine reine Haut, die trotz seiner Arbeit im Freien nur wenig gebräunt war.
      »Lassen Sie uns von diesem Müll hier Weggehen.«
      Er fuhr mit der Gabel durch einen Haufen Nadelreisig, trat es zur Seite und deutete auf zwei schäbige Liegestühle. Barnaby, der sich schon vorstellte, wie er sich mit unbeholfenem Gestrampel wieder aus dem Ding befreien würde, lehnte das Angebot ab. Troy hingegen plazierte sich mit einem einzigen eleganten Schwung auf die gestreifte Leinenbahn.
      Der Chief Inspector warf seinem Untergebenen einen strengen Blick zu, dann schleppte er sich zu einem alten Holzhocker, der unter einem Apfelbaum auf der Seite lag, richtete ihn auf und setzte sich in den Schatten. Patterson hockte sich auf den Rand eines alten Wasserrads. Bess lief sofort zu ihm und legte sich, halb verborgen von Margeriten, neben ihm auf den Boden und fing an zu hecheln.
      »Sie halten die Sache ja ziemlich unter Verschluß.«
      »Finden Sie, Mr. Patterson?«
      »Niemand scheint zu wissen, ob Alan sich umgebracht, das Zeug aus Versehen geschluckt hat, oder ob er abgemurkst wurde.«
      »Wir ziehen im Augenblick lediglich ein paar Erkundigungen ein«, wich Barnaby der Aufforderung aus, mehr preiszugeben. »Soweit ich weiß, haben Sie Mr. Hollingsworth sehr gut gekannt.«
      »Offenbar nicht so gut, wie ich glaubte.«
      »Sie meinen den Krach bei Penstemon?«
      »Was denn sonst?«
      »Vielleicht wären Sie so freundlich, uns Ihre Version der Dinge zu erzählen, Sir?« sagte der Chief Inspector.
      »Ich möchte bezweifeln, daß die sehr von dem abweicht, was Sie bereits gehört haben.«
      Da hatte Patterson allerdings nicht ganz recht. Obwohl der Ablauf der Ereignisse und die Ereignisse selbst sich kaum von Burbages Darstellung unterschieden, gab die persönliche Betroffenheit dem Ganzen doch eine etwas andere Färbung.
      »Verstehe ich das richtig«, fragte Barnaby, »daß dieses Projekt also gar kein gemeinsames Unternehmen von Ihnen und Mr. Hollingsworth war?«
      »Das war es ganz bestimmt nicht. Ich hatte die Idee, und ich hab auch die ganze Entwicklungsarbeit geleistet. Alans Beitrag war minimal. Natürlich wurde die Arbeit von der Firma finanziert, und ich bekam ein anständiges Gehalt. Andererseits, wenn Celandine ein Erfolg geworden wäre, hätte die Firma auch gut dagestanden. Und man hatte mir fünfzig Prozent von dem Geld versprochen, das das Programm einbringen würde.«
      »Haben Sie das schriftlich, Sir?«
      »Hah!« Der Ausruf klang so wild, daß Bess wachsam die weichen schwarzweißen Ohren spitzte. »Ich kannte ihn seit zehn Jahren und hatte fast genausolange mit

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