Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf.
      »Haben Sie noch den Schlüssel, den Sie sich für Nightingales haben nachmachen lassen?«
      »Nein. Den hab ich weggeschmissen.«
      »Wohin?«
      »Gott, das weiß ich doch nicht mehr. In den Abfalleimer oder so.«
      »Haben Sie Handschuhe getragen, als Sie dort waren?«
      »Natürlich nicht. Ich wollte doch nicht verheimlichen, daß ich dort war. Nur die Tatsache, daß ich es vorhatte.«
      »Wir brauchen Ihre Fingerabdrücke, Mr. Patterson. Nur um sie ausschließen zu können. Könnten Sie auf die Wache kommen, vielleicht morgen?«
      »Ich kann heute abend noch hingehen. Ich muß nach Causton, Hundefutter kaufen.«
      »Könnte ich bitte noch Ihre vollständige Adresse und Telefonnummer haben, Sir?« Troy schrieb beides sorgfältig auf. »Und Gray - ist das eine Abkürzung für Graham?«
      »Nein. Der Mädchenname meiner Mutter.«
      Hoititoi. Troy ließ ein Gummiband um das Notizbuch schnappen und schob es in seine Jackentasche. Doch als er merkte, daß das Jackett dadurch schief saß, nahm er es wieder heraus. Ihm fiel der Mädchenname seiner Mutter ein, Titchboot, er war heilfroh, daß sie ihm den nicht aufgehalst hatte.
      Sie gingen zur Vorderseite des Hauses. Die Hündin tollte ausgelassen neben ihnen her. Kletten und Samen hingen an ihrem Fell, und ihr Bauch war voller Blütenstaub. Barnaby mußte an den Pudel der Brockleys denken und fragte sich, ob die Tochter wohl wieder aufgetaucht war.
      Als Patterson das Tor öffnete, zeigte der Chief Inspector auf das Anschlagbrett. »Sie sagen uns Bescheid, Mr. Patterson, wenn Sie umziehen?«
      »Schön wär’s. Sechshundert im Monat verlangt der Makler. Ich möchte das Haus vermieten und mir dann irgendwas Spottbilliges suchen. Schließlich muß ich mich irgendwie über Wasser halten.«
      »Irgendwelche Interessenten?«
      »Eigentlich nicht. Es scheinen zu viele Leute im selben Boot zu sitzen. Doch letzte Woche ist tatsächlich eine Frau gekommen. Bezeichnete sich am Telefon als desillusionierte Londonerin. War begeistert von dem Haus. Aber ihr gefiel die Aussicht nicht.«
      Die drei Männer drehten sich gleichzeitig um und schauten auf das schimmernde goldbraune Weizenmeer, das sich fast bis zum Horizont erstreckte. Dazwischen sah man einzelne Mohnblumen. Obwohl noch nichts gemäht worden war, roch die Luft stark nach Heu. Über ihnen, so hoch, daß man sie kaum sehen konnte, sang eine Feldlerche sich die Seele aus dem Leib.
      »Was hat ihr denn daran nicht gefallen?« fragte der Chief Inspector.
      »War ihr zu langweilig.«
      Barnaby sehnte sich nach einem weiteren kühlen Getränk, hatte aber keine Lust auf noch mehr betuliches Geplänkel. Also trottete er zu Nightingales zurück, wo er sich mit einer Gallone Leitungswasser begnügen würde, vielleicht mit ein, zwei Eisklumpen drin. Die in der Hitze schmorende Straße verströmte einen starken Teergeruch, der ihn an seine Kindheit erinnerte. Er war gern die Bordsteinkante entlanggekrabbelt und hatte mit einem Stöckchen Blasen zum Platzen gebracht.
      Inzwischen waren die Schaulustigen in ein zutiefst zufriedenes Schweigen verfallen. Die Spurensicherungsleute waren im Haus fertig und konnten nun genüßlich dabei beobachtet werden, wie sie systematisch den Garten vor und hinter dem Haus durchsuchten. Als die beiden Polizisten über die Absperrung kletterten, packte eine Frau mit Strohhut Barnaby am Ärmel.
      »Sind Sie hier der Verantwortliche?«
      »Worum geht’s?« Barnaby hatte seinen schärfsten Tonfall angenommen, und der konnte ganz schön unter die Haut gehen.
      »Sie brauchen sich doch nicht gleich so aufzublasen«, sagte die Frau unwirsch. »Ich will ja nur eine Nachricht weitergeben.«
      »Das interessiert die nicht, was?« sagte ihre Freundin.
      »Der da hat eben nach Ihnen gesucht.« Die erste Frau zeigte auf Arcadia. Am äußeren Ende des Gartens bearbeitete ein Mann, dessen Umrisse sich deutlich gegen die pralle Nachmittagssonne abzeichnete, mit einer langstieligen Hacke den Boden. Als er merkte, daß sie zu ihm herübersahen, winkte er mit einem großen rot-weiß-gepunkteten Taschentuch. Barnaby dankte seiner Informantin, die ein giftiges »Besser spät als nie« zurückschoß, und machte sich auf den Weg nach nebenan.
      Die Stimmung des Chief Inspectors besserte sich schlagartig, als er durch das Tor auf einen alten steinernen Pfad im Fischgrätmuster trat. Er verlief zwischen zwei breiten

Weitere Kostenlose Bücher