Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
als eine Herausforderung gesehen hatte, die es auch tatsächlich war. Er schaffte das schon, keine Frage, bloß wenn er nicht bald auf die linke Spur kam, würde er immer weiter um Marble Arch herumfahren, bis ihm ganz schwindlig war, und Gott steh ihm bei, wenn sie dann schließlich anhielten. Er blinkte, scherte aus und wurde von hinten mit einem nebelhornartigen Hupen bedacht, das seine Innereien in wilden Aufruhr versetzte.
      »Abkürzung, Chef. Um die Blackfriars Bridge zu umgehen. Die ist um diese Zeit völlig verstopft.«
      Das nachfolgende Schweigen war schlimmer als jeder Vorwurf.
      »So sind wir halt schnell über die Waterloo Bridge gefegt, und schon sind wir in Shoreditch.«
      »Für mich sieht das hier schwer nach Oxford Street aus.«
      Und so war es auch. Sie fuhren im Schneckentempo die Straße entlang, überholten ganz langsam große rote Doppeldeckerbusse, von denen einige hinten ein Schild hatten, auf dem sie sich dafür bedankten, dass man sie vorließ. Troy stellte sich kurz, aber lebhaft vor, was passieren würde, wenn sie losfuhren und man sie nicht reinließ, und kam zu dem Schluss, dass es wohl besser wäre, sich nicht mit denen anzulegen.
      Selbst er konnte nicht übersehen, dass die Fahrer der schwarzen Taxis, von denen ungeheuer viele unterwegs waren, sich ihm gegenüber extrem feindselig verhielten. Sie hupten ihn an, hinderten ihn am Überholen und versuchten ständig, ihn zu schneiden. Ein Mann tippte mit dem Zeigefinger an seine Stirn und brüllte: »Wichser!«
      »Ich hab ja schon einiges über Londoner Taxis gehört«, sagte Troy, »aber ich wusste nicht, dass sie so schlimm sind.«
      »Wir dürfen hier gar nicht fahren.«
      »Was?«
      »Nur für Busse und Taxis.«
      »Warum sagen die einem das denn nicht?«
      »Wir sind eben an einem Schild vorbeigefahren.«
      Sie krochen um den Piccadilly Circus. Die Stufen, die die Eros-Statue in der Mitte umgaben, verschwanden unter der Masse von jungen Leuten, die dort herumhingen, aßen und tranken. Zwei schienen gerade dabei, das oberste Prinzip des Gottes voll und ganz in die Tat umzusetzen.
      Stockend fuhren sie den Haymarket hinunter und um den Trafalgar Square, wo sich Scharen von Touristen drängten, von denen die meisten großzügig die Tauben fütterten. Die revanchierten sich ohne Rücksicht auf Verluste, und Barnaby betrachtete mit säuerlicher Miene die gesprenkelte Motorhaube seines Wagens, als sie endlich nach Shoreditch gelangten. DS Bennet rief auf Barnabys Handy an und gab seine Position durch. Genau auf Höhe der U-Bahn-Station Whitechapel.
      »Er wird vermutlich jeden Augenblick links abbiegen, Bennet. Zur Lomax Road, Nummer siebzehn. Wenn er ins Haus geht, fein. Bleiben Sie einfach in der Nähe. Wenn er wieder gehen will, halten Sie ihn auf. Wir sind in etwa fünf Minuten da.«
      »In Ordnung, Sir.«
      Als DS Bennet das Telefon ausschaltete, fuhr der Humber gerade an der Ampel los, gefolgt von etwa einem Dutzend Autos, einschließlich des Alvis. Der Escort musste zwar bei Rot anhalten, aber es war kein Problem, das wieder aufzuholen. Der Verkehr lief ziemlich glatt, und Bennet konnte weit nach vorne schauen. Er beobachtete, wie der Humber links abbog und der Alvis wenige Sekunden später das Gleiche tat.
      Als er selbst in die Straße einbog, stellte Bennet fest, dass sie sich in der Tat am oberen Ende der Lomax Road befanden. Doch dann ging irgendetwas schief. Der Verkehr bewegte sich immer langsamer und kam schließlich ganz zum Erliegen. Ein wahnsinniges Hupkonzert setzte ein. Autofahrer steckten ihre Köpfe aus den Fenstern ihrer Fahrzeuge und schimpften auf nichts und niemanden im Besonderen. DS Bennet stieg aus seinem Auto und ging ein Stück vor, um festzustellen, was den Stau verursachte. Entdeckte es. Und fing an zu laufen.
      Der Alvis stand mitten auf der Straße. Der Fahrer hatte einfach angehalten, war ausgestiegen und weggegangen. Ein Stück weiter sah Bennet den Humber, der in eine viel zu kleine Parklücke gequetscht worden war, so dass das hintere Ende in die Straße ragte.
      Er hastete den Bürgersteig entlang. Der DCI hatte Nummer siebzehn genannt. Er konnte das Geschrei in dem Haus bereits hören, als er noch mehrere Häuser entfernt war. Wo er wohnte, wären längst die Nachbarn aufgeregt zusammengelaufen, doch hier gingen die Leute gleichgültig vorbei.
      Die Haustür war nur angelehnt. Bennet zögerte. Man hatte ihm gesagt, er solle das Haus

Weitere Kostenlose Bücher