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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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lässt.«
      »Vielleicht weiß er es nicht.«
      »Natürlich. Er sitzt nämlich im Rehabilitierungsausschuss.«
     
    Die Fahrt nach Ferne Basset war angenehm. Die warme Herbstsonne schien auf die Hecken und warf helle Flecken auf die Straße, die von einem Regenschauer noch feucht war. Die Felder wurden bereits gepflügt. Die Pflugschar hinterließ glänzende Furchen fruchtbarer brauner Erde, die anschließend von einer Schar schreiender Möwen mit den Schnäbeln durchforstet wurden.
      Das Dorf bot fast wieder sein gewohntes Bild. Die Polizei war abgezogen, die Angehörigen des vierten Standes ebenfalls. Eine Gruppe von Kindern alberte am Rand des Carter's Wood herum, dort, wo das Verbrechen passiert war. Sie rannten zwischen den Bäumen hin und her, machten unheimliche Geräusche, taten so, als würden sie sich gegenseitig erwürgen und stolzierten mit steifen Armen und Beinen umher wie Frankensteins Monster.
      Es war fast ein Uhr, als sie beim alten Pfarrhaus vorfuhren. Troy, der sich an die lange zurückliegende Verbindung zwischen Lionel Lawrence und dem Chief Constable erinnerte, hatte irgendwie erwartet, dass sie zuerst im Haus selber einen Höflichkeitsbesuch abstatten würden, um zu erklären, was sie vorhatten. Doch Barnaby bedeutete ihm, gleich am anderen Ende der Einfahrt zu parken, so nah an der Wohnung des Chauffeurs wie möglich. Als sie ausstiegen, entdeckte Troy den Humber Hawk, der unübersehbar in der Garage stand, und sagte: »Sieht so aus, als ob er da wär, Sir.«
      Barnaby klopfte laut an die dunkelblaue Tür. Sie war von stark riechendem herbstlichen Geißblatt umrankt, und auf den Stufen standen Kübel mit cremefarbenen Petunien und Salvien. Über ihnen ging ein Fenster auf.
      »Was wollen Sie denn?«
      »Mit Ihnen reden, Mr. Jackson«, rief Troy nach oben.
      Dass sie seinen Namen kannten, traf ihn wie ein Schlag. Das konnte Troy sehen. Aber der Kerl musste doch damit gerechnet haben, dass sie ihn überprüfen würden?
      »Das haben Sie aber schnell rausgekriegt.«
      »Hier oder auf der Wache, ganz wie Sie wollen«, sagte Barnaby. »Und setzen Sie sich gefälligst in Bewegung. Ich steh nicht gern auf Treppen rum.«
      Das Fenster ging zu, doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis die Tür geöffnet wurde. Troy empfand dieses Wartenlassen als Dreistigkeit, so nach dem Motto: »Ihr könnt mich mal.« Barnaby fürchtete eher, dass Jackson die Zeit nutzte, um irgendwas wegzuräumen. Jetzt wünschte er, er wäre mit einem Durchsuchungsbefehl gekommen, doch die Umstände schienen das kaum zu rechtfertigen. Sie hatten nichts in der Hand , um Jackson mit dem Tod von Charlie Leathers in Verbindung zu bringen. Außer, dass er ein Mensch war, dessen Vorgeschichte auf einen mörderischen Mangel an Selbstbeherrschung hindeutete.
      Sie folgten ihm über eine mit flauschigem Teppichboden ausgelegte Treppe in ein langes L-förmiges Wohnschlafzimmer. Es war gemütlich ausgestattet mit - wie Barnaby nicht übersehen konnte - sehr viel neueren Möbeln als das Pfarrhaus. Da war ein beigefarbener Teppich, hübsche Blumendrucke an den Wänden und cremefarbene, mit roten Mohnblumen gemusterte Gardinen. An einer Wand waren mehrere Paar Gewichtscheiben gestapelt. Von dem Zimmer gingen zwei Türen ab, vermutlich eine in die Küche und eine ins Bad.
      Sergeant Troy starrte um sich. Zornesröte stieg ihm ins Gesicht. Er musste an Bettler denken, die bei Wind und Wetter in Hauseingängen lagen und mit denen vorbeigehende Schlägertypen ihr Spielchen trieben. An Jugendliche, die nachts in feuchten Pappkartons pennten. An seine eigenen Großeltern, die von einer staatlichen Rente lebten, jeden Penny dreimal umdrehten und stolz waren, dass sie nie Schulden gehabt hatten. Während dieser Schweinehund das Glück hatte ...
      »Sergeant?«
      »Sir.« Troy riss sich zusammen, holte sein Notizbuch heraus und setzte sich auf einen bequemen Kaminsessel mit orangenen Kissen. Barnaby nahm auf dem gegenüber liegenden Sessel Platz. Jackson stand gegen die Tür gelehnt.
      »Machen Sie's sich ruhig bequem.«
      »Sie scheinen ja wieder auf die Füße gefallen zu sein, Terry.«
      »Für Sie Mr. Jackson.«
      »Nun zu dem Abend, an dem Charlie Leathers starb.«
      »Das haben wir doch schon alles durchgekaut.«
      »Dann gehn wir's halt noch mal durch.« Sergeant Troy stieß die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
      »Ich war gegen sieben hier. Hab die Seifenopern

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