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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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ausgearbeiteten Blüten rankten sich weiter um den Griff des Spiegels.
      »Und Nicolas und ich holen eins für euch beide.«
      »Du meine Güte.«
      »Ich find das alles ganz wunderbar«, Cully schnupperte, rührte, probierte, »besonders, dass wir wieder in euer spezielles Lokal gehen. Damit schließt sich irgendwie ein Kreis.«
      Sie hatten sich einige Abende zuvor über Verlobungen unterhalten. Nicolas hielt die ganze Sache für passe. Cully hatte ziemlich bissig erklärt, wie man denn nur Geld für - wie sie es nannte - »irgendeinen mickrigen Diamantsplitter« rausschmeißen könnte, wenn man sich stattdessen vierzehn Tage lang mit seiner Liebsten in der Karibik tummeln konnte - für das gleiche Geld.
      Joyce hingegen trug immer noch ihren mickrigen Splitter, den sich Barnaby gerade von seinem Gehalt als junger Constable hatte leisten können. Er hatte ihr den Ring in einem billigen Lederkästchen bei einem Essen in einem kleinen französischen Bistro in London geschenkt. Sie hatten Boeuf bourguignon und Tarte framboise gegessen und das Ganze mit dem roten Hauswein runtergespült. Angesichts des bedeutsamen Anlasses hatte der Patron ihnen erlaubt, die Speisekarte mitzunehmen.
      Als sich ihre Finanzen besserten, hatte Barnaby angeboten, den winzigen Brillanten durch einen größeren zu ersetzen, aber Joyce wollte nichts davon wissen. Sie trug ihn mit ihrem goldenen Ehering und dem schönen Memoire-Smaragdring, den sie zur Geburt von Cully bekommen hatte, und bestand darauf, dies bis ans Ende ihres Lebens zu tun.
      Nicolas hatte darauf hingewiesen, dass das Bistro von damals, Mon Plaisir, immer noch in der Monmouth Street existierte. Darauf hatte Cully gesagt, dass sie dort unbedingt die Silberhochzeit feiern müssten. Barnaby hatte sofort zugestimmt, weil ihm der Gedanke gefiel, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Nur Joyce hatte gezögert. Sie war sich nicht sicher, ob es gut war, an einen Ort zurückzukehren, an den man so wunderbare Erinnerungen hatte.
      »Was ist das hier?« Barnaby nahm Cully den Holzlöffel aus der Hand und rührte in der Kasserolle.
      »Lamm, neue Kartoffeln, Zwiebeln und kleine Rübchen. Die Erbsen kommen erst ganz zum Schluss rein.«
      »Könntest du nicht immer große Mengen von allem kochen, wenn du kommst, und es einfrieren?«
      »Nein. Wie, meinst du, würde sich Mum dabei fühlen?«
      »Ich weiß, wie ich mich dabei fühlen würde.«
      Sie lachten beide. Barnaby hörte ein Auto in der Einfahrt und ging ins Wohnzimmer, um aus dem Fenster zu sehen. Ein Lieferwagen vom Gartencenter bog in die Einfahrt, dicht gefolgt von Joyces Punto. Sie und Nicolas stiegen aus und verhandelten mit dem Fahrer des Lieferwagens. Dann zogen zwei Männer etwas Schweres, in einer Kiste Verpacktes hinten aus dem Fahrzeug und trugen es zur Garage. Barnaby starrte verblüfft durch das Fenster und ging dann in die Küche zurück.
      »Hast du das gesehen?« Joyce kam herein, gab ihrem Mann einen Kuss und nahm sich ein Glas.
      »Natürlich hab ich das gesehen.« Barnaby schenkte ihr ein. »Das war ja riesig.«
      »Ist jedenfalls nicht für dich, falls du dich das gefragt hast.« Joyce trank einen Schluck Wein und befand ihn für köstlich. Dann schlenderte sie zu ihre Tochter hinüber und legte einen Arm um ihre Taille. »Ist das nach einem Rezept von Elizabeth David?«
      »Mhm. Das ist ihr Navarin Printanier.«
      »Das hab ich mir doch gedacht.« Sie probierte die Soße. »Wunderbar. Du machst echt Fortschritte, Darling.«
      »Danke Mum.«
      Barnaby ging noch einmal zum Wohnzimmerfenster. Die riesige Kiste war abgestellt worden, während Nico die Garagentür öffnete. Der Chief Inspector, der ganz sicher war, dass es sich um sein Geschenk handelte, zermarterte sich das Hirn. Es gab nur eines, was er wirklich für den Garten brauchte. Doch selbst in diesen stilbewussten und genusssüchtigen Zeiten stellte gewiss niemand silberne Rasenmäher her.
     
     

* 6
     
    Vor der Einsatzbesprechung am Freitagmorgen um neun überflog Barnaby rasch die ersten Berichte über die Von-Haus-zu-Haus-Befragungen. Sie waren enttäuschend. Abgesehen von der Aussage des Wirts vom Red Lion, dass Charlie Leathers bis nach elf Uhr im Rauchersalon gewesen war, war nichts wirklich Hilfreiches dabei. Die Bestätigung, dass Charlie ein elender alter Dreckskerl war, den es wenig scherte, wo seine Fäuste landeten, kam aus mehreren Quellen.
      Außerdem hatte er an dem

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