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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hintere Tür.
    Sein Fahrer händigte Rebus die Schlüssel des Saab aus und holte seinen Koffer aus dem Wagen; dann setzte er sich in das Auto seines Chefs und stellte Sitz und Rückspiegel ein. Rebus und Jack sahen zu, wie Ancram davonchauffiert wurde.
    »So«, sagte Rebus, »Sie sind also neuerdings in der Schnapskirche?«
    Jack rümpfte die Nase. »Vom Christengesülze kann man halten, was man will, aber die haben mir geholfen, vom Stoff wegzukommen.«
    »Toll.«
    »Wie kommt's, dass ich nie weiß, wann Sie's ernst meinen?«
    »Jahrelange Übung.«
    »Hübschen Urlaub gehabt?«
    »>Hübsch‹ ist die Untertreibung des Jahrhunderts.«
    »Wie ich sehe, haben Sie eine Macke abbekommen.«
    Rebus fasste sich an die Schläfe. Die Schwellung ging allmählich zurück. »Manche Leute reagieren ungehalten, wenn man ihnen den Liegestuhl vor der Nase wegschnappt.«
    Sie stiegen die Treppe hinauf, Jack ein paar Stufen hinter Rebus.
    »Haben Sie wirklich vor, mich nicht aus den Augen zu lassen?«
    »So will es der Chef.«
    »Und was er will, das kriegt er auch?«
    »Wenn ich weiß, was gut für mich ist. Ich hab viele Jahre gebraucht, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass ich will , was für mich gut ist.«
    »Also sprach der Philosoph.« Rebus steckte den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür. In der Diele lag Post auf dem Teppich. »Ihnen ist doch klar, dass das wahrscheinlich gegen ein paar Dutzend Gesetze verstößt. Ich meine, Sie können mir nicht einfach überall nachlaufen, wenn ich das nicht will.«
    »Dann gehen Sie damit zum Gerichtshof für Menschenrechte.« Jack folgte Rebus ins Wohnzimmer. Der Koffer blieb in der Diele stehen.
    »Wie wär's mit einem Drink?«, fragte Rebus.
    »Ha, ha.«
    Rebus zuckte die Schultern, fand ein sauberes Glas und schenkte sich etwas von Kayleigh Burgess Whiskey ein. Das Zeug ging runter wie Öl. Rebus atmete geräuschvoll aus. »Aber es fehlt Ihnen doch bestimmt, oder?«
    »Vierundzwanzig Stunden am Tag«, gestand Jack und ließ sich aufs Sofa fallen. Rebus goss sich noch einen ein. »Würd mir auch so gehen.«
    »Das ist schon die halbe Miete.«
    »Was?«
    »Zugeben, dass man ohne das Zeug ein Problem hätte.«
    »Das hab ich nicht gesagt.«
    Jack zuckte die Schultern, stand wieder auf. »Darf ich telefonieren?«
    »Fühlen Sie sich ganz wie zu Haus.«
    Jack ging zum Telefon. »Sie scheinen ein paar Nachrichten bekommen zu haben. Wollen Sie die abhören?«
    »Sind bestimmt alle von Ancram.«
    Jack nahm den Hörer ab, tippte sieben Ziffern. »Ich bin's«, sagte er schließlich. »Wir sind jetzt da.« Dann legte er wieder auf.
    Rebus sah ihn über den Rand des Glases an.
    »Ein Team ist unterwegs«, erklärte Jack. »Um die Wohnung zu durchsuchen. Chick hatte gemeint, er würd's Ihnen sagen.«
    »Hat er auch. Ohne Durchsuchungsbefehl, vermute ich?«
    »Wenn Sie einen wollen, besorgen wir einen. Aber an Ihrer Stelle würde ich mich einfach zurücklehnen und die Leute machen lassen - kurz und schmerzlos. Außerdem...
    sollte je etwas vor Gericht kommen, könnten Sie der Anklage wegen des Formfehlers einen Strich durch die Rechnung machen.«
    Rebus lächelte. »Stehen Sie auf meiner Seite, Jack?« Jack nahm wieder Platz, sagte aber nichts. »Sie haben Ancram von meinem Anruf erzählt, stimmt's?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Ich hab die Klappe gehalten, obwohl es vielleicht falsch war.« Er beugte sich vor.
    »Chick weiß, dass wir alte Bekannte sind, Sie und ich, deswegen bin ich jetzt hier.«
    »Kapier ich nicht.«
    »Es ist ein Treuetest, er stellt meine Loyalität auf die Probe, legt die Vergangenheit - unsere gemeinsame Vergangenheit - gegen meine Zukunft in die Waagschale.«
    »Und, wie loyal sind Sie, Jack?«
    »Sie sollten besser nicht versuchen, das herauszufinden.«
    Rebus leerte sein Glas. »Das werden ein paar interessante Tage. Was passiert, wenn ich eine Braut aufreiße? Wollen Sie sich dann unter dem Bett verstecken, wie ein Pisspott oder ein Paar ausgelatschte Pantoffeln?«
    »John, jetzt werden Sie nicht —«
    Aber Rebus war aufgesprungen. »Das ist mein Zuhause, Herrgott! Der einzige Ort, an dem ich mich vor der ganzen Scheiße da draußen verstecken kann. Soll ich hier einfach so rumsitzen und es über mich ergehen lassen? Während Sie Wache schieben und die Spurensicherung rumschnüffelt wie ein Rudel Straßenköter an einem Laternenmast -soll ich da nur rumsitzen und euch machen lassen?«
    »Ja.«
    »Scheiß drauf, Jack, und scheiß auf Sie.« Es klingelte an der

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