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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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es getan haben, also nagelt man sie wegen etwas anderem fest, das sie nicht getan haben.« Er zuckte die Achseln. »Das passiert.«
    »Es wurde gemunkelt, genau das sei Bible John passiert.«
    Ancram schüttelte den Kopf. »Ich glaub's nicht. Aber sehen Sie, das ist jetzt der eigentliche Haken an der Sache.
    Wenn Spaven für Geddes zur fixen Idee wurde und Ihr Kumpel ihm - mit Ihrer Hilfe, ob bewusst oder unbewusst - etwas anhängte... Na ja, dann wissen Sie ja wohl, was das bedeutet.«
    Rebus nickte, konnte es aber nicht aussprechen. Die Worte schnürten ihm schon seit einiger Zeit die Kehle zu. Sie hatten sie ihm auch damals ein paar Wochen lang zugeschnürt.
    »Das bedeutet«, fuhr Ancram fort, »dass der wahre Mörder entkommen ist. Niemand hat je versucht, ihn zu finden. Er ist frei wie ein Vogel.« Er lächelte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Jetzt werde ich Ihnen was von Uncle Joe erzählen.« Rebus war sofort ganz Ohr. »Er ist wahrscheinlich in Drogengeschäfte verwickelt. Da steckt viel Geld drin -unwahrscheinlich, dass er nicht auch ein Stück vom Kuchen haben wollte. Aber Glasgow ist schon vor Jahren aufgeteilt worden, und wir glauben, dass er, um keinen Krieg zu riskieren, seine Netze ein bisschen weiter ausgeworfen hat.«
    »Bis rauf nach Aberdeen?«
    Ancram nickte. »Wir erstellen ein Dossier, bevor wir gemeinsam mit den SC-Sqüaddies eine Überwachung aufziehen.«
    »Und jede Überwachung, die Sie in der Vergangenheit aufgezogen haben, ist aufgeflogen.«
    »Diese hat eine doppelte Absicherung: Wenn jemand Uncle Joe warnt, werden wir wissen, wo die undichte Stelle ist.«
    »So dass Sie am Ende entweder Uncle Joe oder den Spitzel haben? Das könnte funktionieren... wenn Sie das nicht jedem auf die Nase binden.«
    »Ich vertraue Ihnen.«
    »Warum?«
    »Weil Sie alles vermasseln könnten, schlicht und einfach.«
    »Wissen Sie, das habe ich schon mehrmals erlebt, dass Leute mir sagen, ich sollte mich raushalten und alles ihnen überlassen.«
    »Und?«
    »In der Regel hatten die was zu verbergen.«
    Ancram schüttelte den Kopf. »Diesmal nicht. Aber anzubieten habe ich etwas. Wie gesagt, persönlich ist mir der Spaven-Fall völlig gleichgültig, aber als Polizeibeamter bin ich verpflichtet, meinen Job zu tun. Nun kann man einen Bericht so oder so abfassen. Ich könnte Ihre Rolle in der Angelegenheit herunterspielen, könnte Sie überhaupt völlig herauslassen. Ich verlange nicht, dass Sie irgendwelche Ermittlungen einstellen; ich bitte Sie nur, sie vielleicht eine Woche lang auf Eis zu legen.«
    »Und zuzusehen, wie die Spur kalt wird, so dass vielleicht noch genügend Zeit für ein paar Selbstmorde und Unfälle mit tödlichem Ausgang bleibt?« Ancram machte ein entnervtes Gesicht.
    »Tun Sie Ihren Job, Chief Inspector«, sagte Rebus. »Und ich tu meinen.« Rebus stand auf, griff nach der Zeitung mit dem Johnny-Bible-Artikel und stopfte sie sich in die Tasche.
    »Hier ist mein Angebot«, sagte Ancram mit unterdrückter Wut. »Ich stell einen Mann auf Sie ab, der Sie rund um die Uhr bewacht und mir direkt unterstellt ist. Entweder das oder die Suspendierung.«
    Rebus deutete mit dem Daumen zum Fenster. »Den da draußen?« Der Fahrer rauchte in aller Ruhe eine Zigarette in der Sonne.
    »Jemanden, der Sie besser kennt.«
    Rebus wusste die Antwort eine Sekunde bevor Ancram weitersprach.
    »Jack Morton.«
    Er wartete draußen vor Rebus' Haus. Wasser rann vom Bordstein, wo die Nachbarn ihre Autos wuschen. Jack hatte bei heruntergekurbelten Fenstern in seinem Wagen gesessen, die Zeitung mit der Kreuzworträtselseite auf den Knien. Jetzt stand er mit verschränkten Armen draußen und hielt den Kopf schräg ins Sonnenlicht. Er trug ein kurzärmliges Hemd und ausgeblichene Jeans, dazu recht neu aussehende Turnschuhe.
    »Tut mir Leid, Ihnen das Wochenende zu versauen«, sagte Rebus, als er aus Ancrams Auto ausgestiegen war.
    »Nicht vergessen!«, rief Ancram Jack zu. »Lassen Sie ihn nicht aus den Augen. Wenn er kacken geht, will ich, dass Sie durchs Schlüsselloch schauen. Wenn er sagt, er bringt den Müll raus, will ich, dass Sie in einer der Tüten sitzen. Kapiert?«
    »Ja, Sir«, antwortete Jack.
    Der Polizeifahrer wollte von Rebus wissen, wo er den Saab parken sollte. Rebus zeigte auf die Halteverbotszone am Ende der Straße. An seiner Windschutzscheibe prangte noch immer das Pappschild POLIZEI GRAMPIAN IM EINSATZ. Rebus hatte es nicht eilig, das Ding zu entfernen. Ancram stieg aus und öffnete die

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