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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Tür. »Sie machen auf«, befahl Rebus. »Das sind Ihre Hunde.«
    Mit beleidigter Miene verließ Jack den Raum. Rebus marschierte in die Diele, schnappte sich seinen Koffer und ging damit ins Schlafzimmer. Er warf den Koffer aufs Bett und öffnete ihn. Wer immer gepackt hatte, hatte wahllos Sauberes und Schmutziges hineingestopft. Er würde alles in den Waschsalon schleppen müssen. Er holte seinen Kulturbeutel heraus. Darunter lag ein zusammengefalteter Zettel, der ihm mitteilte, »bestimmte Kleidungsstücke« seien von der Polizei von Grampian »zwecks forensischer Untersuchung« zurückbehalten worden. Rebus sah nach: Es fehlten die grasfleckige Hose und das zerrissene Hemd von der Nacht, in der er überfallen worden war. Grogan ließ sie analysieren, nur für den Fall, dass Rebus Vanessa Holden doch getötet haben sollte. Scheiß auf ihn, scheiß auf die ganze Bagage. Scheiß auf die gottverdammte beschissene Bande. Rebus schmiss den offenen Koffer quer durchs Zimmer, gerade als Jack in der Tür erschien.
    »John, sie meinen, es wird nicht lange dauern.«
    »Sagen Sie ihnen, sie können sich so viel Zeit lassen, wie sie wollen.«
    »Und morgen Vormittag sind Blutuntersuchungen und eine Speichelprobe fällig.«
    »Letzteres wird kein Problem sein. Da braucht Ancram sich lediglich vor mich hinzustellen.«
    »Er hat um diesen Job nicht gebeten.«
    »Verpissen Sie sich, Jack.«
    »Ich wollte, ich könnt's.«
    Rebus drängte sich an ihm vorbei in die Diele. Er warf einen Blick ins Wohnzimmer. Da waren mehrere Männer, von denen er einige kannte, zugange. Alle in weißen Overalls und Gummihandschuhen. Sie hoben die Kissen von seinem Sofa, blätterten seine Bücher durch. Verständlich, dass Ancram sich hiesiger Leute bediente. Es war einfacher, als eine Lieferung von der Westküste anzufordern. Der eine, der vor dem Eckschrank kauerte, stand auf, drehte sich um. Ihre Blicke begegneten sich.
    »Et tu , Siobhan?«
    »Tag, Sir«, sagte Siobhan Clarke mit hochroten Ohren. Das reichte. Rebus schnappte sich sein Jackett und stürmte aus der Tür.
    »John?«, rief ihm Jack Morton nach.
    »Fangen Sie mich, wenn Sie können«, erwiderte Rebus. Jack brauchte keine halbe Treppe, um genau das zu tun.
    »Wo gehen wir hin?«
    »In einen Pub«, antwortete Rebus. »Wir nehmen mein Auto. Sie trinken ja nicht, da können Sie mich anschließend heimfahren. So bleiben Recht und Ordnung gewahrt.« Rebus zog die Haustür auf. »Jetzt wollen wir mal sehen, wie viel Ihre Schnapskirche tatsächlich taugt.«
    Draußen kollidierte Rebus um ein Haar mit einem groß gewachsenen Mann mit grau gesträhnten schwarzen Locken. Er sah das Mikrofon, hörte den Mann eine Frage runterhaspeln. Eamonn Breen. Rebus senkte den Kopf gerade tief genug, um Breen am Nasenrücken zu erwischen: kein richtiger »Glasgower Kuss«, nur ein kleiner Nasenstüber, damit Rebus freie Bahn bekam.
    »Scheißkerl!«, fauchte Breen, während er das Mikro fallen ließ und sich beide Hände vor die Nase hielt. »Hast du sie nicht mehr alle?«
    Rebus blickte zurück, sah Blut zwischen Breens Fingern durchsickern, sah den Kameramann nicken, sah Kayleigh Burgess, die, einen Stift im Mund, etwas abseits stand und ihn mit einem halben Lächeln musterte.
    »Sie glaubte wahrscheinlich, es wäre Ihnen lieber, auch ein bekanntes Gesicht um sich zu haben«, erklärte Jack Morton.
    Sie standen in der Oxford Bar, und Rebus hatte ihm gerade von Siobhan erzählt.
    »Mir wäre es das unter den gegebenen Umständen bestimmt.« Jack hatte ein Glas mit frisch gepresstem Orangenund Zitronensaft vor sich stehen, das zur Hälfte leer war. Als er das Glas neigte, klirrten darin Eiswürfel. Rebus war bei seinem zweiten Pint Belhaven Best angelangt und glitt im fünften Gang dahin: glatt und ruhig. Sonntagabend im Ox; der Laden erst seit zwanzig Minuten geöffnet und entsprechend ruhig. Drei Stammgäste standen neben ihnen am Tresen, den Blick auf den Fernseher gerichtet, in dem irgendeine Quizsendung lief. Die Frisur des Quizmasters sah aus wie eine barocke Buchskugel und die Zähne wie von einem Steinway transplantiert. Seine Aufgabe bestand darin, eine Karte bis knapp unter Gesichtshöhe hochzuhalten, die Frage abzulesen, in die Kamera zu starren und sie dann mit einer Miene zu wiederholen, als ob von der Antwort die nukleare Abrüstung abhinge.
    »Also, Barry«, fragte er, »für zweihundert Punkte: Wo würde man bei Shakespeare Ariel antreffen?«
    »In der Waschküche«, sagte der erste

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