Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
sich alle Mühe, sich zu erinnern. Rebus' Stimme wurde leiser. »Wir haben dich, Hank. Wir haben dich am Arsch. Ich geb dir zehn Sekunden, und wenn du dann nicht plauderst, war's das - versprochen. Bild dir nicht ein, du könntest uns später was erzählen, dann hören wir nämlich nicht mehr zu. Der Richter wird sein Hörgerät ausgeschaltet lassen. Du wirst ganz allein dastehen. Und weißt du, warum?« Er wartete, bis er Shankleys ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. »Weil Tony El abgekratzt ist. Jemand hat ihn in der Badewanne aufgeschlitzt. Du könntest als Nächster dran sein.« Rebus nickte. »Du brauchst Freunde, Hank.«
    »Hören Sie...« DieTony-El-Story hatte Shankley aufgerüttelt. Er beugte sich vor. »Hören Sie, ich bin... ich...«
    »Lass dir Zeit, Hank.«
    Jack fragte ihn, ob er etwas zu trinken wolle. Shankley nickte. »Cola oder so was.«
    »Bring mir auch eine mit, Jack«, bat Rebus. Jack ging auf den Korridor zum Automaten. Rebus wartete. Er ging im Zimmer auf und ab und ließ Shankley Zeit, sich zu überlegen, wie viel er erzählen sollte und wie weit er es entschärfen konnte. Jack kam zurück, warf Shankley eine Dose zu; die andere reichte er Rebus, der sie aufriss und an den Mund führte. Das war kein richtiges Getränk. Es war kalt und viel zu süß, und der einzige Kick, den es ihm gab, kam vom Koffein. Er bemerkte, dass Jack ihn beobachtete, und verzog das Gesicht. Eine Zigarette hätte jetzt auch nichts geschadet. Jack verstand seinen Blick, zuckte die Achseln.
    »So«, sagte Rebus. »Hast du uns was zu erzählen, Hank?«
    Shankley rülpste, nickte. »Ist so, wie Sie gesagt haben. Er meinte, er war hier, um einen Job zu erledigen. Erzählte, er hätte Connections nach Glasgow.«
    »Was hat er damit gemeint?«
    Shankley zuckte die Achseln. »Hab ihn nicht gefragt.«
    »Hat er Aberdeen erwähnt?«
    Shankley schüttelte den Kopf. »Er hat nur was von Glasgow gesagt.«
    »Weiter.«
    »Er hat mir fünfzig Scheine versprochen, wenn ich ihm 'ne Wohnung finde, wo er jemand hinbringen kann. Ich hab ihn gefragt, was er da tun wollte, und er meinte, ihm ein paar Fragen stellen, ihn vielleicht ein bisschen aufmischen. Das war alles. Wir haben draußen vor so 'nem Apartmenthaus gewartet, ziemlich nobel.«
    »Im Financial District?«
    Ein weiteres Achselzucken. »Zwischen Lothian Road und Haymarket.« Das war es. »Da kommt dieser junge Typ raus, und wir sind ihm nachgegangen, 'ne Zeit lang haben wir ihn nur beobachtet, dann meinte Tony, es war Zeit, seine Bekanntschaft zu machen.«
    »Und?«
    »Na, da haben wir eben angefangen, mit ihm zu quatschen. Das hat mir dann selbst Spaß gemacht, und ich hab vergessen, worum's eigentlich ging. Tony sah so aus, als wenn er's auch vergessen hätte. Ich dachte, vielleicht würde er die Sache noch abblasen. Dann sind wir raus und in ein Taxi gestiegen, und wie der junge Typ uns nicht sehen konnte, hat er mich so angeguckt, und da wusste ich, dass nix abgeblasen war. Aber ich schwör's, ich dachte, der Junge sollte bloß 'ne Abreibung kriegen.«
    »War aber nicht.«
    »Nein.« Shankleys Stimme wurde schlagartig leiser. »Tony hatte eine Tasche dabei. Als wir in der Wohnung waren, hat er Klebeband und so Zeugs rausgeholt. Hat den Jungen an den Stuhl gefesselt. Er hatte 'ne Plastikplane dabei, hat dem Jungen eine Tüte über den Kopf gezogen.« Shankleys Stimme schnappte über. Er räusperte sich, trank einen weiteren Schluck Cola. »Dann hat er angefangen, Kram aus seiner Tasche zu holen, so Werkzeug, wissen Sie, wie für einen Tischler. Sägen und Schraubenzieher und so Sachen.« Rebus warf Jack Morton einen Blick zu.
    »Und da hab ich kapiert, dass die Plastikplane dazu gedacht war, das Blut aufzufangen, der Junge sollte nicht bloß 'ne Abreibung kriegen.«
    »Tony wollte ihn foltern?«
    »Ich nehm's an. Ich weiß nicht... vielleicht hätte ich versuchen sollen, ihn aufzuhalten. Ich hab so was noch nie gemacht. Ich meine, ich hab früher schon mal was ausgeteilt, aber noch nie...«
    Die nächste Frage war normalerweise diejenige, auf die es ankam; Rebus war sich da nicht mehr so sicher. »Ist Allan Mitchison gesprungen, oder was?«
    Shankley nickte. »Wir kehrten ihm gerade den Rücken zu. Tony holte sein Werkzeug raus, und ich starrte da bloß drauf. Der Junge hatte eine Tüte über dem Kopf, aber ich glaub, er hat die Sachen gesehen. Er ist zwischen uns durchgewischt und aus dem Fenster gesprungen. Muss einen Mordsschiss gehabt haben.«
    Als er Shankley betrachtete

Weitere Kostenlose Bücher