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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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der Hand.
    »Morgen, Sir.« Rebus trat beiseite, um ihn hereinzulassen. »Tut mir Leid, wenn ich Sie geweckt haben sollte, Miss Cudden hat diese Uhrzeit angegeben.«
    »Ist schon gut.« Rebus beobachtete den jungen Mann, wie er das Tablett auf den Tisch am Fenster stellte.
    »Soll ich sie für Sie aufmachen, Sir?« Gemeint war die halbe Flasche Champagner, die aus einem Eiskübel ragte. Daneben standen ein Krug mit Orangensaft, ein Kristallglas, eine Morgenausgabe der Press and Journal und .
    eine schlanke Porzellanvase mit einer einzelnen roten Nelke.
    »Nein.« Rebus nahm den Eiskübel. »Den können Sie wieder mitnehmen. Der Rest ist in Ordnung.«
    »Ja, Sir. Wenn Sie hier unterschreiben möchten...?«
    Rebus nahm den dargereichten Stift und fügte zur Rechnung ein dickes Trinkgeld hinzu. Scheiß drauf, Uncle Joe zahlte ja. Der junge Mann strahlte wie ein Honigkuchenpferd, worauf Rebus sich wünschte, er könnte jeden Morgen so großzügig sein.
    »Danke , Sir.«
    Als er gegangen war, schenkte sich Rebus ein Glas Saft ein. Frisch gepresst, kostete im Supermarkt ein Vermögen. Draußen glänzten die Straßen noch naß, und der Himmel hing voller Wolken, aber es sah so aus, als würde die Sonne nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ein Kleinflugzeug hob gerade von Dyce ab, wahrscheinlich mit Ziel Shetland. Rebus warf einen Blick auf seine Uhr und rief dann bei Jack an. Seine Stimme klang verschlafen.
    »Ihr Weckruf, Sir«, säuselte Rebus.
    »Fick dich.«
    »Hier warten Orangensaft und Kaffee.«
    »Gib mir fünf Minuten.«
    Rebus sagte, das sei das Mindeste, was er tun könne. Als Nächstes versuchte er, Siobhan zu Haus zu erreichen, aber es meldete sich nur ihr AB. Probierte es in St. Leonard's, doch auch da war sie nicht zu erreichen. Er wusste, dass sie die Arbeit, die er ihr aufgetragen hatte, nicht auf die lange Bank schieben würde, aber er wollte mit ihr in Kontakt bleiben, etwaige Resultate möglichst schnell erfahren. Er legte auf, sah wieder auf das Tablett und lächelte.
    Eve hatte ihm ja doch eine Nachricht hinterlassen.
    Im Speisesaal war wenig los, an den meisten Tischen saßen nur einzelne Männer, einige davon schon mit Handy und Laptop zugange. Rebus und Jack langten richtig zu - Saft und Cornflakes, anschließend ein »komplettes Highland-Frühstück« mit einer großen Kanne Tee.
    Jack tippte auf seine Uhr. »In einer Viertelstunde geht Ancram an die Decke.«
    »Kann sein, dass er durch den Rumms zur Besinnung kommt.« Rebus schmierte sich einen Klacks Butter auf den Toast. Fünf-Sterne-Hotel, und trotzdem war der Toast kalt.
    »Wie sieht dein Angriffsplan aus?«
    »Ich suche ein Mädchen. Sie ist auf Fotos zusammen mit Allan Mitchison zu sehen, eine Ökoaktivistin.«
    »Wo fangen wir an?«
    »Bist du auch sicher, dass du da mitmachen willst?« Rebus sah sich im Speisesaal um. »Du könntest den Tag hier verbringen, in den Fitnessraum gehen, dir einen Film ansehen... Das geht alles auf Uncle Joe.«
    »John, ich bleib bei dir.« Jack schwieg einen Moment. »Als Freund, nicht als Ancrams Laufbursche.«
    »In dem Fall ist unser erster Anlaufhafen das Ausstellungszentrum. Jetzt iss auf, das wird ein langer Tag, glaub mir.«
    »Eine Frage.«
    »Was?«
    »Wie kommt's, dass du heute Morgen Orangensaft gekriegt hast?«
    Das Exhibition Centre war fast menschenleer. Die verschiedenen Buden und Stände - von denen viele, wie Rebus inzwischen wusste, Johnny Bibles viertes Opfer entworfen hatte - waren inzwischen abgebaut und abtransportiert worden, die Fußböden geputzt und gebohnert. Draußen gab es keine Demonstranten, keinen aufblasbaren Wal mehr zu sehen. Sie baten darum, mit einem Verantwortlichen zu sprechen, und wurden schließlich in ein Büro geführt, wo eine effizient aussehende Frau mit Brille sich als »die Vize« vorstellte und fragte, was sie für sie tun könne.
    »Die Nordseekonferenz«, erklärte Rebus. »Da hatten Sie doch ein wenig Ärger mit Demonstranten.«
    Sie lächelte, in Gedanken woanders. »Bisschen spät, um noch was dagegen zu unternehmen, oder?« Sie schob Papiere auf dem Schreibtisch herum, suchte nach irgendetwas.
    »Mich interessiert eine ganz bestimmte Demonstrantin. Wie hieß die Gruppe?«
    »So organisiert waren die nicht, Inspector. Sie kamen aus den verschiedensten Ecken: Freunde der Erde, Greenpeace, Rettet den Wal, weiß der Geier.«
    »Gab's durch sie irgendwelche Schwierigkeiten?«
    »Nichts, womit wir nicht fertig geworden wären.« Trotz ihres abwesenden

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