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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hart erkämpfte Identität als Ryan Slocum einzubüßen. Er hatte fast das Gefühl, Ryan Slocum zu sein . Aber Ryan Slocum war irgendein Toter, eine Todesanzeige, auf die er in der Zeitung zufällig gestoßen war. Also hatte er sich - mit der Begründung, das Original sei bei einem Hausbrand vernichtet worden - eine Zweitausfertigung »seiner« Geburtsurkunde ausstellen lassen. Damals, im Präcomputerzeitalter, war derlei leicht zu bewerkstelligen gewesen.
    Und so hörte seine eigene Vergangenheit auf zu existieren... jedenfalls für eine gewisse Zeit. Der Schrankkoffer auf dem Dachboden erzählte natürlich eine ganz andere Geschichte. Er strafte seine neue Identität Lügen: Man konnte nicht zu einem anderen Menschen werden. Sein Schrankkoffer voller Souvenirs, größtenteils aus Amerika... Er hatte dafür gesorgt, dass der Koffer bald, wenn seine Frau aus dem Haus wäre, abtransportiert werden würde. Eine Umzugsfirma würde einen Transit vorbeischicken und den Schrankkoffer in einen dafür angemieteten abschließbaren Lagerraum schaffen. Es stellte eine durchaus sinnvolle Sicherheitsvorkehrung dar, aber er bedauerte es dennoch; es war wie das Eingeständnis, dass der Parvenü gewonnen hatte.
    Gleichgültig, wie die Sache letztlich ausgehen würde.
    Zwanzig Firmen, die es zu überprüfen galt. Bislang hatte er vier mögliche Verdächtige wegen ihres zu hohen Alters ausgeschlossen. Weitere sieben Firmen standen, soweit für ihn feststellbar, nicht mit der Erdölindustrie in Verbindung - sie kamen ganz ans Ende der Liste. Womit neun Namen übrig blieben. Es ging nur langsam voran. Er hatte die Firmen angerufen und es mit allerlei Tricks versucht, aber damit kam man nicht allzu weit. Dann hatte er das Telefonbuch zu Hilfe genommen und Adressen zu den jeweiligen Namen ermittelt, die Häuser der Verdächtigen beobachtet, darauf gewartet, dass ein Gesicht auftauchte. Würde er den Parvenü erkennen, wenn er ihn sah? Er glaubte schon; zumindest würde er den Typ erkennen. Aber andererseits hatte Joe Beattie das Gleiche in Bezug auf Bible John gesagt - dass er ihn selbst in einem Zimmer voller Menschen erkannt hätte. Als offenbarte sich die Seele eines Menschen im Ausdruck und den Konturen seines Gesichts: eine Art Phrenologie der Sünde.
    Er parkte vor einem weiteren Haus, rief sein Büro an, um zu hören, ob es Nachrichten für ihn gab. Bei der Art seiner Tätigkeit rechnete jeder damit, dass er einen großen Teil des Tages - wenn nicht sogar Tage oder Wochen - außerhalb des Büros verbrachte. Es war wirklich der ideale Beruf. Keine Nachrichten, nichts, worüber er hätte nachdenken müssen, außer über den Parvenü... und sich selbst.
    In seiner Anfangszeit hatte es ihm an Geduld gefehlt. Das war inzwischen anders. Dieses langsame SichAnpirschen an den Parvenü würde die abschließende Konfrontation nur umso genussvoller machen. Doch diese Vorfreude wurde durch einen anderen Gedanken getrübt: dass die Polizei ebenfalls dabei sein konnte, das Netz zuzuziehen. Schließlich waren alle nötigen Informationen auch für sie verfügbar. Es ging nur noch darum, die Zusammenhänge herzustellen. Bislang passte nur die Edinburgher Prostituierte nicht ins Muster, aber wenn es ihm gelänge, drei von vier Opfern miteinander in Verbindung zu bringen, würde er schon zufrieden sein. Er glaubte auch, dass er nur die Identität des Parvenüs zu ermitteln brauchte, um den Nachweis zu erbringen, dass er sich zur Zeit ihrer Ermordung in Edinburgh aufgehalten hatte: vielleicht irgendwelche Hotelrechnungen oder die Quittung einer Edinburgher Tankstelle... Vier Opfer. Bereits jetzt eines mehr als der Bible John der Sechzigerjahre. Ärgerlich, das musste er schon sagen. Es nagte an ihm.
    Und jemand würde dafür büßen. Schon sehr bald.
    Nördlich der Hölle
    »Schottland wird an dem Tag wiedergeboren werden, an dem der letzte Minister mit der letzten Ausgabe der Sunday Post erdrosselt wird.« Tom Nairn
28
    Als sie das Hotel erreichten, war es nach Mitternacht. Es lag :n der Nähe des Flughafens, eines der blitzblanken neuen Gebäude, die Rebus auf dem Weg zu T-Bird Oil passiert hatte. Die Lobby war zu grell beleuchtet, zu viele wandhohe Spiegel warfen das Bild dreier müder Gestalten mit dürftigem Gepäck zurück. Vielleicht hätten sie Argwohn erregt, aber Eve war Stammgast und besaß ein Geschäftskonto, und damit war die Sache erledigt.
    »Das läuft alles über das Taxiunternehmen«, erklärte sie, »es geht also auf mich. Melden

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